
Holz ist seit Jahrtausenden ein zentrales Baumaterial des Menschen und zeichnet sich durch seine Bioverfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Vielseitigkeit aus. Dennoch bringt die chemische Struktur von Holz einige Herausforderungen mit sich. Es ist anfällig für biologische Abbauprozesse, etwa durch Pilze, Bakterien oder Insekten, und zeigt unter UV-Bestrahlung eine Vergrauung durch den Abbau von Lignin. Um dies zu verhindern, wurde von N. Münstermann und O. Weichold eine umweltfreundliche Beschichtung auf Basis von Chitosan, einem aus Lebensmittelabfällen gewonnenen Biopolymer, entwickelt.
Die neu entwickelte Chitosanitaconat-Beschichtung ist transparent, betont die Holzmaserung und verleiht dem Holz hydrophobe Eigenschaften mit Kontaktwinkeln von über 90°. Sie schützt das Holz effektiv vor Feuchtigkeit, verhindert Vergrauung durch UV-Strahlung und reduziert Fleckenbildung, etwa durch Kaffee oder Rotwein. Dank ihrer starken Haftung und Anpassungsfähigkeit ist die Beschichtung vielseitig einsetzbar. Durch die Zugabe von Pigmenten kann die Lasur den ästhethischen Ansprüchen des modernen Innenausbau angepasst werden. Chitosanitaconat vereint Holzschutz, moderne Ästhetik und Nachhaltigkeit – ein vielseitige Lösung für umweltfreundliches Bauen.
N. Münstermann, O. Weichold
Chitosan itaconate based water- and stain-repellent coatings for wood
Progress in Organic Coatings 2024, 194, 108630 https://doi.org/10.1016/j.porgcoat.2024.108630


Wann kommt denn ein solches Produkt auf den Markt, oder gibt es schon ein solches Produkt? Kann man es evtl. auch leicht selbst herstellen, die einzelnen Bestandteile dürften verfügbar sein?
Hallo Herr Krause,
wir sind derzeit auf der Suche nach einem Unternehmen, das unsere Lasur kommerziell produzieren möchte. Mit den Angaben aus unserer Veröffentlichung (Progress in Organic Coatings 2024, 194, 108630) ließe sich die Lasur auch selbst herstellen.
Gerne stellen wir die Lasur auch im Rahmen von Forschungsvorhaben zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Interesse gerne Kontakt mit uns auf.
Mit freundlichen Grüßen
Nils Münstermann