
Quelle: Freepik
Künstliche Intelligenz ist aus dem Alltag vieler Hochschulmitglieder nicht mehr wegzudenken. Sprachmodelle wie ChatGPT unterstützen beim Verfassen wissenschaftlicher Texte, beim Programmieren, bei Recherchen oder Übersetzungen. Auch an der RWTH steht mit RWTHgpt ein leistungsfähiges KI-System zur Verfügung, das vielfältig einsetzbar ist. Während die technischen Möglichkeiten stetig wachsen, rückt eine andere Frage zunehmend in den Fokus: Wie nachhaltig ist unser Umgang mit KI?
Der Preis der Worte
Die Nutzung großer Sprachmodelle ist mit erheblichem Energieaufwand verbunden. Jeder einzelne Textprompt muss durch riesige Rechenzentren verarbeitet werden, die große Mengen Strom benötigen und zusätzlich auf aufwendige Kühlsysteme angewiesen sind. Auch die dafür erforderliche Wassermenge ist beträchtlich.
Ein Aspekt, der oft übersehen wird: Auch scheinbar harmlose Nettigkeiten wie „Vielen Dank!“ oder „Das war sehr hilfreich.“ lösen einen vollständigen Rechenprozess des Modells aus. Der damit verbundene Stromverbrauch führt zu einem messbaren CO₂-Ausstoß, der die Klimabilanz belastet. Einen ähnlichen Zusammenhang zwischen digitaler Kommunikation und CO₂-Emissionen haben wir ebenfalls in einem Beitrag zur E-Mail-Nutzung näher betrachtet. Je mehr Höflichkeitsfloskeln an die KI gerichtet werden, desto höher ist der kumulierte Energieaufwand. Höflichkeit, so gut sie gemeint ist, hat in diesem Kontext ihren Preis. Daher raten wir:
Sei frech zur KI!
Effizienz durch Präzision
KI-Systeme haben kein Bewusstsein. Sie reagieren nicht auf Tonfall, Emotionen oder zwischenmenschliche Codes. Eine freundliche Ansprache führt nicht zu besseren Ergebnissen – wohl aber zu zusätzlichem Energieaufwand. Im Umgang mit Sprachmodellen empfiehlt es sich, den Fokus auf das Wesentliche zu legen: klar, direkt, funktional.
Anstatt Anfragen mit überflüssigen Höflichkeitsfloskeln zu formulieren, reicht meist eine präzise Fragestellung. So wird nicht nur die Reaktionszeit verkürzt, sondern auch der ökologische Fußabdruck minimiert. Durch die Vermeidung überflüssiger Anfragen kann effektiv CO₂ eingespart, der Energieverbrauch gesenkt und so ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet werden.
RWTHgpt bewusst nutzen
RWTHgpt bietet eine datenschutzkonforme und hochschulspezifische Lösung, die den Alltag für viele Studierende und Mitarbeitende erleichtert. Aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten lohnt es sich, über den eigenen Kommunikationsstil nachzudenken. Kurze, zielgerichtete Eingaben entlasten die Infrastruktur und zeigen ein Bewusstsein für die Umweltauswirkungen digitaler Systeme.
Ressourcensparen beginnt bei der Eingabe
Sprachmodelle sind Werkzeuge und keine Gesprächspartner. Wer sich dieser Tatsache bewusst ist, kann mit jeder präzisen Eingabe einen kleinen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien leisten. Sachlich formulierte Anfragen fördern eine effiziente Nutzung der Systeme und helfen dabei, ihren ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. KI verantwortungsvoll zu nutzen heißt, effizient zu denken und nachhaltig zu handeln.
Mehr zum Thema Nachhaltigkeit könnt ihr auch in unserem Beitrag zum Digital Clean Up Day lesen.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Hania Eid und Malak Mostafa.
Als Informationsgrundlage für diesen Beitrag diente folgende Quelle:



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