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Besser fragen, besser antworten: Prompt Engineering mit RWTHgpt

25. August 2025 | von
Text: Besser fragen, besser antworten: Prompt Engineering mit RWTHgpt

Quelle: Eigene Darstellung

Seit der Einführung von RWTHgpt an der RWTH Aachen fragen sich viele: Wie kann ich RWTHgpt nutzen – und wie stelle ich die Fragen richtig? Denn wer gute Antworten möchte, muss gute Fragen stellen. Genau hier setzt Prompt Engineering an: die gezielte Formulierung von Eingaben (Prompts), um möglichst hilfreiche, relevante und qualitativ hochwertige Ergebnisse vom KI-Modell zu erhalten.

 

Prompt Engineering – was bedeutet das eigentlich?

Prompt Engineering bezeichnet das bewusste und gezielte Formulieren von Eingaben (Prompts), um von einem KI-Modell möglichst hilfreiche, präzise oder kreative Ergebnisse zu erhalten. Sprachmodelle wie GPT-4 „verstehen“ die Welt nicht wie Menschen – sie arbeiten auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, Mustern und statistischen Zusammenhängen. Das bedeutet: Je klarer und strukturierter ein Prompt formuliert ist, desto besser kann das Modell darauf reagieren.

 

Grundlagen eines guten Prompts

Ein effektiver Prompt ist meistens mehr als nur eine einzelne Frage. Erfolgreiche Nutzende von GPT-Modellen verwenden oft eine Kombination aus Kontext, Instruktion und Formatvorgabe. Die wichtigsten Elemente eines gelungenen Prompts sind:

  • Zielklarheit: Was will ich erreichen – Information, Textproduktion, Analyse, Feedback?
  • Kontext: In welchem Zusammenhang steht die Anfrage? Was sollte das Modell über Thema, Zielgruppe oder Rahmen wissen?
  • Rollenzuweisung: Wenn das Modell „in eine Rolle schlüpft“, kann es gezielter antworten (z. B. als Dozent*in, Tutor*in, Programmierer*in).
  • Formatwunsch: In welchem Stil oder Format soll die Antwort erscheinen? Liste, Tabelle, Gliederung, Essay, Zusammenfassung?
  • Beispielhafte Anker: Beispielantworten oder Formulierungen helfen dem Modell, sich besser zu orientieren.

Diese Elemente lassen sich beliebig kombinieren. Je nach Komplexität der Aufgabe lohnt sich auch das sogenannte Chain-of-Thought-Prompting: Dabei fordert man das Modell dazu auf, „laut zu denken“ oder Zwischenschritte zu erklären. Das kann besonders bei logischen oder strukturellen Aufgaben hilfreich sein.

 

Was hat das mit RWTHgpt zu tun?

RWTHgpt – der von der RWTH bereitgestellte Zugang zu verschiedenen GPT-Modellen– bietet dabei besonders viele Freiheiten: Anders als Ritchy, der nur für supportbezogene Anfragen gedacht ist, kann RWTHgpt für eine Vielzahl an Anwendungsfällen genutzt werden; von akademischer Recherche bis zu kreativen Ideen für Lehre und Studium. Es bietet freie Eingabemöglichkeiten und ist für viele universitäre Kontexte einsetzbar: von wissenschaftlicher Unterstützung über Lernhilfe bis zur Ideenfindung für Veranstaltungen oder Arbeitsprozesse. Damit diese vielfältigen Potenziale ausgeschöpft werden können, ist es wichtig, dass Nutzende wissen, wie sie fragen. Denn der effektive Umgang mit KI erfordert nicht nur technisches Verständnis, sondern auch didaktisches Know-how.

 

Anwendungsbeispiele aus der Praxis

Gezieltes Prompting ermöglicht in zahlreichen Anwendungsszenarien eine besonders effektive Nutzung von RWTHgpt. Dazu gehören:

  • Lerntools entwickeln: Übungen generieren, Multiple-Choice-Fragen erstellen oder Inhalte für unterschiedliche Wissensniveaus aufbereiten.
  • Texte überarbeiten und reflektieren: RWTHgpt kann als „Zweitleser“ fungieren, alternative Formulierungen vorschlagen oder Hinweise auf Unklarheiten geben.
  • Ideen strukturieren: Für wissenschaftliche Texte, Präsentationen oder Konzepte kann das Modell beim Aufbau und bei der Gliederung helfen.
  • Feedback simulieren: Lehrende können das Modell nutzen, um typische Studierendenfragen zu antizipieren oder unterschiedliche Perspektiven darzustellen.

Ein Beispiel für einen präzisen Prompt:

„Ich bereite aktuell ein Tutorium zum Thema „Datenbanken“ für Erstsemester vor und schreibe gerade drei Erklärtexte zum Thema ‚Primär- und Fremdschlüssel‘ auf A2-Niveau. Welche bildlichen Vergleiche oder Metaphern würden sich eignen? Gib mir je ein Beispiel. Dein Input soll mir als sprachliche und konzeptuelle Unterstützung dienen.“

 

Gutes Prompting ist ein Schlüssel zur KI-Nutzung

Prompt Engineering ist keine technische Spielerei, sondern eine zentrale Kompetenz im Umgang mit generativen KI-Werkzeugen. Wer RWTHgpt produktiv nutzen möchte, ob in der Lehre, im Studium oder in der Administration, profitiert von klaren, zielgerichteten Prompts. Das IT Center unterstützt mit RWTHgpt eine moderne, datenschutzkonforme KI-Lösung für den universitären Alltag. Damit diese Technologie ihr Potenzial entfalten kann, braucht es auch ein grundlegendes Verständnis für Kommunikation mit KI und damit für gutes Prompting. Übrigens könnt ihr mehr über alle unsere KI-Dienste in unserem vorherigen Blogbeitrag lesen.

 


Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Malak Mostafa.

 

Als Informationsgrundlage für diesen Beitrag dienten folgende Quellen:
[1] Dein KI Kompass
[2] Help OpenAI
[3] Platform OpenAI
[4] CLS Szenarienkatalog zum Umgang mit RWTHgpt

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