Quelle: POP HPC
Der POP-Service für KMU’s in Aachen
In einem gesonderten Beitrag haben wir euch den POP-Service bereits vorgestellt. Zusammengefasst bietet das IT Center im Rahmen des POP-Services industriellen und akademischen Nutzenden kostenlose Performanceanalysen und –optimierungen für ihre genutzte Software.
Service in zwei Stufen
Der Service kann in zwei Stufen in Anspruch genommen werden. Zunächst bieten unser POP-Team ein „Performance Assessment“ an. Im Rahmen dessen wir die genutzte Software analysiert, Schwachstellen erkannt und daraus resultierende Optimierungsmöglichkeiten festgestellt. Das Ergebnis wird in Form von POP-Metriken dargestellt, welche verschiedene Effizienzaspekte der parallelen Programmierung mit Werten von 0% bis 100% herausstellen.
Folgend auf diesen Service kann das Unternehmen oder die akademischen Nutzenden den Service „Proof of Concept“ in Anspruch nehmen. In diesem Schritt werden die vorgeschlagenen Optimierungsmaßnahmen in einzelnen Teilen der Software exemplarisch implementiert und anschließend deren Wirksamkeit evaluiert. Dies erfolgt anhand von weiterführenden Experimenten, Kernel-Extraktionen oder Mini-Apps. Sind Erfolge sichtbar, werden die Änderungen gegebenenfalls vollständig in die Software implementiert.
Unser POP-Team ist derzeit an 21 „Performance Assessments“ und 8 „Proof of Concets“ beteiligt. In ganz Europa gibt es aktuelle 138 „PAs“ und 32 „PoCs“. Ein Großteil davon ist bereits abgeschlossen.
Wo wird POP genutzt?
Genutzt wird der POP-Service größtenteils von Unternehmen und akademischen Nutzenden in den Bereichen Ingenieurwesen, Physik, Chemie, Biologie und Astronomie in ganz Europa.
Fabian Orland, Mitglied des POP-Teams am IT Center, hat im letzten Jahr das Aachener Unternehmen Hydrotec Ingeniergesellschaft für Wasser und Umwelt mbH im Rahmen des POP-Services begleitet. Hydrotec entwickelt und vertreibt Software und Websysteme für die Wasserwirtschaft und zur Bearbeitung von geografischen Umweltdaten. Sie erstellen beispielsweise Simulationsstudien zur Hydraulik von Fließgewässern für den Hochwasserschutz und zur Vorsorge vor Starkregen sowie zur Hydrologie von urbanen und natürlichen Abfluss-Systemen. Zu Beginn der Zusammenarbeit wurden Performance-Analysen und notwendige Messungen an der Software HYDRO_AS-2D durchgeführt. Diese hydrodynamisch-numerische Software dient zur 2D-Simulation in den Bereichen Hochwasserschutz, Gewässerentwicklung und Starkregen.
Basierend auf den Ergebnissen der Analysen wollte Hydrotec ebenfalls einen „Proof of Concept“ in Anspruch nehmen. Fabian war im Rahmen dessen bereits im letzten Jahr schon einmal vor Ort und hat die Software hinsichtlich ihrer Speicherzugriffe tiefergehend analysiert. Anschließend hat er eine Lösung zur Verbesserung der Speicherzugriffe implementiert, die es noch zu evaluieren gilt. Allerdings ist die Zusammenarbeit aufgrund der Pandemie derzeit unterbrochen, wird aber zeitnah fortgesetzt.
Regelmäßige Webinare und Tutorials
In regelmäßigen Webinaren wird über die Zusammenarbeit mit Nutzenden und Unternehmen in ganz Europa berichtet. Inhalte des Webinars sind außerdem Tutorials zur Anwendung der Software-Tools, die im Rahmen von POP genutzt werden.
Im letzten Webinar mit dem Thema „POP: The SME Perspective“ hat Benedikt Rothe, Entwicklungsleiter bei Hydrotec über unsere Zusammenarbeit berichtet. Mit zwei anderen Referenten stellt er die Vorgehensweise und die Ergebnisse der aktuellen Zusammenarbeit vor. Er macht deutlich, dass Unternehmen aus dem Klein- und Mittelstand im Bereich High Performance Computing erfolgreich tätig sind und welche Vorteile aus der Zusammenarbeit im Rahmen des POP-Services entstanden sind. In einer Diskussionsrunde im Anschluss konnten die Teilnehmenden Fragen stellen ihr Netzwerk ausbauen und von den Erfahrungen anderer profitieren.
Das vollständige Webinar findet Ihr auf dem YouTube Kanal von POP und weitere Informationen auf der Webseite von Hydrotec.
Für euch ist der POP-Service ebenfalls Interessant?
Das Antragsformular und weitere Informationen findet ihr auf der POP-Webseite oder auf dem YouTube Kanal.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Fabian Orland und Janin Vreydal.
