„Warum schon wieder eine neue Lernplattform? Man hatte sich gerade an das ‚neue‘ L2P gewöhnt“ – diese Aussage aus der Nutzerbefragung zu unserer neuen Lernplattform RWTHmoodle verdeutlicht nur beispielhaft die Fragezeichen, die mit der Umstellung von L2P auf RWTHmoodle noch einhergehen. Die RWTH Aachen hat das Für und Wider der Umstellung in einem langen Prozess abgewogen und wir möchten einige Vorteile und Hintergründe, die die Hochschule letztlich zu einem Umstieg veranlasst haben, gerne auch transparent machen.
Die Digitalisierung der Lehre an der RWTH Aachen
Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren auch die Art und Weise beeinflusst, wie wir lehren und lernen: Neben reinen Präsenzveranstaltungen mit schriftlichen Skripten, wie Sie die älteren Semester noch kennen, treten zunehmend auch digitale Lernkonzepte und Lernräume. Diese sollen bereits bestehende Präsenzveranstaltungen ergänzen, Lehre interaktiv gestalten und Lernen zeitlich an die Anforderungen der Studierenden anpassen.
Die RWTH hat auf diesen Trend mit Ihrer Digitalisierungsstrategie der Lehre reagiert. Hierin verpflichtet sich die Hochschule unter anderen, die Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungskonzepten für eine exzellente Lehre systematisch voranzutreiben. Um diesen Anforderungen auch Rechnung tragen zu können, ist ein technisches System erforderlich, das schnell und praktikabel an die sich stetig wechselnden Ansprüche anpassbar ist.
Nicht nur Software, sondern auch Community
Um diesen Weg zukünftig verfolgen zu können, hat sich die RWTH Aachen – unter Federführung des IT Centers und des Center for Innovative Learning Technologies (CiL) – zu einem generellen Wechsel von L2P auf RWTHmoodle entschieden. Die Vorteile der Software liegen dabei in seinem Konzept begründet: Moodle wurde Anfang der 2000er als Lehr- und Lernplattform entwickelt und wird seitdem weltweit genutzt – mittlerweile bereits von über 138 Millionen Menschen. Dabei handelt es sich um ein Open-Source-Programm, das von seiner weltweiten Community stetig weiterentwickelt wird. Während L2P bislang eine SharePoint-basierte ‚Insellösung‘ der RWTH Aachen darstellt, eröffnet der Zugang zu der Moodle-Community die Möglichkeit, sich als Hochschule an der Weiterentwicklung von Moodle zu beteiligen.
Die RWTH betrachtet diese Einbindung in die Community als wichtigen Bestandteil des gesamten Projektes und bringt sich bereits vor dem Start des RWTHmoodle-Regelbetriebes durch die Mitgliedschaft in der Moodle Users Association und erste Eigenentwicklungen von Moodle-Plugins aktiv ein. Die weitverbreitete Nutzung von Moodle, dass auch von Schulen und zahlreichen anderen Universitäten in Deutschland eingesetzt wird, ermöglicht es dem IT Center und dem Center for Innovative Learning Technologies (CiL) sich kontinuierlich mit anderen Hochschulen in Deutschland auszutauschen. Während Studierende und Lehrende immer mobiler werden, bietet der verbreitete Einsatz von Moodle zusätzlich die Möglichkeit, sich bei einem Wechsel der Hochschule schnell wieder in den neuen Lernräumen zurecht zu finden.
Von Moodle zu RWTHmoodle
Um das ‚ursprüngliche‘ Moodle an der RWTH Aachen optimal nutzen zu können, passen wir momentan die Software an die Bedürfnisse der hiesigen Nutzerinnen und Nutzer an und bauen geeignete Supportstrukturen auf. Dabei verbinden wir unter anderem das RWTHmoodle mit dem neuen Campus-Management-System RWTHonline, passen das Corporate Design an, ermöglichen den Zugang über unseren RWTH Single Sign On und binden externe Plugins ein.
Die Entwicklung von RWTHmoodle ist dabei noch ‚work-in-progress‘: In einer Test- und zwei Pilotphasen wird das RWTHmoodle vor dem Regelbetrieb im Sommersemester 2019 auf Herz und Nieren getestet.
Entsprechend freuen wir uns über Feedback, Anregungen und Fehlermeldungen zum RWTHmoodle an das IT-ServiceDesk, um das System als Hochschule gemeinsam für seinen Go-Live fit zu machen.