Das Institut für Geomechanik und Untergrundtechnik der RWTH Aachen hat ein Berechnungswerkzeug für die Internetplattform „Geothermie in NRW“ entwickelt, die die Planung geothermischer Anlagen vereinfacht. Die Plattform www.geothermie.nrw.de wird seitens des Geologischen Dienstes NRW (GD NRW) im Auftrag des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums angeboten und liefert Nutzerinnen und Nutzern nun auch die Möglichkeit einer schnellen Dimensionierung von Erdwärmesonden und Sondenfeldern zwischen 100 und 1000 Me-tern zur Deckung beliebiger Heiz- und Kühlbedarfe.
„Geothermie ist ein wesentlicher Bestandteil zur Erreichung der deutschen Netto-Null-Ziele und die weiterentwickelte Plattform „Geothermie in NRW“ ist ein leistungsstarkes Instrument, um dies zu fördern. Mit unserem Berechnungstool möchten wir helfen, das Potenzial der Erdwärme zu erschließen, sei es für die Gebäude- oder Fernwärme und -kühlung oder sogar die Stromerzeugung“, erläutert der Leiter des Instituts, Professor Raul Fuentes.
Über die oberflächennahe und mitteltiefe Geothermie hinaus werden mit der neuen Version des Online-Portals zukünftig auch geothermisch relevante Informationen bis in mehr als 5000 Meter Tiefe bereitgestellt. Dies ist insbesondere für die Wärmeversorgung von Quartieren bis hin zur Einspeisung von sauberer Erdwärme in Fernwärmenetze von Bedeutung. „Das Portal ist eine wichtige Brücke zur Wärmewende und orientiert sich daher an den Bedürfnissen der jetzigen Zeit: eine lokale, unabhängige, sichere und insbesondere klimafreundliche Wärmeversorgung für NRW. Mit der Erweiterung um die mitteltiefe und tiefe Geothermie stellen wir für Kommunen, Energieversorger und Unternehmen mit hohem Wärmebedarf wichtige Geo-Daten zur Verfügung und nehmen damit bereits in der Planungsphase einen Teil des Risikos aus den Projekten“, erklärt der Direktor des GD NRW, Dr. Ulrich Pahlke.
Die Entwicklung des Berechnungswerkzeugs wurde durch das BMBF-Forschungsprojekt „GeTIS“ unter Leitung des RWTH-Lehrstuhls für Energieeffizientes Bauen ermöglicht. Mittlerweile werden Erkenntnisse aus GeTIS im laufenden BMBF-Folgeprojekt „GeoWaermeWende“ mit dem Schwerpunkt Fernwärme weitergenutzt.
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