Eins meiner Hobbies ist Kochen, aber auch Essen im Allgemeinen. Sydney ist eine der kulinarisch wohl spannendsten Städte der Welt. Im Rahmen der Reihe nun Teil 2 – Das Essen. Ich möchte hier mal ein paar Gerichte vorstellen, die ich hier (zumindest die meisten) kennengelernt habe. Australien hat wohl keine eigene richtige Küche, abgesehen von beetroot, vegemite und Tim-Tams. Abgesehen von letzterem (Kekse) jetzt nicht so unbedingt mein Fall. Mit Kollegen bin ich eigentlich fast jeden Tag außerhalb der Firma essen, da die Kantine eher eine Notlösung darstellt. Um unsere Arbeit liegen einige Vororte, jeder mit seinem eigenen, meist asiatischen, Einschlag. Aber auch abends esse ich ab und zu auswärts. Aus dem einfachen Grund, dass es finanziell eigentlich keinen Unterschied macht, ob man selbst kocht oder (günstig) Essen geht. Also hier ein kleiner Rundumschlag über das, was ich mir hier so zwischen die Kiemen schiebe.
— Extrem krumme Nummer übrigens, die Gerichte zuerst mit dem Handy zu fotografieren und dann loszulegen, aber für euch gebe ich alles–
In Bankstown regieren die Vietnamesen. Hier essen wir Pho. Eine Suppe mit klarer Brühe als Basis. Mein bzw. unser Favorit, Pho mit Beef brisket and raw beef. Ich hab keinen blassen Schimmer, ob das Gericht auch so heißt, es bestellt immer unser Vietnamese auf vietnamesisch. Ich glaube, eigentlich hat es noch einen kleinen Zusatz Pho Tai oder so. In die heiße Brühe wird dann zusätzlich zu breiten Reisnudeln gekochtes und rohes Rindfleisch gegeben. Das rohe Rindfleisch zieht und gart in der Brühe und wird dann mit Stäbchen aus der Suppe geangelt. Dazu gibt es noch Sojasprossen und Thai-Basilikum.
Granville ist fest in libanesischer Hand. Etwas übertrieben, aber manchmal habe ich das Gefühl, es leben mehr Libanesen in Sydney als im Libanon. Chicken shops und Falafel, Schwarma und Hummus soweit das Auge reicht. Unser Charcoal Chicken Shop liegt gute 8 Minuten optimalen Mittagsspaziergang entfernt. Das Standardgericht ist ein quarter chicken (leg or breast) mit libanesischem Brot, Knoblauchcrème und Pickles. Wenn man lieb fragt, bekommt man auch noch Eisbergsalat und Tomaten für lau dazu. Auch die frisch gemachten Falafel sind wahrscheinlich die besten, die ich bis jetzt essen durfte. Den Inhalt packt man dann in das Brot und verspeist es je nach Lust und Laune.
Für unter A$ 7 ist das mit Abstand best value in town.
In Lidcombe sind wir ebenfalls beim Vietnamesen, dessen Speisekarte wohl eher gemischt-asiatisch ist. „signature dish“ ist hier seafood laksa. In Deutschland bin ich nicht der größte Seafood fan, aber hier in Sydney schlägt Qualität und Angebot einfach alles. Laksa ist wiederum eine Nudelsuppe, allerdings auf Curry-Basis. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen es ist auch ein Schuss Kokosmilch mit von der Partie. Neben erneut Reisnudeln schwimmt dieses Mal eine gemischte Portion Seafood aus Garnelen, Squid, weißem Fisch und anderem Zeugs darin. Auch wahrscheinlich eine gesunde Portion Geschmacksverstärker (MSG, wie man sagt), aber schmeckt auf jeden Fall relativ überragend.
Australien hat in vielen Momenten einen amerikanischen Einschlag. Was also nicht fehlen darf, ist der ein oder andere Burger Laden. Hier gibt es durchaus auch einige solide Ketten wie grill’d, aber vom Style her gewinnen die kleinen Buden, wie chur burger, auf jeden Fall. Einige „neue“ Kreationen habe ich auch schon verspeist. Bilder sprechen im Falle von Burgern, mehr als tausend Worte.
-Kili, Lust auf Sushi? – Nee du, lass mal.
Vor etwa einem halben Jahr wäre das wohl etwa meine Antwort gewesen.
-Kili, Lust auf Sushi? – Ja auf jeden Fall! Heute, morgen und übermorgen von mir aus.
Das ist meine Antwort hier in Sydney. Nichts gegen Oishii, Best friends und co, aber gegen die Qualität, Geschmack und –Achtung, das kommt jetzt überraschend- die Preise hier kann kein Aachener Laden anstinken. Favorit ist bis jetzt ein sushi train (running sushi) im darling harbour. Aber auch viele California Rolls etc. auf die Hand an einem der frequentierten Läden kann wirklich überzeugen. 22°, Sonne pur, sunnies (mein absolutes Lieblingswort hier) auf der Nase, Meer voller Surfern, nicht zu verachtende Beachvolleyballerinnen in Aktion und frischstes Sushi in Manly war bis jetzt einer der Momente hier.
Zum Abschluss noch ein paar weitere Bilder ohne nähere Beschreibung, ab sofort werde ich auch aufhören Bilder von meinem Essen zu machen 🙂
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