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Research Data – Latest News & Worth Knowing

Nachbericht des RWTH4NFDI-Workshops 2021 – Tag 2

May 7th, 2021 | by

This entry is only available in German.

In unserem letzten Blogbeitrag haben wir über den Ablauf des ersten Tages des RWTH4NFDI Workshops informiert. Nun folgt die Zusammenfassung des zweiten Tages.

Einstieg

Zu Beginn des Workshops wurden alle Teilnehmenden durch Herrn Prof. Dr. Matthias Müller, Herrn Dipl.-Ing. Stefan Bastian, Herrn Dr. Gero Bornefeld und Frau Dr. Silke Haferkamp begrüßt und zu einem interaktiven Austausch eingeladen.

Die Podiumsdiskussion bot den perfekten Einstieg in den Workshop und griff das Grußwort von Prof. Matthias Wessling vom Vortrag nochmals auf. Aachen steht für Ingenieure. Was möchten wir bis 2025 erreichen? Möglich für die Zukunft: Aachen steht für hochwertige Forschungsdaten. Im Fokus der Diskussion standen neue und offen gebliebene Fragen zu den folgenden Themen im Fokus:

  • Key Performance Indicators
  • Datenschutz für Data Pooling/ Data Sharing
  • Fördermöglichkeiten zum FDM
  • Data Literacy Programm der RWTH: Data.RWTH

Außerdem ging aus der Diskussion hervor, dass der Austausch zwischen Forschenden noch stärker gefördert werden müsse. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um Best Practices im Bereich FDM zu sammeln. Auch der Netzwerkgedanke kam weiter zum Tragen. Daten als einzelne Forschungsgruppe zu definieren, ergibt keinen Sinn, sondern den Austausch mit weiteren Forschenden sowie die gemeinsame Erarbeitung der Definitionen in den Mittelpunkt zu stellen. Ob dies Konsortien-übergreifend geschehen kann, bleibe nach wie vor eine interessante Frage.

Vorstellung der Konsortien

Auch am zweiten Tag stellten sich insgesamt sieben Konsortien vor und hielten spannende Vorträge über ihre Arbeit.

Das Konsortium NFDI-Neuro wurde von Herrn Dr. Michael Denker, Co-Sprecher aus dem Forschungszentrum Jülich, vorgestellt. Herr Prof. Dr. Björn Kampa von der RWTH ist als Participant tätig. Die Neurowissenschaften sind ein sehr heterogenes Forschungsfeld. Die FDM-Strategie dieses Konsortiums beruht darauf, auf existierenden, neurowissenschaftlichen Strukturen aufzubauen. Dabei sollen gemeinsame Infrastrukturen für generische FDM-Prozesse unter der Nutzung generischer Services etabliert werden.

Das Konsortium NFDI4Microbiota wurde von dem Co-Sprecher, Herrn Prof. Dr. Thomas Clavel, vorgestellt. Dieses beschäftigt sich mit Mikrobiomen wie Bakterien, Viren und Biomasse und hat den Schwerpunkt, einen übergreifenden Datenzugang zu Microbiota-Daten zu demokratisieren. Die Schwerpunkte und Ziele umfassen unter anderem das Demokratisieren des Datenzugangs zu Microbiota- Daten sowie das Netzwerken und Training für und in der Community.

Das Konsortium NFDI4Earth wurde von Frau Prof. Dr. Susanne Buiter vorgestellt, die als Participant tätig ist. Sie erzählte in einem spannenden Vortrag, dass es bei NFDI4Earth darum geht, planetare Evolution zu verstehen und herauszuarbeiten, welchen Einfluss diese unter anderem auf die Klimawandelforschung hat. Ziel des Konsortiums ist es, Metadaten, Repositorien, Dienste und Plattformen in eine Architektur zusammenzuführen. Als eine große Community sollen ein nachhaltiges, offenes und FAIRes FDM entstehen.

Das Konsortium NFDI4Patho stellte der Sprecher des Konsortiums, Herr Univ.-Prof. Dr. med. Peter Boor, vor. Er berichtete unter anderem über die Ziele und Kooperationen des Konsortiums. In der pathologischen Forschung werden Bilder anhand multipler Skalen ausgewertet, sodass daraus eine Diagnose erstellt werden kann. Dafür muss eine nationale, FAIRe Dateninfrastruktur geschaffen werden, in der die Sicherheit der medizinischen Daten gewährleistet wird. Herr Boor machte noch einmal darauf aufmerksam, dass das Konsortium offen für weitere Kooperationen und Interaktionen sei.

Das Konsortium FAIRmat befasst sich mit der Materialwissenschaftsforschung. Herr Dr. Tamás Haraszti, der als Participant tätig ist, gab an, dass die Daten der Materialwissenschaftsforschung auf lokalen Servern und die dazugehörigen Metadaten im zentralen Hub gespeichert werden. Dieser Hub bereinigt die Daten und macht sie kompatibel. Das ganze System beruht dabei auf Bottom-Up-Prozessen. Nomad unterstützt das Datenmanagement: Es führt die Open-Science-Bewegung in der Materialwissenschaft an und unterstützt, indem alle Daten frei zugänglich gemacht werden.

Das Konsortium DAPHNE4NFDI wurde vom Co-Sprecher, Herrn Dr. Andreas Houben, vorgestellt. DAPHNE steht für Data from Photon and Neuron Experiments, also Daten aus Photonen- und Neutronenexperimenten. Ziel ist es, die Kooperationen zwischen Forschungszentren und Nutzenden zu verbessern. Insbesondere das Forschungsdatenmanagement von mehrdimensionale Daten soll vereinfacht werden. Dadurch dass dieses Konsortium sehr nutzergetrieben ist, sind viele Disziplinen daran beteiligt.

Das Konsortium NFDIxCS, dessen Co-Sprecher Herr Prof. Dr. Matthias Müller ist, wurde von Herrn Prof. Dr. Bernhard Rumpe, der als Participant tätig ist, vorgestellt. NFDIxCS steht hierbei für Nationale Forschungsdateninfrastruktur „cross“ Computer Science. Das Konsortium geht davon aus, dass Software eine wichtige Komponente ist und sein wird, da Computer Science verschiedene Arten von Forschungsdaten behandeln kann. In dem Konsortium werden verschiedene Task Areas definiert, welche sich mit Bereichen wie zum Beispiel Quality Management oder Community Development beschäftigen, um das Forschungsdatenmanagement nach den FAIR-Prinzipien der verschiedenen Datentypen zu ermöglichen.

Fragerunde

In der größeren Fragerunde wurden Themen wie Training, Ambassadors und Data Stewards sowie über Datenbereitstellung (FAIR und Open Data) gesprochen. Es zeigte sich dabei eindeutig, dass Training ein generationenübergreifendes Thema ist. Mit Informationsaustausch und Training werden angehende Forschende mitgenommen. Junge Forschende gestalten die Zukunft, sind allerdings oft nicht gut in der Wissenschaftscommunity vernetzt. Durch Training kann es gelingen, Daten so auszutauschen und zu veröffentlichen, dass sie nutzbar werden. Um den Informationsaustausch zu fördern, werden in einigen Konsortien wie z.B. NFDI4Microbiota und NFDI4Chem Ambassadors oder Data Stewards mitgedacht. Hier soll Aufklärungsarbeit von zentraler Seite geleistet werden. Was bedeuten offene Daten? Und ist FAIR = OPEN? Es zeigt sich ein großer Unterschied zwischen den Disziplinen beim Umgang mit Daten. In der Astrophysik hat das Datenteilen und die Publikation von Daten eine lange Tradition. Im Gegensatz dazu sind viele Disziplinen der Publikation von Daten noch sehr verschlossen. Als mögliche Gründe wurden beispielsweise Konkurrenzgedanken, Zukunftsängste und datenschutzrechtliche Gründe formuliert. Auch wurde eine Überarbeitung des „wissenschaftlichen Belohnungssystems“ angesprochen.

Ergebnis des Workshops

Auch der zweite Tag diente als perfekte Austauschmöglichkeit zwischen den Konsortien und allen Teilnehmenden. Es zeigte sich, dass die Vernetzung der verschiedenen Disziplinen und auch der Forschenden einen sehr wichtigen Teil jetzt einnimmt und auch in Zukunft einnehmen wird. Dieses bietet die Möglichkeit zentrale und disziplinspezifische Aspekte auszutauschen und Verknüpfungen zu schaffen.

Außerdem gibt es Grund zum Optimismus, denn durch die hohe Sichtbarkeit des Forschungsdatenmanagements an der RWTH entstehen im Hintergrund aktuell neue Standards.

Auch Best Practice Beispiele waren ein viel besprochenes Thema. Gerne würden wir den Austausch fördern und eine Plattform auf dem Blog dazu bereitstellen. Hier ist Ihre Unterstützung gefragt! Wenn Sie ein Anwendungsbeispiel kennen und dieses mit den Forschenden der RWTH teilen möchten, dann wenden Sie sich gerne an servicedesk@rwth-aachen.de.

Und was bedeuten die Diskussionsthemen konkret für das FDM? Eine einzige, allumfassende Lösung wird es nicht geben. Daten müssen vernünftig ablegbar, nutzbar und zugänglich gemacht werden. Außerdem müssen Standards aufgebaut und weiterentwickelt werden. Professorinnen und Professoren, Promovierende, Postdocs, Studierende und alle weiteren Mitarbeitenden haben durch ihre Teilnahme an dem Workshop eindrucksvoll gezeigt, dass bereits viele vom Datenmanagement profitieren. Das Forschen und Arbeiten soll auch zukünftig durch das FDM weiterhin erleichtert und etabliert werden. Zusammenkünfte wie der RWTH4NFDI Workshop bieten immer einen positiven Outcome und sollen auch in Zukunft weiterhin angeboten werden.

Wir danken allen Teilnehmenden für den sehr gelungenen Workshop, für ihre rege Anteilnahme, ihre Denkanstöße und die sehr interessanten Beiträge. Wir hoffen auf viele weitere, erfolgreiche Netzwerktreffen.

Wie geht es weiter?

Als reguläre Vernetzungsveranstaltung bietet das zentrale FDM-Team jeden zweiten Mittwoch im Monat von 10 bis 12 Uhr das offene FDM-Netzwerktreffen an. Hierbei werden in kurzen Impulsvorträge zum einen theoretisches Wissen vermittelt wie auch Best Practice Beispiele vorgestellt. Die Themen der Treffen werden jeweils durch die Teilnehmenden selbst bestimmt.

Save the Date! Am 16. November 2021 findet der Tag des FDMs in NRW statt. Weitere Informationen erhalten Sie in naher Zukunft auf dem Blog.

Mehr erfahren

Bei Fragen zu der Veranstaltung und FDM im Allgemeinen, schreiben Sie gerne an das ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.

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Inhaltlich verantwortlich für den Beitrag: Daniela Hausen, Arlinda Ujkani und Jana Baur

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