Das Surfen im Internet ist Teil unseres Alltags. Sowohl privat als auch bei der Arbeit sind wir unterwegs im Netz. Wir nutzen Webseiten, um uns zu informieren, zu kommunizieren und sogar zum Einkaufen. Dabei werden automatisch Daten des eigenen Endgerätes zur aufgerufenen Webseite übertragen und umgekehrt. Beim Surfen solltet ihr deshalb jede aufgerufene Webseite kritisch hinterfragen. Ähnlich wie in der realen Welt, gibt es im Internet sichere Orte und Orte, die man für seine eigene Sicherheit lieber meiden sollte. Doch wie kann man eine Webseite richtig einschätzen und wie unterscheidet man zwischen einer vertrauenswürdigen und einer nicht vertrauenswürdigen Webseite? Die folgenden Kriterien sollen euch dabei unterstützen!
Die Verschlüsselung
Eine der wichtigsten Kriterien für eine vertrauenswürdige Webseite ist ihre Verschlüsselung. Ob euer Browser eine verschlüsselte Verbindung mit der aufgerufenen Internetseite aufbauen konnte, erkennt ihr daran, dass die URL mit “https” beginnt. Dabei werden die Daten, die vom eigenen Endgerät zur aufgerufenen Webseite übertragen werden, verschlüsselt. Diese Verschlüsselung geschieht durch ein sogenanntes TLS-Zertifikat (Transport Layer Security). Dieses Zertifikat erkennt ihr am kleinen Schlosssymbol in der Statusleiste eures Browsers. Doch inzwischen reicht das Sicherheitszertifikat allein nicht mehr aus, um eine unsichere Webseite zu enttarnen, denn immer mehr Phishing-Seiten sind mit einem korrekten Zertifikat ausgewiesen.
URLs und ihre Verlinkungen
Auch die URL einer Webseite solltet ihr euch ganz genau anschauen. Klingt selbstverständlich, oder? Prüft daher immer, ob die in der Statusleiste angezeigte URL mit der Adresse der Webseite, die ihr besuchen wollt übereinstimmt. Besonders bei Verlinkungen solltet ihr euch die Ziel-URL anschauen, bevor ihr draufklickt. Bewegt ihr den Mauscursor über einen Link, so wird die Ziel-URL in den meisten Browsern unten Links im Browserfenster angezeigt. Dabei werden jedoch gerne Tricks angewendet, um Nutzende zu verwirren. Eine beliebte Täuschungsmethode ist die Nutzung von langen und komplizierten Links. Nutzende verlieren dadurch schnell der Überblick. Eine weitere bekannte Methode wäre die Nutzung sogenannter Short-URLs. Bei Short-URLs wird die eigentliche URL mit Hilfe von bestimmten Tools gekürzt. Beliebte Anbieter sind hier beispielsweise bit.ly und TinyURL. Bewegt man den Mauscursor über einen solchen Link, wird lediglich die Short-URL angezeigt. Nutzende erfahren somit häufig erst nach dem Draufklicken, was sich hinter der Verlinkung verbirgt.
Kontaktmöglichkeiten
Für deutsche Webseiten gilt die Impressumspflicht. Dabei ist der Betreiber einer Webseite verpflichtet, bestimmte Angaben über seine Identität bereitzustellen. Laut Gesetz muss ein Impressum unter anderem ein Name, Anschrift und eine Möglichkeit der schnellen Kontaktaufnahme (zum Beispiel eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse) beinhalten. Dabei gilt: Webseiten, in denen kein Mensch als direkter Ansprechpartner genannt wird, solltet ihr grundsätzlich nicht trauen.
Datenschutzrichtlinien
Seriöse Webseiten sollten ebenso über eine Seite für ihre Datenschutzrichtlinie verfügen. Bei der Bereitstellung einer Webseite ist eine Datenschutzerklärung in Deutschland sowie in viele andere Länder Pflicht. Die Datenschutzrichtlinien befinden sich häufig in etwas kleinerer Schrift ganz unten oder ganz oben auf einer Webseite, oder wie bei uns im Disclaimer.
Die Textgestaltung
Auch die Inhalte einer Webseite können aufschlussreich sein. Beinhaltet eine Webseite unzählige Rechtschreib- und Grammatikfehler, erscheint sie uns generell als unseriös. Bei Online-Shops könnten diese Fehler auch auf betrügerische Absichten hindeuten. Sogenannte Fake-Shops haben ihren Sitz meist im Ausland und ihre Betreiber verfügen nicht über die notwendigen Sprachkenntnisse. Texte werden von anderen Webseiten kopiert und schlecht übersetzt. Falls ihr in einem Online-Shop auffällig viele Fehler entdeckt, solltet ihr lieber von eurem Einkauf auf dieser Webseite absehen.
Übermäßige Werbung
An und für sich ist Werbung nicht schlimm. Solltet ihr jedoch beim Aufrufen einer Webseite mit einer großen Anzahl Popups konfrontiert werden, könnt ihr ebenfalls davon ausgehen, dass die besuchte Webseite nicht besonders vertrauenswürdig ist. Im Allgemeinen soll diese Art der Werbung das tun, was Werbung nun mal tut: Geld generieren. Einige dieser Popup Fenster können allerdings Downloads zur Installation anbieten. Diese Fenster versuchen Nutzende zu täuschen, indem sie sich zum Beispiel als Update Fenster für Antiviren-Programme oder Browser tarnen. Dahinter kann sich im Ernstfall Malware verbergen.
Beim Surfen lauern einige Gefahren! Unseriöse Webseiten sind oftmals gar nicht so einfach zu erkennen und cyber-Kriminalität findet immer neue Wege. Überlegt euch genau auf welche Links ihr klickt und ob die Registrierung und Eingabe von persönlichen Daten für die Nutzung der besuchten Webseite wirklich notwendig ist.
Haltet immer schön die Augen auf und prüft, ob die Webseiten, auf denen ihr surft, wirklich vertrauenswürdig sind. Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht!
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Stéphanie Bauens.