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Ethische Entscheidungsfindung in der IT

17. Mai 2024 | von
Vektor, der auf eine Waage zeigt

Quelle: Freepik

Von der automatisierten Entscheidungsfindung bis zur Datenschutz- und Privatsphärenproblematik haben technologische Entwicklungen erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft. Informations- und Kommunikationstechnologien sind heute in allen Lebensbereichen selbstverständlich und unverzichtbar geworden. In der Wirtschaft ist Ethik schon länger ein Thema und auch die Welt der IT beschäftigt sich immer häufiger mit moralischen Fragestellungen. Besonders im Kontext der Künstlichen Intelligenz (KI) werden solche Konflikte zunehmend prominenter. In unserem heutigen Blogbeitrag wollen wir ethische Einflüsse in der IT-Branche beleuchten.

 

Ethik und IT

Hallo, ich bin Malak Mostafa, HiWine im Marketing und Eventmanagement des IT Centers. Ich studiere Philosophie an der RWTH Aachen und beschäftige mich im Zuge dessen intensiv mit ethischen Dilemmata und moralischen Fragestellungen. Im Laufe meiner Zeit am IT Center, stellt ich immer wieder fest welche moralischen Fragen auch in der IT Welt auftauchen können. Technologische Entwicklungen bringen eben auch ethische Herausforderungen mit sich. Ich bin daher in diesem Blogbeitrag auf verschiedene Aspekte der Ethik in der IT eingegangen. Natürlich kann ein einziger Blogbeitrag die Schnittstelle zwischen IT und Ethik nicht vollumfänglich beleuchten. Trotzdem möchten wir auf das Thema eingehen, da es immer mehr an Bedeutung gewinnt.

 

Sichere und faire IT

Eine der wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang ist die Thematik nach dem verantwortungsvollen Umgang mit Daten. In unserer Welt werden persönliche digitale Informationen häufig gesammelt und analysiert. Hierbei ist es entscheidend, die Privatsphäre und die Rechte der Nutzenden zu respektieren. Ethik in der IT bedeutet daher, nicht nur den Datenschutz und die Datensicherheit zu gewährleisten, sondern auch sicherzustellen, dass eine Zustimmung zur Verwendung und Speicherung vorliegt. Mit der Kategorie IT Sicherheit machen wir euch immer wieder auf Sicherheitsrisiken aufmerksam und erklären euch, wie ihr bewusster mit Informationstechnik umgehen könnt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fairness bei der Entwicklung und Nutzung von Technologie. KI und algorithmische Entscheidungsfindungssysteme können dazu führen, dass bestimmte Gruppen benachteiligt werden, wenn sie auf Vorurteilen oder diskriminierenden Annahmen basieren. Ethik in der IT erfordert daher, dass diese Systeme gerecht und transparent gestaltet werden, um Diskriminierung zu vermeiden.

Darüber hinaus spielen auch Fragen der Verantwortlichkeit eine wichtige Rolle. Wer ist verantwortlich, wenn eine autonome Maschine einen Fehler macht oder ein algorithmisches System eine falsche Entscheidung trifft? Ethik in der IT erfordert, dass klare Verantwortlichkeiten definiert werden und Mechanismen zur Rechenschaftspflicht eingeführt werden, um sicherzustellen, dass Technologie verantwortungsbewusst eingesetzt wird.

 

Ethische Prinzipien

Ein bekanntes Prinzip ist beispielsweise die deontologische Ethik, die auf moralischen Pflichten und Regeln basiert. Sie legt den Fokus darauf, dass bestimmte Handlungen an sich moralisch richtig oder falsch sind, unabhängig von den Konsequenzen, die sie haben könnten. Dazu können zum Beispiel die Wahrung von Versprechen, die Einhaltung von Datenschutz-Verträgen oder die Achtung der Menschenwürde gehören. Nach diesem Ansatz ist es empfehlenswert, dass Softwareentwickler*innen und Führungspersönlichkeiten die Regeln und Prinzipien berücksichtigen, die in ihrer Organisation/Branche gelten, und sicherstellen, dass ihre Handlungen den Standards der deontologischen Ethik entsprechen.

Darüber hinaus spielen auch ethische Grundsätze wie Fairness, Transparenz und Verantwortlichkeit eine wichtige Rolle bei IT-Entscheidungen. Zu diesen Grundsätzen gehört beispielsweise die Vermeidung von Diskriminierung und Bias in Algorithmen, die Förderung von Open-Source-Prinzipien und die Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt. Fairness erfordert, dass Entscheidungen gerecht und ohne Diskriminierung getroffen werden, während Transparenz bedeutet, dass die Entscheidungsprozesse offen und nachvollziehbar sein sollten. Verantwortlichkeit wiederum beinhaltet die Übernahme von Verantwortung für die Auswirkungen der getroffenen Entscheidungen und die Bereitschaft, bei Bedarf Korrekturen vorzunehmen.

 

Sichere und faire Künstliche Intelligenz

Ein Beispiel für die Anwendung ethischer Überlegungen im IT-Entscheidungsprozess ist die Entwicklung und Implementierung von KI-Algorithmen. Hier sollten Entwickler*innen sicherstellen, dass die Algorithmen fair, transparent und frei von Vorurteilen sind und die Privatsphäre und die Rechte der Nutzenden respektieren. Dies erfordert eine gründliche Analyse der potenziellen Auswirkungen auf die Gesellschaft sowie die Einbeziehung verschiedener Stakeholder in den Entscheidungsprozess, darunter Nutzende, Datenschutzbeauftragte, Expert*innen für digitale Ethik, sowie Vertretende aus Politik und Gesellschaft. Mögliche Folgen können unterschiedlich sein, wie Verletzungen des Datenschutzes, Diskriminierung, sozialen Ungleichheiten und Umweltauswirkungen des Energieverbrauchs von IT-Anlagen.

Insgesamt ist die Integration ethischer Überlegungen in den IT-Entscheidungsprozess von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass technologische Entwicklungen im Einklang mit moralischen Prinzipien und gesellschaftlichen Werten stehen. Durch die Anwendung ethischer Prinzipien und die Berücksichtigung grundlegender ethischer Grundsätze können IT-Entscheidungstragende dazu beitragen, eine ethisch verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung von Technologie zu fördern.

 

[1] HDM Stuttgart

 


Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Janin Iglauer und Malak Mostafa.

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