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Wir alle kennen den ein oder anderen Mythos, der sich mit der Zeit in unser Gedächtnis eingeschlichen hat. Ratschläge wie „Bei Nasenbluten Kopf in den Nacken legen“, hat jeder schonmal gehört und ist heute noch ein sehr verbreitetes Halbwissen. Doch hier ist bewiesen, dass genau das Gegenteil getan werden sollte. Nämlich Kopf nach vorne beugen, damit das Blut abfließen kann.
So gibt es auch im Bereich der IT einige Tipps, die weit verbreitet sind und an die fest geglaubt wird. Aber ist da wirklich was dran? Welche Hinweise und Warnungen sind ernst zu nehmen und welche sind Schnee von gestern. Dem wollen wir auf die Spur gehen und einmal genauer nachhaken, wie viel Wahrheit hinter so einem Mythos steckt.
Mythos Nr.1:
Beim Papierkorb leeren wurde eine Datei aus Versehen unwiderruflich gelöscht!
Wir alle kennen es: Auf dem Laptop liegen schon wieder unzählige Dateien, Bilder und Daten und es wird dringend Zeit auszumisten, alte und doppelt gespeicherte Dateien zu löschen und endlich wieder Ordnung auf dem Laptop zu schaffen.
Und wie machen wir das? Ganz einfach, auf die Datei mit Rechtsklick und auf „Löschen“ klicken, oder mit der Tastenkombination „Strg“ + „D“. Nachdem alle überflüssigen Ordner und Dateien in den Papierkorb gewandert sind, muss dieser nur noch mit zwei Mausklicks geleert werden – und fertig! Aber Stopp!! Da war wohl doch noch eine wichtige Datei dazwischen und jetzt ist sie weg. Für immer und unwiderruflich gelöscht? Oder gibt es doch noch Hoffnung?
Nach dem Leeren des Papierkorbs kann der freigesetzte Speicherplatz anschließend wieder mit neuen Daten überschrieben werden. Solange ihr aber noch keine neuen Dateien gespeichert habt, gibt es Hoffnung, dass die gelöschte Datei zurückgeholt werden kann. Dafür gibt es besondere Tools wie Recuva oder DiskDrill, mit denen ihr gelöschte Dokumente und Dateien wiederherstellen könnt.
Ihr solltet auf jeden Fall schnell handeln und beim nächsten Laptop-Ausmisten doch nochmal einen Blick auf die Dateien im Papierkorb werfen, bevor sie gelöscht werden. Sicher ist sicher!
Ganz unwahr ist der Mythos um die für immer gelöschten Dateien also nicht, aber mit ein wenig Glück und Geschick, ist es möglich, die Datei doch noch einmal aus den Tiefen des Papierkorbes zu ziehen.
Mythos Nr. 2:
Computer immer herunterfahren, niemals einfach ausschalten!
Viele von uns haben schon einmal den mahnenden Rat gehört, niemals den Powerknopf zu drücken, sondern den Computer ordnungsgemäß herunterzufahren. Doch was ist dran an dieser Behauptung? Zugegeben, die Vorstellung, dass ein abruptes Ausschalten des Laptops zu irreparablen Schäden an der Hardware führen könnte, klingt beängstigend. Doch die Realität sieht zum Glück nicht so dramatisch aus.
Moderne Computer und Laptops sind in der Regel so konstruiert, dass sie solche plötzlichen Stromunterbrechungen verkraften können, ohne dass die Hardware darunter leidet. Die meisten Betriebssysteme verfügen über Mechanismen, die sicherstellen, dass die laufenden Prozesse ordnungsgemäß beendet und alle Dateien vor dem Herunterfahren gespeichert werden.
Dennoch ist ein unkontrolliertes Ausschalten nicht ganz unproblematisch. Wenn der Laptop plötzlich ausgeschaltet wird, können Datenverluste auftreten, insbesondere wenn Dateien oder Programme gerade aktiv bearbeitet oder geschrieben wurden. Auch die Wahrscheinlichkeit von Softwarefehlern oder Systeminstabilität nimmt zu. Das korrekte Herunterfahren bietet den Vorteil, dass alle laufenden Prozesse und geöffneten Programme geordnet beendet werden, wodurch das Risiko von Datenverlust und beschädigten Dateien minimiert wird.
Es ist zwar kein Weltuntergang, den Laptop direkt auszuschalten, aber für die Gesundheit des Systems und den Erhalt eurer Daten ist es besser, den herkömmlichen Weg des Herunterfahrens zu wählen.
Damit wären die ersten beiden Mythen geklärt, aber es gibt noch einige Andere, denen wir in Zukunft gemeinsam nachgehen werden.
Gibt es einen Mythos in der IT der euch beschäftigt? Schreibt uns gerne einen Kommentar und vielleicht gehen wir dann im nächsten Teil eurem IT-Mythos nach!
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Jula Hegeler.
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