Programm
Ein selbstkritischer Blick auf die Geschichte der Medienpädagogik offenbart zunächst vielfältige innovative Erträge. Zugleich sind aber auch blinde Flecken, Diskursvermeidungen und (möglicherweise ideologisch bedingte) Vereinseitigungen feststellbar.
In jüngster Zeit tritt dabei nochmals klarer hervor, in welch hoch komplexen Spannungsfeld Medienpädagogik operiert: Der Medienalltag verändert sich mit einer bislang nicht gekannten Dynamik, gewinnorientierte Medienkonzerne konterkarieren mit ihren Durchsetzungsstrategien (ebenso wie staatliche Überwachungsstrukturen) die Bemühungen um pädagogische Selbstermächtigung und digitale Demokratie. Das Bildungssystem fordert mediengestützte Lernoptimierung und manchmal auch die Reflexion über Medien. Nicht zuletzt erwarten Eltern Hilfe bei der Erziehung ihrer Kinder.
Mit der Absicht einer produktiven Selbst-Irritation bietet die Frühjahrstagung der Sektion Raum für eine konstruktive Auseinandersetzung. Zu diskutieren sind widersprüchliche Tendenzen der Emanzipation und Diskursvermeidung sowie – tw. sogar mit den genannten Tendenzen verbundene – Fragen zu Subversion und Affirmation. Programm zum Download
Donnerstag, 19.3.2015
13.00 bis 13.30: Begrüßung
Prof. Dr. Sven Kommer, Lehr- und Forschungsgebiet Allgemeine Didaktik mit Schwerpunkt Technik- und Medienbildung an der RWTH Aachen
Prof. Dr. Aloys Krieg, Prorektor für Lehre der RWTH Aachen
Prof. Dr. Johannes Fromme, Vorstand der Sektion Medienpädagogik der DGfE
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13.30 – 14.30: Eröffnungsvortrag
Didaktik – Bildung – Technik – Kritik. Medienpädagogik und Antinomien der Moderne (Vortragsfolien)
Prof. Dr. Edwin Keiner/Freie Universität Bozen
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14.30 – 15.00: Kaffeepause
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15.00 – 17.30: Session 1: Medienpädagogik und die Grenzen von Subjektorientierung und Kulturalismus
Können die Strukturen internetbasierter Kommunikation die Subjektwerdung behindern? (Abstract)(Vortragsfolien)
Prof. Dr. Rudolf Kammerl, Universität Hamburg
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Medien-Diskurs-Kritik: Potenziale der Diskursanalyse für medienpädagogische Forschung. (Abstract i.F. eines Posters)(Vortragsfolien)
Mag. Valentin Dander, JProf.in Dr. Sandra Aßmann
es entfällt: Medienpädagogik als Kulturwissenschaft!? – Überlegungen zu disziplinären Öffnungen und Anschlüssen (Abstract)
Dipl. Päd. Patrick Bettinger, Universität Hamburg
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Bunte Oberflächen und blinde Flecken. Vom Erfolg medienpädagogischer Mythenbildung und den Grenzen der Handlungsfähigkeit
Prof. Dr. Rainer Leschke, Universität Siegen
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15.00 – 17.30: Session 2: Medienpädagogik und informatorische Bildung I
Medienbildung und Schule – Blinde Flecken und Spannungsfelder in der Gestaltung (Abstract)(Vortragsfolien)
JProf. Dr. Mandy Schiefner-Rohs, TU Kaiserslautern
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Medienpädagogische Herausforderungen am Beispiel des Digital Game-based Learnings (Abstract)
Dipl. Medienwiss. Anna Hoblitz, Universität Paderborn
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Schwarze Löcher, blinde Flecken, konzeptionelle Leerstellen. Zum Stand einer Medienbildung an der Hochschule (Abstract)(Vortragsfolien)
Dr. phil. Sandra Hofhues, Zeppelin Universität Friedrichshafen
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17.30 – 18.15: Poster-Session und Kaffeepause
Medien-Diskurs-Kritik: Potenziale der Diskursanalyse für medienpädagogische Forschung. Mag. Valentin Dander, JProf.in Dr. Sandra Aßmann
Die Medialität sozialer Problemlagen – Verbindungslinien zwischen Medienpädagogik und Soziale Arbeit. Christian Helbig M.A.
Medienbildung wozu? Dr. Petra Missomelius
Medienbildung mit Informatik-Anteilen!? Eine pädagogische Perspektive auf sozio-technische, digitale Medien. Dipl. Päd. Tilman-Mathies Klar
Intervenieren in unbestimmten Situationen als Form des Verstehens. Prof. Dr. Heidrun Allert, Christoph Richter
Die doppelte Disziplinlosigkeit der Medienpädagogik. Wolfgang Ruge M.A.
es entfällt: Instrumentalisierung der Medienkompetenz. Prof. Dr. Christine Trültzsch-Wijnen
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18.15 – 20.00: Mitgliederversammlung
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ab ca. 20.00: Gemeinsames Abendessen im Magellan/Aachen (Medienmenü)
Freitag, 20.3.2015
9.00 – 9.45: Plenumsvortrag
Medienpädagogik im digitalen Kapitalismus (Abstract)(Vortragsfolien)
Prof. Dr. Horst Niesyto, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
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09.45 – 10.00: Kaffeepause
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10.00 – 12.30: Session 3: Medienpädagogik und informatorische Bildung II
Medienbildung in der Schule oder Schule im Medium? (Abstract)
Dipl. Päd. Stephan Münte-Goussar, Universität Flensburg
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es entfällt: Partizipation im (öffentlichen) Netz – Lernen in formalen Bildungskontexten zwischen vermeintlicher Autonomie und Auslieferung (Abstract)
Prof. Dr. Kerstin Mayrberger, Universität Hamburg
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Die Digitalisierung des Alltags – Herausforderungen und Perspektiven für die Medienpädagogik und (neue?) Bezugsdisziplinen (Abstract)
Prof. Dr. Isabel Zorn, Fachhochschule Köln
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10.00 – 12.30: Session 4: Medienpädagogik als Akteur in kapitalistischen, kommerzialisierten und globalisierten Medienwelten
Medienpädagogik als Sozialtechnologie (Abstract)(Vortragsfolien)
Mag. phil. Alesandro Barberi, Universität Wien
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Der Freiheitsgedanke bei Hayek und Herbart
Prof. Dr. Christian Swertz, Universität Wien
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Warum Computerspielen trotzdem gut ist – Neutralisierungsstrategien von Computerspielabhängigen und sozialwissenschaftlichen Forschern (Abstract)(Vortragsfolien)
Dr. Paula Bleckmann, Nadine Jukschat M.A., Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.
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12.30 – 13.15: Mittagspause
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13.15 – 14.30 Plenumsvortrag und Abschlussdiskussion
Medienpädagogen/innen auf dem Arbeitsmarkt – Ergebnisse einer Verbleibsstudie (Abstract)(Vortragsfolien)
Prof. Dr. Johannes Fromme, Otto von Guericke Universität Magdeburg