„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“ – so schrieb es zumindest der Dichter Matthias Claudius damals.
Unser Kollege Martin Pieters kann dies sicherlich auch heute so bestätigen. Er durfte jüngst im Rahmen einer Weiterbildung an einer dienstlichen Reise nach Mailand teilnehmen. Dort haben sich die Teilnehmenden mit dem Kolleg*innen der Universität Politecnico di Milano austauschen können.
Was er dort genau erlebt hat, hat er für uns niedergeschrieben.
Besuch bei der Politecnico di Milano
Mitte Mai 2022 hatte ich die Chance für eine ganze Woche an einer Gruppenmobilität im Rahmen der Weiterbildung Zertifikat Internationales Pro (ZIP) teilzunehmen. Mit insgesamt elf Mitstreiter*innen haben wir die Politecnico di Milano (Kurz: Polimi) besucht und konnten dort an verschiedenen Gruppenaktivitäten sowie individuellem Job-Sharing teilnehmen. Die Polimi ist eine von vielen Partneruniversitäten der RWTH Aachen University und gehört ebenfalls zu den technischen Universitäten mit dem Schwerpunkt auf Ingenieurswesen, Architektur und Industriedesign. Auf die Beine gestellt wurde die Mobilität von Kolleg*innen des RWTH Dezernats 2 – Internationale Hochschulbeziehungen und der International Relations Unit der Polimi.
Gruppenaktivitäten
Neben einem kulturellen Programm, welches natürlich eine Führung durch das historische Mailand und den Polimi Campus Leonardo (da Vinci) beinhaltete, konnten wir in der Wind Gallery den Windkanal der Polimi begutachten. Dabei wurde uns ausführlich erläutert wie Tests im Windkanal durchgeführt werden. Beeindruckend war die Sammlung an Modellen von bekannten Mailänder und internationalen Gebäuden, welche im Polimi Windkanal vor dem Bau erprobt wurden. Auch die Masse an Radsportler*innen, welche ihre vielen internationalen Erfolge mit im Windkanal erprobten Rädern eingefahren sind, war beeindruckend.
Zusätzlich konnten wir uns im Transport Safety Lab ansehen, wie an der Unfallsicherheit geforscht wird. Der Fokus lag hier hauptsächlich auf Verkehrssicherheit bei PKW und im Motorrennsport. Uns wurden verschiedene Crashtests aufgezeigt, die sich mit dem Aufprallverhalten verschiedener Modelle oder Projektilen beschäftigen.
Job-Sharing
Ein Highlight des Besuchs war das Job-Sharing. Ich hatte dabei die Chance mich mit Kolleg*innen der Polimi auszutauschen, welche ähnliche Tätigkeiten wie ich in ihrer täglichen Arbeit ausüben.
Dabei habe ich zuerst das Department of Energy besucht und konnte mich dort über die Prozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements nach ISO 9001:2015 austauschen. Am IT Center gehört die Betreuung eines solches Qualitätsmanagementsystems zu meinen Aufgaben. Die Einrichtung liegt auf dem Bovisa Campus der Polimi, welcher etwa 50 Minuten Zugfahrt vom Stadtzentrum entfernt liegt. Der Austausch war für beide Seiten sehr ergiebig.
Zudem habe ich Kolleg*innen aus den ICT Services besucht, welche das Pendant des IT Centers an der Polimi darstellen. Hierbei habe ich mich unter anderem im Bereich der IT-Administration über Software- und Hardware Asset Management sowie über Strukturen und Tools im 1st-Level Support ausgetauscht. Besonders spannend war die Vorstellung des Polimo Chat-Bots und des Ticketsystems durch die Kolleg*innen des Registrar’s Office und des ICT Helpdesk.
Die Prozesse habe ich als sehr integrativ empfunden und konnte einige positive Eindrücke mitnehmen. Dementsprechend war es für die Kolleg*innen der Polimi natürlich auch spannend unsere Prozesse etwas kennenzulernen und ebenfalls Ideen mitzunehmen.
Ein gelungener Austausch
Zu aller erst war es für mich sehr erfrischend die Kolleg*innen aus unserer gemeinsamen Weiterbildung außerhalb vom MS Teams und Zoom kennenzulernen. Dies war die erste dienstliche Reise und auch Weiterbildung in Präsenz, die viele von uns in den letzten zwei Jahren wahrnehmen konnten.
Von den Kolleg*innen der Polimi wurden wir sehr herzlich willkommen geheißen, die Betreuung und Planung war sehr gut. Für mich persönlich war der Austausch fachlich, sozial und kulturell ein voller Erfolg. Es war eine zusätzliche Bereicherung einmal die täglichen Herausforderungen aus einem internationalen Kontext heraus betrachten zu können, da unsere Arbeitsfelder im Zuge der Internationalisierungsbestrebungen der RWTH Aachen University immer mehr auf internationale Kommunikation und Prozesse ausgerichtet werden wird.
Wir danken Martin Pieters für seine Eindrücke und freuen uns, dass solche internationalen Austausche auch wieder in Präsenz möglich sind.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Linda Jörres und Martin Pieters.