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Frauen in der IT: Erfolgsgeschichten

14. August 2024 | von
Drei Geschäftsfrauen

Quelle: Freepik

Willkommen zur zweiten Ausgabe unserer Blogreihe Frauen in der IT-Branche!

In unserem ersten Blogbeitrag haben wir bereits die Hindernisse und Herausforderungen beleuchtet, denen sich Frauen in der Branche stellen müssen. Nun richten wir unseren Blick auf die inspirierenden Erfolgsgeschichten und den nachhaltigen Beitrag, den Frauen bereits geleistet haben. Diese Pionierinnen haben die Welt der Informationstechnologie revolutioniert und dienen als Vorbilder für zukünftige Generationen.

 

Wann hat das alles angefangen?

Die Erfolgsgeschichten haben nicht erst begonnen, als Frauen in der Branche sichtbarer wurden. Sie begannen schon vor Jahren und ebneten den Weg für die Frauen von heute.

Ada Lovelace (1815 – 1852)

Ada Lovelace war die Tochter des berühmten Dichters Lord Byron. Trotz einer schwierigen Kindheit, in der ihr Vater die Familie verließ und ihre Mutter sie streng nach wissenschaftlichen Prinzipien erzog, entwickelte Ada früh ein starkes Interesse an Mathematik und Logik.

Lovelace erkannte das Potenzial der Maschine über reine Berechnungen hinaus und entwickelte den ersten Algorithmus, der speziell für eine Maschine geschrieben wurde. Sie beschrieb, wie die Maschine in der Lage sein könnte, nicht nur Zahlen zu verarbeiten, sondern auch komplexere Aufgaben wie Musikkomposition zu übernehmen. Diese visionären Ideen machen Ada Lovelace zur ersten Programmiererin der Welt und einer der bedeutendsten Figuren in der Geschichte der Informatik. Ihre Arbeit legte den Grundstein für die moderne Computerwissenschaft und inspirierte Generationen von Wissenschaftlern und Ingenieuren.

 

Grace Hopper (1906 – 1992)

Grace Hopper war eine außergewöhnliche Pionierin in der Informatik und diente als Konteradmiral in der US-Navy. Nach ihrem Abschluss an der Yale University, wo sie einen Doktortitel in Mathematik erwarb, trat sie der Navy bei und arbeitete am Harvard Mark I, einem der frühesten Computer. Sie entwickelte den ersten Compiler, eine Software, die es ermöglicht, menschenlesbaren Code in maschinenlesbaren Code zu übersetzen, was einen revolutionären Schritt in der Softwareentwicklung darstellte.

Hopper spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von COBOL (Common Business-Oriented Language), einer der ersten Hochsprachen, die speziell für Geschäftsanwendungen entwickelt wurde und bis heute in vielen Unternehmen weltweit verwendet wird. Ihre Innovationskraft und ihr Engagement für die Weiterentwicklung der Informatik haben die Grundlagen für moderne Programmiersprachen und Compiler-Technologien geschaffen. Darüber hinaus war sie eine inspirierende Lehrerin und eine unermüdliche Förderin der Frauen in der Technik.

 

Rózsa Péter (1905 – 1977)

Rózsa Péter war eine ungarische Mathematikerin, die maßgeblich zur rekursiven Funktionstheorie beitrug. Diese Theorie bildet die Grundlage für die Entwicklung von Algorithmen und die theoretische Informatik. Nach ihrem Studium und ihrer Promotion an der Universität Budapest widmete sie sich der Forschung und Lehre, trotz der schwierigen Bedingungen während des Zweiten Weltkriegs und der kommunistischen Ära in Ungarn.

Péters Arbeiten zur rekursiven Funktionstheorie wurden international anerkannt und sie veröffentlichte mehrere einflussreiche Bücher, darunter „Playing with Infinity“ und „Recursive Functions“. Sie war die erste Frau, die den prestigeträchtigen Kossuth-Preis für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen erhielt. Ihre Forschungen haben das Verständnis von Berechenbarkeit und Komplexitätstheorie vertieft und sie zu einer Schlüsselfigur in der Geschichte der theoretischen Informatik gemacht.

 

Aktuelle Vorbilder

Es gibt auch Frauen, die immer noch an der Spitze der Branche stehen und eine Quelle der Motivation für uns alle sind.

Fei-Fei Li

Fei-Fei Li ist eine einflussreiche Wissenschaftlerin und Professorin an der Stanford University, wo sie das Stanford Human-Centered AI Institute mitbegründet hat. Sie ist bekannt für ihre Arbeit im Bereich des maschinellen Sehens und der künstlichen Intelligenz (KI). Li führte das ImageNet-Projekt, das die Entwicklung tief lernender Algorithmen erheblich voranbrachte und die Leistungsfähigkeit von Computern beim Erkennen und Klassifizieren von Bildern revolutionierte.

Ihre Forschung hat nicht nur technische Fortschritte ermöglicht, sondern auch ethische und gesellschaftliche Fragen der KI in den Vordergrund gerückt. Li ist eine starke Befürworterin für Diversität und Inklusion in der Technikbranche und setzt sich aktiv für die Förderung von Frauen und unterrepräsentierten Gruppen in der KI-Forschung ein. Durch ihre Arbeit und ihr Engagement hat sie maßgeblich dazu beigetragen, die zukünftige Richtung der KI zu gestalten und die Integration humanistischer Prinzipien in technologische Entwicklungen zu fördern.

Reshma Saujani

Reshma Saujani ist die Gründerin von Girls Who Code, einer gemeinnützigen Organisation, die darauf abzielt, die Geschlechterlücke in der Technologiebranche zu schließen. Mit ihrem Engagement hat sie Tausenden von Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit gegeben, Programmieren und Informatik zu erlernen und ihre Fähigkeiten in einem zunehmend digitalen Zeitalter zu entwickeln.

Saujani, die eine Karriere in der Politik und im öffentlichen Dienst hinter sich hat, erkannte die Notwendigkeit, mehr Frauen in technische Berufe zu bringen, und gründete Girls Who Code im Jahr 2012. Seitdem hat die Organisation enorme Erfolge erzielt, darunter die Ausbildung von über 300.000 Mädchen. Ihre Initiativen und Programme zielen darauf ab, nicht nur technische Fähigkeiten zu vermitteln, sondern auch Selbstvertrauen und Führungskompetenzen zu stärken. Saujanis Arbeit hat nicht nur die Lebenswege vieler junger Frauen verändert, sondern auch die Wahrnehmung und Realität der Geschlechterverteilung in der Tech-Industrie nachhaltig beeinflusst.

Rana el Kaliouby

Rana el Kaliouby ist Mitbegründerin und CEO von Affectiva, einem Unternehmen, das sich auf Emotionserkennung durch künstliche Intelligenz spezialisiert hat. Ihre Arbeit umfasst die Entwicklung von Technologien, die in der Lage sind, menschliche Emotionen durch die Analyse von Gesichtsausdrücken und Sprachmustern zu erkennen und zu interpretieren. Diese Technologien finden vielfältige Anwendungen, von der Marktforschung bis hin zur Verbesserung von Fahrerassistenzsystemen.

El Kaliouby hat einen Hintergrund in Computerwissenschaften und Kognitionswissenschaften und promovierte am MIT. Sie hat sich als eine führende Stimme in der KI-Gemeinschaft etabliert, insbesondere in Bezug auf die ethischen Implikationen und sozialen Auswirkungen von Emotionserkennungssoftware. Als Verfechterin für Frauen in der Technik hat sie sich stets für die Förderung und Unterstützung von Frauen in technischen und wissenschaftlichen Berufen eingesetzt. Ihr Engagement und ihre Innovationskraft haben maßgeblich dazu beigetragen, die Art und Weise, wie Maschinen menschliche Emotionen verstehen, zu verändern und die Technologiebranche inklusiver zu gestalten.

Die Pionierinnen haben mit ihren visionären Beiträgen die Grundlagen der IT gelegt. Durch ihre Entwicklungen bei der Analytical Engine und COBOL haben sie die Technologielandschaft maßgeblich beeinflusst.

Heute führen Frauen die IT-Branche an und setzen sich für Diversität ein. Sie sind nicht nur Vorbilder, sondern treiben Innovationen voran und gestalten die Zukunft der Technologie aktiv mit. Ihre Geschichten zeigen, dass Frauen in der IT erfolgreich sind und einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Technologiebranche leisten.


Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Malak Mostafa.

Als Informationsgrundlage für diesen Beitrag dienten folgende Quellen:

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