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IT Center Blog

RWTHjupyter geht in die Pilotphase

17. Februar 2021 | von

Den Testbetrieb des JupyterHub an der RWTH Aachen haben wir bereits vor ein paar Wochen auf dem IT Center Blog vorgestellt. Bislang gab es das JupyterHub Cluster nur in der Testphase. Nun wird daraus ein neuer Service heranwachsen! Dazu geht der Service mit dem schönen Namen „RWTHjupyter“ am 22. Februar 2021 in die Pilotphase über.

Zum Start dieser bringen wir euch noch einmal näher, was RWTHjupyter überhaupt kann und woher der scheinbar ungewöhnliche Name kommt.

Ansicht der Startseite von RWTHjupyter

Willkommen bei RWTHjupyter!
Quelle: RWTHjupyter

Was bisher geschah…

Der RWTH JupyterHub wurde im Jahr 2019 in einem ersten Schritt in einer Kooperation zwischen dem Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS) des eon.erc und dem IT Center für den Einsatzbereich Lehre an der RWTH konzipiert. Im April 2020 startete der Testbetrieb des JupyterHub Clusters mit einem kleinen Kreis von ausgewählten Usern aus der RWTH.

Die Bereitstellung der JupyterHub-Testinstanz erfolgte bisher arbeitsteilig: Das IT Center stellte die notwendige Server-Infrastruktur im Rahmen des bestehenden Services „Physical Serverhosting“ bereit und leistete einfache betriebliche Unterstützung mit entsprechender Erfahrung. Darauf aufbauend erfolgte das Deployment der JupyterHub-Software durch das ACS.

Durch das zunehmende Interesse und dem wachsenden Bedarf innerhalb der RWTH Aachen im Bereich Lehre wird das Angebot nun in den Service „RWTHjupyter“ überführt. Durch diese Etablierung als Service am IT Center wird eine Verstetigung der Infrastruktur für Jupyter Notebooks für Forschende, Dozierende und Studierende an der RWTH Aachen erreicht.

Was kann RWTHjupyter?

Bei RWTHjupyter handelt es sich um eine interaktive Computing Plattform, die auf das JupyterHub Cluster zur Bereitstellung von Jupyter Notebooks aufbaut. Jupyter Notebooks ist eine Open Source Web-Anwendung, mit der Dokumente erstellt und per Live-Code Web-Anwendung geteilt werden können. Zu den Einsatzmöglichkeiten gehören Dokumente mit dynamischem Quellcode, Gleichungen, Visualisierungen und ergänzenden Texten. JupyterHub bietet dabei sowohl die Möglichkeit unabhängig von Betriebssystem und Endgerät als auch in verschiedenen Programmiersprachen zu arbeiten. Mögliche Anwendungen sind zum Beispiel Datenbereinigung und -umwandlung, numerische Simulation, statistische Modellierung, Datenvisualisierung, maschinelles Lernen und vieles mehr.

Ein großer Vorteil von Jupyter Notebooks ist, dass Studierende komplexe Aufgaben bewältigen können, auch wenn sie keine oder nur geringe Programmierkenntnisse mitbringen. Dazu bekommen Studierende von Dozierenden ein vorgefertigtes Jupyter Notebook bereitgestellt. Doch auch außerhalb von Kursen können die Notebooks von Studierenden genutzt werden – Installationen müssen dabei jedoch selbstständig vorgenommen werden. Bei einer etwaigen Ressourcenknappheit haben allerdings Kurse den Vorrang.

Gut zu wissen: Woher kommt der Name?

Habt ihr euch auch schon gefragt, woher das „Jupyter“ in RWTHjupyter kommt?

Das Wort ist an einen Mix aus den Namen der Programmiersprachen Julia, Python und R: Also Ju-Pyt-(e)R. Zudem soll an Galileo Galilei erinnert werden, der zu der Entdeckung der Jupitermonde diverse Notizbucheinträge mit Beobachtungen und Messdaten angelegt hatte. Diese Idee des Notizbuches schlägt sich in den Jupyter Notebooks nieder. [*]

Neben den oben genannten Programmiersprachen kann übrigens auch in C++ und Java programmiert werden.

Was muss ich tun, damit ich RWTHjupyter nutzen kann?

RWTHjuypter ist ab der Pilotphase für alle Mitglieder der RWTH Aachen freigeschaltet, Voraussetzung ist, dass man an der RWTH Aachen eingeschrieben oder beschäftigt ist. Die Nutzungsbedingungen können auf IT Center Help nachgelesen werden.

Wie wird RWTHjupyter im Hochschulalltag genutzt?

Für Dozierende stellen die digitalen Lernmaterialien, die dynamisch änderbar sind, eine gelungene Möglichkeit dar, mehr in die Praxis einzusteigen, statt lediglich die Theorie zu vermitteln. Dabei können beispielsweise reale Wetterdaten zu Analyse- und Simulationszwecken verwendet werden. Lehrinhalte werden deutlich interaktiver. Zudem wird die Digitalisierung der Lehre an der RWTH Aachen University unterstützt.

Für Studiengänge, die sich im Besonderen mit Programmiersprachen beschäftigen und verwenden, ist die Form der Codierung mit gleichzeitiger Erklär- und Bezugsfunktion natürlich sehr interessant. In den Jupyter Notebooks kann Code abgelegt und direkt mit Text und Grafiken beschrieben werden.

Durch die Jupyter Notebooks kann die Lehre neue Wege gehen. Auch Skripte sind dynamisch änderbar und können als Grundlage für die Zusammenarbeit dienen. Prinzipiell ist also „für alle was dabei“.

…und wie geht es jetzt weiter?

Bevor der Service in den Regelbetrieb gehen kann, erfolgt zunächst die Pilotphase: Am Montag, 22. Februar 2021, endet offiziell die Testphase mit dem Start der Pilotphase. Ziel ist durch Erfahrungsausbau, der betrieblichen Übernahme und dem Aufbau der Supportstrukturen einen stabilen Ablauf im drauffolgenden Regelbetrieb sicherzustellen.

Der entsprechende Support erfolgt langfristig über die etablierten Kanäle des IT Centers: Euch stehen die Dokumentation zu RWTHjupyter auf IT Center Help sowie das IT-ServiceDesk als erster Ansprechpartner zur Seite.

Das Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS) wird nach der erfolgreichen Testphase auch während der Pilotphase für die Entwicklung und Anwendungsunterstützung weiterhin zur Verfügung stehen. Während des Aus- und Umbaus der Prozesse im Rahmen der Pilotphase wird die Entwicklung und Bereitstellung neuer Features aber erst einmal zurückgestellt, um sich zunächst auf die Etablierung des Bestehenden zu konzentrieren.

Kontakt bei Fragen zu RWTHjupyter

Bei Fragen rund um RWTHjupyter wendet euch an das IT-ServiceDesk.
Für Ankündigungen und Austausch rund um die RWTHjupyter Installation gibt es eine RWTHjupyter Usergroup-Mailingliste: jupyter@lists.rwth-aachen.de

 

Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Linda Jörres, Dörte Rosendahl und Tanja Wittpoth-Richter.

[*] https://de.wikipedia.org/wiki/Project_Jupyter

2 Antworten zu “RWTHjupyter geht in die Pilotphase”

  1. Benedikt sagt:

    Super! Freut mich, dass wir über das IT Center jetzt eine lokale und vertrauenswürdige Jupyter-Instanz haben. Als nächstes dann Overleaf / ShareLaTeX?

    • Jörres, Linda sagt:

      Hallo Benedikt,
      vielen Dank für das positive Feedback, das freut uns sehr!
      Unsere Kolleginnen und Kollegen beschäftigen sich bereits mit weiteren Anwendungen wie zum Beispiel Overleaf und prüfen, welche geeigneten Möglichkeiten es für die Anforderungen der RWTH gibt.
      Über Neuigkeiten informieren wir natürlich zu gegebener Zeit. 🙂
      Viele Grüße,
      das IT Center Blog Team