Quelle: FH Aachen
Endlich konnte die Softwaretechnik-Messe wieder in Präsenz in den Räumen des IT Centers stattfinden. Die angehenden mathematisch-technischen Softwareentwickler*innen (MATSE) des dualen Studiengangs „Angewandte Mathematik und Informatik“ der FH Aachen präsentierten am 22.02.2023 ihre Projektarbeiten in der SWT-Messe im Hause des IT Centers der RWTH Aachen University. Im 3ten Semester des Studiums bilden die Messe und die Präsentation der Projekte den Abschluss des Moduls Softwaretechnik für die dualen Auszubildenden. Welche Projekte in diesem Jahr vorgestellt wurden und was die MATSE Auszubildenden gelernt haben, erfahrt ihr in diesem Nachbericht.
Die Projekte
Auch in diesem Jahr wurden die Themen der Projekte von den Ausbildungsbetrieben sowie Hochschuleinrichtungen gestellt. Teilnehmende Unternehmen in diesem Jahr waren unter anderem CAE, CANCOM, ConSense, INFORM, M3Connect, Modell Aachen, Potschernik Architekten, Rohde, SOPTIM, VEDA und VIA. Neben den Unternehmen waren auch Einrichtungen der RWTH wie das IT Center, das Institut für Getriebetechnik, der Lehrstuhl für Medizintechnik und das WZL Projektgeber.
Insgesamt nahmen 82 MATSE an der Messe teil und stellen insgesamt 19 Praxisprojekte in Kleingruppen vor. Die Softwareprodukte wurden im Rahmen des Praktikums der Lehrveranstaltung Softwaretechnik im Zeitraum vom 1. Dezember 2022 bis zum 22. Februar 2023 entwickelt.
Die MATSE des IT Centers beschäftigten sich insgesamt mit drei verschiedenen Projekten: Sie arbeiteten in Gruppen, an einer MATSE-Organisationsseite, an einem Monitoring sowie Reporting für ein NRWweites Backup-Projekt und an einer Synchronisierung von Daten.
MATSE Organisationsseite
Bei dem Projekt „MATSE Organisationsseite“ handelt es sich um eine Webapplikation, die den Austausch von Betreuenden und Auszubildenden erleichtern soll. Nach dem Login erhalten Nutzende eine von drei Rollen (Admin, Azubi oder Betreuer). Die Startseite, auf der Informationen zum Studium zu finden sind, ist ohne Login erreichbar. Admins haben die Möglichkeit, diese Informationen auf der Startseite anzupassen und neue Nutzendenkonten zu erstellen. Nutzende, die sich als Betreuer oder Azubi einloggen, sehen im nächsten Schritt die Navigationspunkte „Uni“ und „Ausbildung“. Auf der „Uni“-Seite können Auszubildende ihre Leistungen eintragen, welche die zugewiesenen Betreuenden dann einsehen oder kommentieren können. Auf der „Ausbildung“-Seite können neue Aufgaben erstellen werden, die die Auszubildenden im Betrieb bewältigen sollen. Sowohl Auszubildende als auch Betreuende können neue Aufgaben erstellen, kommentieren oder als abgeschlossen markieren, wodurch die Aufgaben entweder unter die „abgeschlossenen Aufgaben“ oder die „offenen Aufgaben“ verschoben werden. Somit haben Betreuende und Auszubildende einen besseren Überblick über die aktuellen Tätigkeiten und können ggf. Probleme schneller erkennen und beseitigen. Die Applikation läuft nur lokal. Dabei verwendete Werkzeuge waren Apache Wicket, Mysql Datenbank und Java.
Monitoring und Reporting für NRW-weites Backup-Projekt
Eine weitere Gruppe mit fünf MATSE hat in dem Zeitraum des SWT-Projekts eine Web-GUI für datensicherung.nrw erstellt. Ihr Auftrag war es, Daten aus dem Betrieb des hochschulübergreifenden Backupsystems in Form einer Karte darzustellen. Die Gruppenmitglieder haben sich dazu entschlossen, die teilnehmenden Standorte auf einer auf NRW begrenzten Karte anzuzeigen und die zugehörigen Daten in einem rechtsseitigen Modal bereitzustellen. Die Daten sind auf einer für diesen Zweck eingerichteten Website dargestellt. Designtechnisch wurde sich an den Blautönen von datensicherung.nrw orientiert.
Im Verlauf des Projekts konnten die Gruppenmitglieder viele neue Tools kennengelernt und tiefe Einblicke in die Planung, Organisation und Durchführung von Projekten bekommen. Die abschließende Präsentation des Ergebnisses als Messestand empfanden die Gruppenmitglieder als besonders spannend: es kam am Stand zu regem Austausch mit vielen Besucher.
Synchronisierung von Dateien zwischen HPC Cluster und S3 Storage
Ein Projekt der MATSEs des IT Centers sollte Forschenden ermöglichen, Daten vom High Performance Computing Cluster nach Coscine in RDS-S3 zu transferieren und zurück. Das Softwareprodukt wurde als Python-Consolen-Anwendung realisiert. Die Nutzenden können sich über ein Token mittels Coscine authentifizieren, um über die Console verschiedene Aktionen zwischen dem HPC-Cluster und dem RDS-S3 auszuführen. Als ausführbare Aktionen wurden Download, Upload sowie uni- und bidirektionale Synchronisation von Ordnen mit einer RDS-S3 aus Coscine realisiert. Das Softwareprodukt kann auf weitere Ressourcentypen erweitert werden. Während einer Transferaktion werden den Benutzenden zwei Fortschrittsbalken zum Gesamtfortschritt und dem Fortschritt einzelner Dateien mit der aktuellen Übertragungsgeschwindigkeit und der voraussichtlichen Dauer angezeigt. Die Zusammenarbeit in der Projektgruppe beruhte auf der in der Vorlesung vorgestellten, agilen Entwicklungsmethode SCRUM. Zu Beginn des Projekts definierten die MATSE im Planning die User Stories, welche in den drei nachfolgenden Sprints umgesetzt wurden. Auf Basis der User Stories wurden Issues definiert, welche auf einem GitLab Backlog Board eingefügt worden sind.
Quelle: Eigene Darstellung
Eine gelungene Messe
Die SWT-Messe war ein voller Erfolg! Bei spannenden Projekten hatten alle Teilnehmenden in guter Stimmung und positiver Atmosphäre die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und von ihren Erlebnissen zu berichten. Die praxisnahen Projekte dienten nicht nur dem Erlernen von Fertigkeiten, wie dem Umgang mit der Versionsverwaltung Git oder dem Sammeln von Erfahrung im Bereich Code Conventions und Refactoring, sondern auch von Softskills wie Teamfähigkeit, Selbst- und Teamorganisation sowie Motivation, Ausdauer und Kommunikation.
Wir wünschen den MATSE-Azubis weiterhin gute Erfahrungen in Praxis und Theorie und freuen uns auf die Projekte im nächsten Jahr.
Ihr interessiert euch für eine MATSE-Ausbildung? Dann schaut mal auf unserer MATSE-Webseite vorbei!
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Arlinda Ujkani.
