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Logbuch Lehre

Studieren in Teilzeit als zeitgemäße Studienform

24. November 2016 | von

Jeder fünfte Studierende absolviert sein Studium de facto in Teilzeit, aber nur rund vier Prozent davon sind offiziell in einem auf Teilzeit ausgerichteten oder einem berufsbegleitenden Studiengang eingeschrieben. Der Bedarf an Möglichkeiten, in Teilzeit studieren zu können ist mittlerweile deutlich größer als das Angebot solcher Studienplätze. Deshalb hat die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) jetzt eine Empfehlung verabschiedet, in der sie die aktuelle Situation analysiert hat, um den Hochschulen konkrete Hinweise für die Einführung formal abgesicherter und zugleich flexibler Teilzeitstudienangebote zu geben.

Wer neben der Berufstätigkeit studiert oder gleichzeitig Kinder oder andere Familienangehörige zu betreuen hat, ist in der Regel in einem regulären Studiengang eingeschrieben und versucht, den Studienverlauf auf die eigenen Lebensumstände anzupassen. Dabei sind die Studierenden weitgehend auf sich selbst gestellt, mit unterschiedlichem Erfolg. Existierende Teilzeitstudienangebote, die in den meisten Fällen mit halber Arbeitsbelastung in der doppelten Studiendauer eingerichtet sind, werden wenig genutzt, weil sie relativ unflexibel sind und damit offenbar am Bedarf vieler Studierender vorbeigehen.

Aus diesen Gründen sowie aufgrund der steigenden Diversität der Studierenden empfiehlt die HRK, eine individuelle, flexible Gestaltung des Studienverlaufs zu ermöglichen. Laut der Mitgliederversammlung schafft die Europäische Studienstruktur durch ihren modularen Aufbau eine gute Grundlage dafür. Sie rät gleichzeitig davon ab, ein Teilzeitstudium als Notlösung und als einheitlich strukturiertes Modell zu betrachten. Weiterhin verweist die Mitgliederversammlung in der Empfehlung darauf, dass die angestrebte Flexibilisierung den Einsatz mediengestützter Lernformen erfordert. Zudem könnten Teilzeitangebote zur strategischen Entwicklung und Profilbildung von Hochschulen beitragen, wenn sie bedarfs- und zielgruppengerecht entwickelt würden.

Mehr zum Thema gibt es auf der Webseite der HRK.

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