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Forschungsdaten – Aktuelles und Wissenswertes

Schlagwort: ‘NFDI’

Umfrage im Rahmen von NFDI4Chem

31. Juli 2019 | von

Die Initiative NFDI4Chem (Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Chemikerinnen und Chemiker) hat eine Umfrage (in englischer Sprache) veröffentlicht, die sich an forschende Chemikerinnen und Chemiker richtet. Ziel der Umfrage ist es, die Anforderungen der Forschenden zusammenzutragen, um letztlich „die Forschungsdateninfrastruktur für die Chemie wissenschaftsgeleitet und an den Bedarfen der Forschenden entlang zu entwickeln.“ (Quelle)

Wir möchten dazu aufrufen, an der Umfrage teilzunehmen und die Gelegenheit an dieser Stelle nutzen, die Initiative NFDI4Chem kurz vorzustellen.

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Auf dem Laufenden bleiben: Der RfII InfoTicker

10. April 2019 | von

Der Rat für Informationsinfrastrukturen, kurz RfII, berät seit 2014 Wissenschaft und Politik in strategischen Zukunftsfragen und identifiziert hierbei Synergiepotenziale im Wissenschaftssystem. Mit seinen Empfehlungen zum Forschungsdatenmanagement, kurz FDM, hat der RfII die Initiative zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur, kurz NFDI, auf den Weg gebracht.

Über einen Mailverteiler, den RfII InfoTicker, veröffentlicht der Rat in regelmäßigen Abständen Informationen zu aktuellen Projekten und Veranstaltungen aus den Bereichen FDM und der Digitalisierung von Forschung.

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Workshop zur NFDI für Bau- und Umweltingenieure am 22.01.2019

11. Januar 2019 | von

Die Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am 26. November 2018 den Aufbau und die Förderung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) beschlossen. Bund und Länder wollen bis 2028 jährlich bis zu 90 Mio. Euro im Endausbau für den Aufbau und die Förderung der NFDI bereitstellen.

Um eine erste Bestandsaufnahme für Anforderungen im Bau- und Umweltingenieurwesen zur NFDI zu initiieren und zur Etablierung einer entsprechenden Agenda und Prozessdefinition beizutragen, findet am 22.01.2019 an der TU Braunschweig der ganztägige  Workshop „Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) für das Bau- und Umweltingenieurwesen NFDI4Ing-BaU“ statt. Informationen zur Anmeldung finden Sie im Flyer.

Die RWTH Aachen engagiert sich maßgeblich bei der Etablierung einer forschungsgetriebenen Dateninfrastruktur und dem Community Building in den Ingenieurwissenschaften (NFDI4Ing) und möchte alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motivieren, bei der Gestaltung der NFDI mitzuwirken.

8. DINI/nestor Workshop „Forschungsdatenrepositorien“

20. Dezember 2017 | von

Quelle: Pixabay

Am 27. und 28. November fand der 8. DINI/nestor-Workshop der Arbeitsgemeinschaft Forschungsdaten innerhalb der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation e. V. (DINI) in Stuttgart statt. Die DINI widmet sich dem Wandel der Informationsinfrastrukturen in Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen, der durch die Entwicklung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie hervorgerufen wird. „DINI wurde gegründet, um die Verbesserung der Informations- und Kommunikationsdienstleistungen und die dafür notwendige Entwicklung der Informationsinfrastrukturen an den Hochschulen regional und überregional zu fördern“ (Quelle). Die RWTH Aachen University war mit zwei Beiträgen an diesem Workshop beteiligt.

Dominik Schmitz (Universitätsbibliothek, RWTH Aachen University) und Marius Politze (IT Center, RWTH Aachen University) referierten über die Verknüpfung von Publikationen und Forschungsdaten in einem Invenio-basierten Repositorium. Die Universitätsbibliothek (UB) der RWTH Aachen betreibt mit RWTH Publications ein Repositorium mit den Funktionen: Publikationsnachweis, Publikationsserver, Forschungsdatenveröffentlichung und Verknüpfung zwischen Publikationen und veröffentlichten oder archivierten Forschungsdaten. Das Repositorium basiert auf der am CERN entwickelten Repositoriumssoftware Invenio, die im Rahmen des Projekts join2 gemeinschaftlich mit den Helmholtz-Einrichtungen DESY Hamburg, DKFZ Heidelberg, GSI Darmstadt und Forschungszentrum Jülich erheblich weiter entwickelt wurde. Zentrale Elemente sind umfangreiche Importmöglichkeiten sowie die aufwändige Verknüpfung der erfassten Daten mit geeigneten Normdaten zu Personen, Instituten, Periodika und Projekten sowie der Datensätze untereinander.

Die UB ist als Datenzentrum bei der Technischen Informationsbibliothek Hannover (TIB) registriert und vergibt über diesen Weg DOIs für die im Repositorium veröffentlichten Volltexte und Forschungsdaten. Forschungsdaten werden aktuell vor allem im Kontext von Dissertationen mit veröffentlicht. Um den essentiell wichtigen Link zwischen Publikationen und den zugrundeliegenden Daten nicht zu verlieren, ist das Repositorium explizit darauf ausgelegt, Publikationen auch dann mit Daten verknüpfen zu können, wenn diese nicht veröffentlicht sind, sondern z.B. durch die Anwendung SimpleArchive im Archivsystem der RWTH gespeichert werden. Zudem besteht die bereits gerne genutzte Möglichkeit, im Repositorium Datensätze und Daten zu speichern, die nur für das jeweilige Institut zugänglich sind. Auf diese Weise ist eine verlässliche Dokumentationsumgebung entstanden, die die Verbindung zwischen Daten und Publikationen fokussiert und gleichzeitig Skalierungsmöglichkeiten für die vielen unterschiedlichen Anforderungen zum Grad der Zugänglichkeit von Informationen ermöglicht.

Das Repositorium ist Teil einer umfassenderen Service-orientierten Gesamtinfrastruktur für die Unterstützung von vielfältigen Forschungsdatenmanagementprozessen. Diese integrierte IT Landschaft nutzt Technologien wie Single Sign On und aufeinander abgestimmte und vernetzte User Interfaces um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern.

In einem weiteren Beitrag stellte Bela Brenger (IT Center, RWTH Aachen) zusammen mit Ania López (UB Duisburg-Essen), Stephanie Rehwald (UB Duisburg-Essen), Stefan Stieglitz und Konstantin Wilms (Universität Duisburg-Essen, Abteilung für Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft) das UNEKE-Projekt vor. Das Projekt reagiert auf die Forderung des Rates für Informationsinfrastrukturen, langfristig eine Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) zu etablieren, die flächendeckend die Grundversorgung mit FDM-Speicherinfrastrukturen und -Services sicherstellt. Bisher besteht neben gut ausgebauten Infrastrukturen einzelner Fach-Communities eine Vielzahl von Insellösungen an den Hochschulen für die Vorhaltung von Forschungsdaten. Interoperabilität sowie Migrierbarkeit sind zentrale Anforderungen beim Auf- und Ausbau institutioneller Speicherkonzepte, um die Anschlussfähigkeit an möglicherweise entstehende fachspezifische oder nationale Lösun­gen zu sichern. Damit stehen Hochschulen bei der Implementierung ihrer Forschungsdateninfrastruktur vor der Entscheidung, ob auf dem Weg zur NFDI für die Speicherung von Forschungsdaten lokale Speicherstrukturen und Repositorien nötig sind oder bestehende externe Angebote genutzt werden können. Hierfür fehlen bisher objektive Kriterien.

Das BMBF-geförderte Kooperationsprojekt UNEKE der Universität Duisburg-Essen und der RWTH Aachen entwickelt und evaluiert diese Kriterien und bettet diese in eine Roadmap ein, die sowohl die individuellen Rahmenbedingungen der Hochschulen als auch fachspezifische Bedarfe berücksichtigt. Der Vortrag stellte das Projekt sowie eine erste Version des Kriterienkatalogs zur Auswahl von Speicherlösungen auf Grundlage der in Interviews und Workshops erhobenen Bedarfe der Wissenschaftler/innen vor.

Das UNEKE-Projekt im Interview

08. November 2017 | von

Frage: Guten Tag Herr Brenger, sie arbeiten für das IT Center der RWTH Aachen im UNEKE-Projekt zum Forschungsdatenmanagement. Das ist ja zunächst ein recht kryptischer Namen, unter dem man sich vielleicht spontan nichts vorstellen kann. Können Sie uns erklären, wie genau die Architektur des Projektes aussieht und, vor allem, womit es sich befasst?

Bela Brenger: Aber natürlich, sehr gern. UNEKE.  Die Abkürzung UNEKE steht für „Vom USB-Stick zur NFDI – Entwicklung eines Kriterien geleiteten Entscheidungsmodells für den Aufbau von Forschungsdateninfrastrukturen“ und ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt zum Forschungsdatenmanagement. UNEKE adressiert die für Hochschulen zentrale strategische Fragestellung, ob auf dem Weg zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) für die Speicherung von Forschungsdaten lokale Speicherstrukturen nötig sind oder bestehende externe Angebote genutzt werden können. Hier entwickelt UNEKE einen Kriterienkatalog, der eingebettet in eine Roadmap als Entscheidungsgrundlage für Hochschulen dienen soll.

Das Projekt ist im Juni dieses Jahres in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen und der Abteilung für Informatik und angewandte Kognitionswissenschaft der Universität Duisburg-Essen gestartet. Universitätsbibliothek und IT Center gelten als die wesentlichen Akteure im Bereich der Verwaltung und Speicherung von Forschungsdaten. Von ihnen werden im Rahmen von UNEKE die Anforderungen an Infrastrukturen zur Speicherung von Forschungsdaten ermittelt und evaluiert.

Frage: Ah, das ist interessant. Gerade dem Forschungsdatenmanagement widmen sich an der RWTH Aachen University ja unterschiedliche Einrichtungen, sodass ihr Projekt hier sicher gut aufgehoben ist.

Ich habe gelesen, dass seit Oktober bereits Workshops im UNEKE-Projekt stattfinden. Was haben diese Workshops zum Ziel?

Bela Brenger: Grundlegend sollen die Workshops helfen, die Anforderungen verschiedener Forschungsdisziplinen und -kulturen differenziert abbilden zu können. Daher richten sie sich auch explizit an Forschende unterschiedlicher Fachrichtungen, wie der Naturwissenschaften und der Medizin, aber ebenso der Geistes- und Sozialwissenschaften und der Ingenieurwissenschaften.

Frage: Wie muss man sich das vorstellen? Was genau passiert in diesen Workshops?

Bela Brenger: Die Workshops sind in zwei Phasen unterteilt. In der ersten Phase können die Teilnehmenden in einer offenen Form die von ihnen wahrgenommenen Anforderungen und Herausforderungen beim Umgang mit Forschungsdaten artikulieren. Diese Antworten werden zunächst deskriptiv festgehalten.

Ausgehend von diesen Antworten werden in der zweiten Phase mit den Teilnehmenden gezielte, das heißt vorstrukturierte Interviews geführt. Diese Interviews werden nach dem Workshop transkribiert und analysiert. Das heißt, die Antworten werden auf Gemeinsamkeiten und Differenzen und mit Blick auf den Kontext der wissenschaftlichen Disziplinen untersucht, sodass die rein deskriptive Ebene verlassen und die Ebene wissenschaftlicher Forschung betreten wird.

Frage: Das klingt vielversprechend und greift den in der empirischen Sozialforschung etablierten Mixed-Methods-Ansatz auf.

Wie lief es denn bisher?

Bela Brenger: Die ersten Workshops liefen ganz gut. Die Teilnehmenden waren sehr engagiert.

Frage: Die Frage ist vielleicht zu früh, aber dennoch: Lassen sich schon einige Ergebnisse in ihren Konturen am Horizont wahrnehmen?

Bela Brenger: Hmm, die Antwort fällt hier momentan gerade noch schwer. Grundlegend ist die Frage, ob sich Erkenntnisse für die eine Fachdisziplin auf die anderen übertragen lassen. Weil sich die Gegenstandsbereiche der jeweiligen Forschung unterscheiden, kristallisiert sich heraus, dass in der einen Wissenschaft eher Anforderungen an die technische Infrastruktur, in der anderen eher Anforderungen an Datenschutz im Fokus der Forschenden stehen. Darauf muss das Forschungsdatenmanagement kontextsensible reagieren.

Frage: Wie geht es nach den Workshops weiter?

Bela Brenger: Die Workshops stecken zunächst einen qualitativen Rahmen ab, innerhalb dessen es möglich sein wird zu beantworten, auf welche technische Infrastruktur bereits zurückgegriffen werden kann, um Forschungsdaten zu managen. Zugleich sollen aber auch Potentiale eruiert werden. Durch eine größere Umfrage soll dieser Rahmen dann quantitativ gefüllt werden. Es wird sich zeigen, ob die Workshops einen guten Rahmen zur Bedarfserhebung und Analyse eines größeren Kontexts liefern.

Frage: Dann noch viel Erfolg im Projekt und danke für das Interview.

Bela Brenger: Sehr gerne!

 

Das Interview führte Markus Baum.