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Forschungsdaten – Aktuelles und Wissenswertes

FDM erklärt – Was ist eigentlich Open Access?

12. Januar 2023 | von
Symbolbild Suchleiste für wissenschaftliche online Publikationen

Quelle: Freepik

Open-Access-Publikationen gewinnen in vielen Fachdisziplinen zunehmend an Relevanz, zugleich werden sie aber weiterhin oft differenziert oder gar skeptisch betrachtet. Für den wissenschaftlichen Fortschritt und weiterführende Forschungen ist es allerdings unabdingbar, dass eine breite Masse auf die Ergebnisse zugreifen und diese nachnutzen kann. Wir haben das Thema Open Access deshalb mal unter die Lupe genommen.

Was bedeutet Open Access?

Open Access bezeichnet den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen im Internet. Eine solche Publikation erlaubt den Nutzenden, das publizierte Dokument kostenfrei zu lesen, herunterzuladen, zu speichern, es zu verlinken und zu drucken.

Ziel des Ganzen ist es, die wissenschaftliche Literatur für alle Interessierten, möglichst ohne technische und rechtliche Barrieren, nachnutzbar zu machen.

Vorteile von Open Access

Da wissenschaftliche Forschung überwiegend öffentlich finanziert wird, ist es nur fair, die Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen. Das ist allerdings nicht der einzige Grund, der für Open Access spricht.

Der freie und schnelle Zugang zu Forschungsergebnissen beschleunigt den wissenschaftlichen Kommunikationsprozess und erhöht damit die Effizienz sowohl in der Forschung als auch der Innovation. Dadurch werden die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit und Vernetzung von Forschenden gestärkt. Zudem erhöht Open Access mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Zitierhäufigkeit und somit auch die Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Aspekt, dass die Verwertungsrechte bei Open Access nicht an einen Verlag abgetreten werden, sondern bei der Urheberin oder dem Urheber bleiben. Die Freiheit der Rechtevergabe liegt also bei den Autorinnen und Autoren selbst.

Wege zu Open Access

Grundsätzlich werden zwei Vorgehensweisen beim Umsetzen von Open Access unterschieden: der grüne und der goldene Weg. Beim goldenen Weg erfolgt die Erstveröffentlichung der wissenschaftlichen Arbeit direkt im Open Access. Dabei kann es sich um Monographien, Artikel in Zeitschriften und Beiträgen in Konferenz- oder Sammelbänden handeln.

Mit dem grünen Weg wird die Zweitveröffentlichung von in einem Verlag oder einer Zeitschrift erschienen Beitrag auf Repositorien und Dokumentenservern, wie z.B. RWTH Publications, bezeichnet. Dies kann in Form eines Preprints oder Postprints erfolgen.

Lizenzierung

Beim Open Access ist es den Autorinnen und Autoren selbst überlassen, wie frei sie die Nutzung ihrer Arbeit zulassen wollen. Durch die Vergabe von Nutzungslizenzen werden die Rechte Dritter bei der Nutzung der Forschungsergebnisse geregelt.

Mit den weit verbreiteten Creative-Commens-Lizenzen lassen sich die Bedingungen der Nachnutzung von Forschungsbeiträgen einfach festlegen.

Die Plattform open-access.network empfiehlt die Verwendung der Lizenz CC-BY, da diese ein freies, weltweites Zugangsrecht zu einer Publikation gestattet und deren Nachnutzung, z. B. durch Kopieren, Verbreiten, Übertragen, öffentliches Wiedergeben oder Bearbeiten, für alle ermöglicht. Dabei sind korrekte Angaben zur Urheberschaft verpflichtend.

Achtung: Wenn die entsprechenden Rechte bereits vorab exklusiv an einen Verlag übertragen wurden, ist die Vergabe freier Lizenzen durch Autorinnen und Autoren allerdings nicht gestattet.

Mehr erfahren

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch auf den Webseiten der Universitätsbibliothek und eine ausführliche Liste von Vorbehalten samt Gegenargumenten finden Sie auf den Seiten von open-access.network.

Wenn Sie Fragen zum Open-Access-Publizieren haben, wenden Sie sich gerne an das Open-Access-Team der Universitätsbibliothek. Bei allgemeinen Fragen zum Forschungsdatenmanagement kontaktieren Sie einfach das IT-ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.

Besuchen Sie für weitere Informationen zum FDM auch die RWTH-Webseiten.

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Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Sophia Nosthoff.

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