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IT Center Blog

Onboarding – Digital und mit Herz

24. November 2021 | von
Zwei Frauen in einer Videokonferenz lächeln in die Kamera

Nicole im Interview
Quelle: Eigene Darstellung

Ein Einblick in die Arbeit eines „Data Steward“

Nicole arbeitet seit Februar als „Data Steward“ am IT Center.
Unter anderem unterstützt sie Forschende dabei ihre Forschungsdaten zu managen. Das ist aber noch lange nicht alles.
Welche Aufgaben diese Tätigkeit noch mit sich bringt und wie sie ihre Einarbeitung am IT Center erlebt hat, erzählt Sie uns im Interview.

Janin: Nicole, beschreib doch bitte kurz die Abteilung des IT Centers in der du tätig bist, welcher Gruppe Du angehörst und was die Aufgaben der Abteilung und Gruppe sind.

Nicole: Ich arbeite seit Februar in der Abteilung „IT-Prozessunterstützung Forschung & Lehre“, kurz IT-PFL. Gemeinsam kooperieren wir mit der Universitätsbibliothek, den Fakultäten und der Zentralen Hochschulverwaltung um Services für Geschäftsprozesse zu entwickeln.

Dabei unterstützen wir Studierende, Forschende und zentrale Einrichtungen der RWTH bei der Digitalisierung ihrer Arbeit. Besonders in den Bereichen Studierenden-Management, E-Learning, E-Science mit dem Schwerpunkt Forschungsdatenmanagement und die RWTHApp.

Ich bin in der Gruppe „Research Process & Data Management“ tätig und bereichere das Team „Stewardship and Consulting“. Dort arbeite ich als „Data Steward“ und unterstütze Forschende dabei ihre Forschungsdaten zu managen. Ich bin dafür in einem Sonder-Forschungsbereich für Mikrogele tätig und schaue mir gemeinsam mit den Forschenden ihre Daten-Workflows an und wie diese verbessert werden können. Wo sind die Daten abgelegt, wie können Metadaten erfasst werden? Wie können die Daten veröffentlicht werden? Hierbei richten wir uns nach den FAIR-Prinzipien und haben somit das Ziel die Daten auffindbar, zugänglich, interoperable und nachnutzbar zu machen. Das Projekt umfasst viele chemische und verfahrenstechnische Institute der RWTH sowie des Forschungszentrum Jülich. Neben dieser Tätigkeit bin ich noch im Konsortium NFDI4Chem aktiv. NFDI4Chem hat sich zur Aufgabe gemacht, vorhandene Strukturen und Services für das Management von Forschungsdaten in der Chemie zu vernetzen, zu ergänzen und einheitlich zugänglich zu machen. Im Konsortium bin ich in der Task-Area Standards sowie Community tätig. Hier werden aus der chemischen Community Informationen gesammelt um die beispielsweise Metadaten- oder Datenformatstandards festzulegen

Mein Team kann als die „Data-Stewards“ des IT Centers bezeichnet werden. Derzeit sind wir zu zweit und sind in diversen NFDI- Konsortien oder in Sonder-Forschungsbereichen tätig. Dort unterstützen und beraten wir die Forschenden direkt, beispielsweise über Zoom oder Chat.

Janin: Wie war dein erster Arbeitstag am IT Center? Was hast du erlebt und wie hast du dich gefühlt?

Nicole: Ich habe mich morgens mit meinem Vorgesetzten am IT Center getroffen und meine Hardware abgeholt. Gemeinsam haben wir geprüft, ob die Technik sowie alle Zugänge funktionieren, dadurch hatte ich am ersten Tag dann doch etwas persönlichen Kontakt.

Im Nachmittag habe dann von zu Hause gearbeitet und meinen Arbeitsplatz eingerichtet. Ab diesem Augenblick war dann alles virtuell. Am selben Tag durfte ich in meinem ersten Gruppenmeeting alle anderen Kolleg*innen kennenlernen. Das war sehr schön und ich habe gemerkt, dass untereinander eine sehr gute Kommunikation herrscht, obwohl wir nur virtuell miteinander kommunizieren.

Janin: Wie hast du dich damit gefühlt zu wissen, dass du rein digital eingearbeitet wirst und Kolleginnen und Kollegen sowie Führungskräfte online kennenlernst?

Nicole: Es war natürlich anders, aber ich fand’s nicht schlimm. Aufgrund der derzeitigen Situation habe ich es um ehrlich zu sein nicht anders erwartet. Was für mich wirklich komplett neu war, ist die Art der Arbeit. Ich habe zuvor in einem Labor gearbeitet. Zu Beginn war es für mich also so als müsste ich eine neue Sprache lernen. Wie die Kolleg*innen miteinander kommunizieren und neue Abkürzungen zu lernen. Das wär aber alles genauso neu gewesen, wenn wir vor Ort gearbeitet hätten. Die Art der Arbeit ist hierbei glaube ich von Vorteil.
Ich glaube es wäre sehr viel schwieriger gewesen jetzt in einem Labor eine neue Stelle anzutreten, wo ich Proben erstellen und analysieren müsste. Da wäre Homeoffice nicht denkbar.

Janin: Wie hat dir die digitale Einarbeitung gefallen? Hattest du bestimmte Erwartungen und wurden diese erfüllt?

Generell muss ich sagen – ich hatte kaum Erwartungen. Ich bin etwas ins kalte Wasser gesprungen und wusste nicht zu 100% was mich erwartet, weil die Stelle völlig neu ist.

Zuvor habe ich in einem Team gearbeitet, indem der Altersdurchschnitt etwas höher war als am IT Center. In meinem Team jetzt merke ich einfach, dass die Kolleg*innen auch mit der Technik viel schneller und leichter zurechtkommen und dass die digitale Einarbeitung sehr gut funktioniert. Das Team ist super damit umgegangen und hat mich besonders zu Beginn regelmäßig angerufen und einfach mal gefragt wie es läuft. Vieles habe ich dann gelernt indem der Bildschirm geteilt wurde – „Learning bei Clicking“ in diesem Fall.

Janin: Hast du bereits eine Einarbeitung in einem anderen Unternehmen erlebt und wenn ja Unterschiede festgestellt?

Nicole: Der Vergleich ist wirklich sehr schwierig. Der größte Unterschied ist in meinen Augen natürlich, dass ich vom chemischen Labor in die komplette Büroarbeit übergegangen bin. Der Fokus der Einarbeitung im Labor ist eher bezogen auf die Sicherheit in Umgang mit Chemikalien oder Geräten. Auch der Umgang mit Daten war anders. Ich war zuvor in Unternehmen tätig, welche nach DIN EN ISO 9001:2015 gearbeitet haben. Da war wirklich alles vorgegeben. Von der Ordnerstruktur bis hin zu einem Ablagesystem. Eigentlich so wie es auch das Ziel im Forschungsdatenmanagement ist. Es wird zentral auf einem Server gearbeitet und die Speicherung lokal auf dem eignen Rechner war gar nicht möglich bzw. unerwünscht.

Janin: Wenn du auf die ersten Monate am IT Center zurückblickst. Wie ist das Onboarding gelaufen? Was ist besonders gut gelaufen und wo gab es in deinen Augen Hürden?

Nicole: Ich finde es ist wirklich sehr gut gelaufen. Die größte Hürde oder Herausforderung ist in meinen Augen die Kommunikation mit den Forschenden. Wenn alles digital ist, ist es viel schwieriger den Kontakt zu den Forschenden aufzubauen. Ich kann mich zwar mit in einen Zoom-Raum setzen, aber der Small-Talk, der sonst persönlich stattfindet, den gibt es da in der Form nicht. Das fehlt genauso bei Abteilungs- oder Gruppenmeetings am IT Center. In der Form wie es in Präsenz wäre, findet es digital nicht statt. Man ist eher abgekapselt in seiner eigenen Gruppe.

Vor ein paar Wochen waren wir mit einem Sonder-Forschungsbereich bei einem Retreat. Mit 2-G-Regelung waren wir in der Eifel und das war einfach ein riesen Unterschied. In dem Austausch mit den Forschenden bekommen wir so viel genauer mit, wo Hilfestellung benötigt wird. In Persona ist die Hemmschwelle etwas geringer um aufeinander zu zugehen und Dinge auszuarbeiten. So bekommen die Forschenden auch ein Gesicht zu der Person.

Janin: Wie würdest du deine Onboarding-Zeit in einem Fazit zusammenfassen?

Ich fand die Onboarding-Zeit wirklich sehr gut. Meine Kolleg*innen waren sehr engagiert und hatten auch viel Verständnis und Geduld, wenn etwas auf Anhieb nicht sofort funktioniert hat. Ich blicke sehr positiv zurück.

Wir bedanken uns bei Nicole, dass sie sich Zeit für das Interview genommen hat und freuen uns über die Einblicke in die Welt eines „Data-Stewards“.

Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Nicole Parks und Janin Vreydal.

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