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IT Center Blog

Die Menschen hinter RWTHjupyter – ein Entwicklerinterview

05. Juli 2021 | von
Ansicht der Startseite von RWTHjupyter

Willkommen bei RWTHjupyter!
Quelle: RTWHjupyter

Anfang des Jahres haben wir euch bereits verkündet, dass der Service RWTHjupyter in die Pilotphase gestartet ist. Ziel ist durch Erfahrungsausbau, der betrieblichen Übernahme und dem Aufbau der Supportstrukturen einen stabilen Ablauf im drauffolgenden Regelbetrieb sicherzustellen.

Aber habt ihr euch auch schon einmal gefragt, wer die Personen sind, die hinter RWTHjupyter stecken und es so weit gebracht haben?

Heute stellen wir euch einen der Entwickler vor: Steffen Vogel arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeitender am Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS) und war von Anfang an dabei. Wir durften ihn zur Entwicklung von RWTHjupyter interviewen.

Wie lange arbeitest du schon an RWTHjupyter?

Ursprünglich haben wir bereits vor 3 Jahren am Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS) damit begonnen einen Vorgänger des heutigen RWTHjupyter Clusters aufzubauen.

Mitte 2019 haben wir dann auch die Fördermittel bekommen um ein neues Cluster zusammen mit dem IT Center anzuschaffen, welches wir nun für die ganze RWTH anbieten können.

Wie ist deine Position im Entwicklerteam?

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des ACS bin ich nicht direkt am IT Center angestellt. Daher beschäftige ich mich nunmehr auch nicht mehr direkt mit dem Betrieb und den alltäglichen Problemen des Clusters.

Ich bin sehr froh, dass wir RWTHjupyter mittlerweile als Service des IT Centers anbieten können. Das erlaubt mir mich als Entwickler wieder auf neue Funktionen und Innovationen rund um das Cluster zu konzentrieren.

Wie bist du ins Entwicklungsteam von RWTHjupyter gekommen?

Ich vermute, dass ich einer der ersten Entwickler an der RWTH war, der sich einem größeren JupyterHub Cluster beschäftigt hat.

Uns war bewusst, dass Jupyter Notebooks bereits seit Jahren aktiv in der Lehre eingesetzt werden. Dies wurde dann auch durch eine große Resonanz beim ersten Jupyter Nutzertreffen verdeutlicht.

Neben unserer Fakultät finden sich Jupyter Nutzende in fast allen Fachbereichen der RWTH. Da wurde schnell klar, dass wir langfristig eine universitätsweite Strategie für den Einsatz von Jupyter Notebooks in der Lehre benötigen.

Ich habe mich dann hauptsächlich aus persönlichem Interesse mit der Entwicklung eines skalierbaren Systems befasst welches mehrere hundert bis tausend gleichzeitige Nutzende unterstützt.

Mittlerweile hat sich das Team aber bereits vergrößert. Neben Kolleg:innen im IT Center, die sich nun hauptsächlich um den Betrieb des Clusters kümmern, gibt es auch viel Unterstützung aus den Reihen der Dozierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitende anderer Institute und Fachrichtungen.

Wie würdest du RWTHjupyter beschreiben?

RWTHjupyter ist ein JupyterHub Cluster welches interaktive Programmier-Umgebungen für die Lehre an der RWTH bereitstellt.

Studierende können sie nutzen um Lerninhalte in Form von interaktiven Skripten spielerisch tiefer zu verstehen. Gleichzeitig kann RWTHjupyter für Praktika oder Übungsaufgaben genutzt werden.

Welchen Herausforderungen begegnest du bei deiner Arbeit? Welche Hürden gab es bei der Entwicklung von RWTHjupyter zu meistern?

Wir haben versucht mit RWTHjupyter in einigen Bereichen neue Wege zu gehen. Viele Technologien, die im RWTHjupyter Cluster eingesetzt werden, wurden in dieser Form erstmalig in dieser Kombination an der RWTH genutzt. RWTHjupyter nutzt nun Cloud-Technologien wie sie heutzutage auch von Riesen wie Google, Amazon und Netflix vorangetrieben wird.

So ist RWTHjupyter beispielsweise der erste Service, der ausschließlich auf dem neuen Internet Protokoll IPv6 basiert. Zudem läuft RWTHjupyter in einem Kubernetes / Cloud Cluster, welches es bisher auch noch nicht gab. Diese Neuerung machen die Arbeit an RWTHjupyter so spannend und gleichzeitig auch herausfordernd.

Während der Entwicklung von RWTHjupyter mussten wir daher eng mit der Jupyter Open-Source Community zusammenarbeiten.

Gleichzeitig konnten wir dazu auch wichtige Beiträge leisten um das Jupyter Projekt im Allgemeinen weiterzuentwickeln.

Ich hoffe damit auch die Erfahrung bzgl. dieser neuen Technologien an der RWTH zu vertiefen um möglicherweise auch in Zukunft andere Services skalierbarer anbieten zu können.

Was war für dich bislang der schönste Moment während der Entwicklung?

Das war sicherlich der Moment in dem wir uns erstmalig über unseren RWTH Login im Cluster anmelden konnten.

Die Integration von RWTHjupyter in den RWTH Single Sign-On war nicht ganz einfach, da wir hierzu auch das OK des Datenschutzbeauftragten einholen mussten.

Verrätst du uns deine Lieblingsfunktion von RWTHjupyter?

Am Nützlichsten finde ich die Möglichkeit Jupyter Notebooks mit anderen Nutzenden zu teilen.

Dazu haben wir einen „Shared“ Ordner erstellt, für den alle Nutzende eine Schreibberechtigung haben. Dadurch kann man sich einfach und unkompliziert Notebooks austauschen.

Sind in Zukunft Veränderungen an RWTHjupyter geplant?

Ja! Wir haben noch einige interessante Funktionen geplant. Unter anderem arbeite ich gerade an der Integration von RWTHmoodle und sciebo. Die Moode-Integration wird es uns in Zukunft hoffentlich ermöglichen Jupyter Notebooks zu bewerten. Jupyter Notebooks können dann leichter in RWTHmoodle bewertet werden und dadurch auch zur Benotung herangezogen werden.

Daran schließt sich auch das Thema des „Auto-gradings“ an. Also das automatisierte Auswerten von Notebooks, welches sich viele Dozierende wünschen.

Jedoch ist dies ein sehr komplexes Thema welches wir erstmal hintenangestellt haben.

Die Integration mit sciebo wird es uns in Zukunft erlauben Ordner aus der sciebo Cloud als normale Ordner innerhalb von RWTHjupyter einzublenden. Dadurch können Nutzende dann leichter größere Datenmengen in- oder aus dem Cluster kopieren.

 

Wir danken Steffen für das Interview und wünschen ihm weiterhin viel Spaß und Erfolg mit RWTHjupyter.

 

Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Linda Jörres und Steffen Vogel.

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