Nachdem wir in unserem vorherigen Beitrag die ökologischen Auswirkungen von E-Mails beleuchtet haben, werfen wir nun einen genaueren Blick auf den digitalen CO2-Fußabdruck von digitalen Aktivitäten, einschließlich E-Mail-Kommunikation. Im vorigen Artikel haben wir betont, dass E-Mails, obwohl sie auf den ersten Blick umweltfreundlicher erscheinen als klassische Briefe, dennoch ihren eigenen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Wir haben einige Tipps gegeben, wie man seinen E-Mail-Verkehr ökologischer gestalten kann. Doch wie hoch ist der tatsächliche Umwelteinfluss?
Was ist der CO2-Fußabdruck?
Der CO2-Fußabdruck bezieht sich auf die Menge an Treibhausgasemissionen, die aufgrund einer bestimmten Aktivität oder eines Produkts entstehen. Der digitale Fußabdruck entsteht dann durch unsere digitalen Aktivitäten wie E-Mail-Versand, Streaming, Cloud-Speicherung und andere Online-Nutzungen. Er ist eine Maßeinheit für den Umwelteinfluss und ermöglicht es uns, den Beitrag zu den Treibhausgasemissionen zu quantifizieren.
Die Zahlen im Überblick
Die Berechnung des digitalen CO2-Fußabdrucks ist komplex und umfasst verschiedene Faktoren, die den Energieverbrauch bei der Nutzung digitaler Dienste bestimmen. Hierzu gehören Datenzentren, Übertragungsnetze, Endgeräte sowie die Art und Weise, wie diese Ressourcen genutzt werden. Der Energieverbrauch wird in CO2-Emissionen umgerechnet, basierend auf den verwendeten Energiemixen und den spezifischen Emissionen der genutzten Technologien. Die Berechnungsmethoden berücksichtigen im Allgemeinen den Stromverbrauch, die Servernutzung und andere Aspekte der digitalen Infrastruktur.
Studien zeigen, dass der durchschnittliche digitale CO2-Fußabdruck einer E-Mail bei etwa 0,3 Gramm CO2-Äquivalent liegt. Das mag auf den ersten Blick gering erscheinen, aber wenn wir bedenken, dass täglich Milliarden von E-Mails verschickt werden, addiert sich der Umwelteinfluss beträchtlich. Besonders schwerwiegender ist der CO2-Ausstoß, wenn große Anhänge oder Bilder verschickt werden, was den Fußabdruck erheblich erhöht.
Im Vergleich dazu beträgt der CO2-Fußabdruck eines normalen Briefs zwischen 0,03 und 26 Gramm CO2-Äquivalent. Hier zeigt sich, dass das klassische Briefeschreiben im Schnitt weniger CO2 emittiert als das Versenden von E-Mails, was wir im vorigen Beitrag Rebound Effekt genannt haben.
Die Zukunft der E-Mail-Nutzung
Heißt das, wir sollten ganz auf E-Mails verzichten? Das ist sicherlich keine realistische Option in unserer digitalisierten Welt. Stattdessen könnten wir uns darauf konzentrieren, unsere E-Mail-Gewohnheiten zu verbessern. Das beinhaltet das Vermeiden unnötiger E-Mail-Fluten und das Reduzieren von großen Anhängen, wann immer möglich.
Der Earth Day am 22. April erinnert uns übrigens an die Dringlichkeit, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Er lenkt auch unsere Aufmerksamkeit auf die kleinen Schritte, die jeder von uns unternehmen kann, um einen positiven Beitrag zu leisten. Die Entscheidung, E-Mails bewusster zu versenden und große Anhänge zu vermeiden, ist eine solche Maßnahme.
Tipps & Tricks
Um einen umweltfreundlicheren digitale CO2-Fußabdruck zu hinterlassen, haben wir in unserem vorherigen Beitrag Tipps gegeben, wie man seinen E-Mail-Verkehr reduzieren und optimieren kann. Zusätzlich zu diesen Ratschlägen möchten wir ergänzen, dass es wichtig ist, auch in anderen digitalen Bereichen bewusster zu handeln, um den gesamten Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Wie?
- Löscht unnötige Dateien und Daten aus der Cloud, um Speicherplatz zu sparen und den Energieverbrauch der Server zu reduzieren.
- Vermeidet das Versenden von unnötigen Anhängen sondern nutzt stattdessen z.B. GigaMove
- Löscht unerwünschte E-Mails und nutzt Gruppen-E-Mails sparsam.
- Senkt die Videoauflösung beim Streaming und ladet Inhalte herunter, um den Energieverbrauch beim Ansehen von Filmen und Videos zu reduzieren.
- Repariert und recycelt alte Geräte, um Elektroschrott zu vermeide & kauft nachhaltigere Geräte mit längerer Lebensdauer.
Insgesamt sollten wir uns bewusst machen, dass auch scheinbar kleine Handlungen wie das Versenden von E-Mails ihren Beitrag zum Klimawandel leisten. Indem wir unsere Gewohnheiten überdenken und bewusster handeln, können wir einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt ausüben.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Janin Iglauer und Malak Mostafa.
Quellen:
[2] Futura Sciences
[3] Pawprint.eco
[4] Carbon Literacy
[5] Euronews
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