Kategorien
Seiten
-

Forschungsdaten – Aktuelles und Wissenswertes

Der h-Index – ein geeignetes Maß zur Bewertung wissenschaftlicher Leistung?

24. Januar 2020 | von

Erinnern Sie sich noch an unseren Beitrag zum Journal Impact Factor (JIF)? In diesem ging es darum, inwiefern dieser genutzt werden kann, um die wissenschaftliche Leistung von Forschenden zu bewerten.

Heute möchten wir einen anderen bibliometrischen Indikator vorstellen – den h-Index. Denn im Gegensatz zum JIF kann dieser tatsächlich als Instrument zur quantitativen Bewertung der Publikationsleistung einzelner Forschenden verwendet werden.

Was ist der h-Index?

Der h-Index ist eine Messgröße, um das Ansehen einer Wissenschaftlerin oder eines Wissenschaftlers in Fachkreisen zu ermitteln. Vorgeschlagen wurde dieser Bewertungsindex von Jorge E. Hirsch, weshalb er gelegentlich auch als Hirschfaktor oder Hirsch-Index bezeichnet wird. Der h-Index wird anhand der Anzahl der Publikationen der oder des Forschenden und der Häufigkeit der Zitationen der Artikel berechnet. Als Datengrundlage dienen Zitationsdatenbanken wie Web of Science, Scopus oder Google Scholar.

Der Index h einer oder eines Forschenden gibt die (größtmögliche) Anzahl der Publikationen dieser Wissenschaftlerin oder dieses Wissenschaftlers, die mindestens h mal zitiert wurde, an. Dabei ist stets die größte Anzahl, die diese Anforderung erfüllt, gemeint. Denn: Eine oder ein Forschender hat einen Hirsch-Index h, wenn h von seinen insgesamt N Publikationen mindestens h-mal und die restlichen (Nh) Publikationen höchstens h-mal zitiert wurden.
Um es etwas einfacher auszudrücken: Für einen hohen H-Index müssen nicht nur möglichst viele Artikel publiziert, sondern auch möglichst viele davon möglichst häufig zitiert worden sein.

Die Vor- und Nachteile des h-Index

Wie der JIF hat auch der h-Index seine Stärken und Schwächen.
Ein großer Vorteil ist die Robustheit des h-Index. Im Gegensatz zum JIF kann dieser nicht so leicht manipuliert werden. Allerdings sollte der h-Index, ebenso wenig wie der JIF zur qualitativen Beurteilung von Forschenden herangezogen werden, da er ausschließlich eine quantitative Bewertungsgröße darstellt.

Darüber hinaus wird der h-Index durch die Karrieredauer beeinflusst. Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sind also benachteiligt, weil sie in der Regel weniger publiziert haben als Forschende, die schon länger tätig sind. Somit haben sie grundsätzlich einen niedrigeren h-Index. Ein weiterer Nachteil ist, dass Autorinnen und Autoren mit gleichen Namen nicht voneinander abgegrenzt werden. Durch die Verwendung von Identifikatoren wie ORCID kann jedoch eine korrekte Zuordnung erreicht werden.

Mehr erfahren

Wenn Sie mehr über Forschungsdatenmanagement erfahren möchten, wenden Sie sich einfach an das ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.

Besuchen Sie für weitere Informationen zum FDM auch die RWTH-Webseiten.


Inhaltlich verantwortlich für den Beitrag: Sascha Lankers und Sophia Nosthoff

Schreibe einen Kommentar