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IT Center Blog

Vom Schreibtisch aus das Klima schützen

16. November 2022 | von

Laptop mit vielen fliegenden Briefen

Quelle: Pixabay

Auf den ersten Blick erscheinen E-Mails eine umweltfreundliche Alternative zu klassischen Briefen zu sein: Man braucht kein Papier und der Brief muss nicht per Auto, Schiff oder Flugzeug zu dem oder der Empfänger*in einmal um die halbe Welt reisen. Jedoch verursachen E-Mails auf ganz andere Weise ebenfalls Treibhausgas-Emissionen – wahrscheinlich mehr, als ihr denkt.

Im heutigen Beitrag erklären wir euch, warum auch E-Mails im gewissen Maße umweltschädlich sind. Mit unseren Tipps gelingt sicherlich auch euch ein ökologischerer Umgang mit digitaler Kommunikation, um gemeinsam einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Jede Nachricht verbraucht Strom

Digitale Nachrichten sind bequem und beliebt, da eine E-Mail schnell verschickt ist – und binnen weniger Sekunden bei den Empfänger*innen ankommt. Aber auch E-Mails hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck:

  • Für das Verfassen einer E-Mail, verwendet man einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone. Während der Nutzung verbrauchen diese Geräte Strom.
  • Anschließend wird die E-Mail über verschiedene Server übermittelt, damit diese bei dem oder der Empfänger*in ankommt. Diese Server verbrauchen ebenfalls Strom – genauso wie die Kommunikation zwischen den Servern selber.
  • Die E-Mail wird wiederum von der oder dem Empfänger*in auf einem Computer, Tablet oder Smartphone gelesen. Ihr ahnt es schon: Auch diese Geräte verbrauchen Strom.
  • Der entscheidendste Punkt an dieser Stelle ist jedoch, dass die E-Mail auf einem Server liegen bleibt. Dadurch entsteht ein konstanter Stromverbrauch.


Wie viel Treibhausgase verursacht eine E-Mail?

Wie hoch der tatsächliche Treibhausgas-Ausstoß einer E-Mail ist, lässt sich nur grob schätzen. Die Treibausgas-Emissionen pro E-Mail fallen im Durchschnitt laut der Organisation Carbon Literacy Project wie folgt aus:

  • 0,3 Gramm CO₂ pro Spam-E-Mail
  • 4 Gramm CO₂ pro echter E-Mail
  • bis zu 50 Gramm CO₂ pro echter E-Mail mit Anhang

Dennoch: Der ökologische Fußabdruck einer E-Mail entspricht nur etwa 1/5 von dem eines klassischen Briefes (im Durchschnitt 20 Gramm CO₂). Problematisch ist aber, dass heutzutage viel mehr E-Mails versendet werden als früher Briefe. Das ist ein klassisches Beispiel für den Rebound-Effekt: Eine einzelne E-Mail spart gegenüber einem Brief CO₂ ein. Wenn aber beispielsweise 100-mal so viele E-Mails wie Briefe verschickt werden, sind E-Mails dennoch klimaschädlicher als es Briefe früher waren. Demnach bedeutet auch an dieser Stelle Klimaschutz durchaus Verzicht bzw. bewussteres Verhalten in Hinblick auf unsere Ressourcen.

Tipps & Tricks

Um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern, sollten wir unsere digitale Kommunikation überdenken und entsprechend anpassen. Dabei können einfache Schritte helfen, weniger Treibhausgas-Emissionen zu verursachen:

  • Schreibe weniger E-Mails:
    Im Jahr 2018 wurden allein in Deutschland über 848 Milliarden E-Mails versendet (Quelle: Statista). Dazu zählen vor allem kurze Nachrichten wie „Danke schön“ oder „Habe ein schönes Wochenende“. Unsere Empfehlung: Wäge bei jeder E-Mail vorher ab, ob diese wirklich notwendig ist.
  • Sende keine E-Mails mit Anhang:
    E-Mails mit Anhängen stoßen bis zu 12 Mal so viel CO₂ aus wie E-Mails ohne Anhänge – ganz schön viel, oder? Dafür gibt es aber eine einfache Lösung: Lade die Dateien, die du sonst als Anhang verschicken würdest, auf einer Datenspeicher-Plattform hoch. Im Anschluss verschickst du den Link einfach an die oder den Empfänger*in. Mit Anhängen wird nebenbei auch oft Schadsoftware verbreitet. Damit schonst du nicht nur das Klima, sondern trägst auch zur IT-Sicherheit bei. Mehr Informationen und Tipps zu dem Thema „E-Mail-Anhänge und ihre Herausforderungen“ haben wir für euch hier im Blog zusammengefasst.
  • Lösche E-Mails:
    Kontrolliere regelmäßig dein E-Mail-Konto auf Nachrichten, die du nicht mehr benötigst. Verschiebe diese in den Papierkorb und vergiss nicht, diesen auch anschließend zu leeren. Hierbei solltest du insbesondere auf große E-Mails mit Dateianhang achten. Sortiere hierfür deine Nachrichten im E-Mail-Konto nach der Größe, dann kannst du diese schneller finden und entsprechend aussortieren.
  • Lösche Spam-E-Mails:
    Den Junk-Mail-Ordner solltest du ebenfalls in regelmäßigen Abständen leeren. Je nach Provider erfolgt die Löschung automatisch nach einem bestimmten Zeitraum – hierfür kannst du auch einen kürzeren Zeitraum einstellen. Ein E-Mail-Provider mit einem guten Spamfilter ist an dieser Stelle ebenfalls empfehlenswert.
  • Newsletter abmelden:
    „10% Rabatt beim Abonnieren eines Newsletters“ – und zack hat man sich für den nächsten Newsletter angemeldet. Und dann erhält man regelmäßig unzählige E-Mails, die man ohnehin nie liest. Kommt dir bekannt vor, oder? Dann beende noch heute das Abonnement. Am Ende jedes Newsletters findest du dazu einen Link, um dich vom Newsletter abzumelden. Es spart dir Zeit und du schonst damit auch die Umwelt.
  • Benachrichtigungen der Social-Media-Kanäle abstellen:
    Auch Social-Media-Kanäle wie Facebook, Twitter und Co. senden regelmäßig E-Mails mit den letzten Benachrichtigungen und News an ihre Follower*innen. In den Einstellungen des jeweiligen Netzwerkes kannst du diese aber ganz einfach abbestellen.

Habt ihr noch weitere Tipps, wie wir gemeinsam einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, indem wir unsere digitale Kommunikation anpassen?
Schreibt uns diese gerne in unsere Kommentare 🙂

Verantwortlich für die Inhalte des Beitrags ist Nicole Kaminski.

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