(Forschungs)Daten sind die Grundlage von Entscheidungen und gewinnen mit den heutigen Technologien und Möglichkeiten immer mehr an Bedeutung. Somit nimmt auch die korrekte Verwaltung und Veröffentlichung von Forschungsdaten eine immer wichtigere Rolle ein. Zwei zentrale Konzepte in diesem Zusammenhang sind das Archivieren und Publizieren von Forschungsdaten. Doch was genau bedeuten diese Begriffe und worin unterscheiden sie sich im Forschungsprozess? In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die Unterschiede zwischen dem Archivieren und Publizieren von Forschungsdaten.
Archivieren von Forschungsdaten: Der Schatz im Hintergrund
Das Archivieren von Forschungsdaten bezieht sich auf die langfristige Aufbewahrung und Pflege von Rohdaten, Analysen, Dokumentationen und anderen Artefakten, die während des Forschungsprozesses entstehen. Diese Daten bilden das Fundament der wissenschaftlichen Arbeit und ermöglichen es, die Forschungsergebnisse zu belegen, zu reproduzieren und darauf aufzubauen. Ein gut organisiertes und strukturiertes Archiv gewährleistet die Integrität der Forschung und den langfristige Datenerhalt für die wissenschaftliche Gemeinschaft.
Das Archivieren von Forschungsdaten beinhaltet:
- Sicherung der Integrität: Durch die sichere Speicherung und Verfügbarkeit von authentischen und unveränderten Forschungsdaten wird die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Forschung gewährleistet.
- Langfristige Verfügbarkeit: Forschungsdaten werden so aufbewahrt, dass sie auch in Zukunft von den Verantwortlichen abgerufen werden können, selbst wenn die ursprünglichen Forschenden nicht mehr verfügbar sind.
- Metadaten und Dokumentation: Eine Archivierung schließt immer auch die Dokumentation ein. Eine klare Beschreibung der Daten mit Metadaten, wie z.B. der verwendeten Analysemethoden, die Messzeitpunkte oder auch andere relevante Informationen, ermöglicht es, die Daten langfristig zu verstehen und nutzbar zu halten.
Coscine bietet eine effektive Lösung für das Archivieren von Forschungsdaten. Mit Coscine können Forschende ihre Daten systematisch organisieren und mit relevanten Metadaten versehen. Dies ermöglicht die Einhaltung der Grundsätze der guten wissenschaftlichen Praxis sowie der FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable). Durch die Nutzung von Coscine können Forschende sicherstellen, dass ihre Forschungsdaten langfristig zugänglich, nachvollziehbar und wiederverwendbar bleiben.
Publizieren von Forschungsdaten: Das Teilen des Wissens
Das Publizieren von Forschungsdaten geht einen Schritt weiter als das reine Archivieren. Hierbei werden die Forschungsdaten aktiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, oft in fachspezifischen Datenbanken oder Repositorien. Die Veröffentlichung von Forschungsdaten ermöglicht es anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, von den Daten zu lernen oder diese zu nutzen und möglicherweise neue Erkenntnisse daraus zu gewinnen.
Über die Aspekte „Sicherung der Integrität“, „langfristige Verfügbarkeit“ und „Metadaten und Dokumentation“ hinaus hat das Publizieren von Forschungsdaten folgende Vorteile:
- Wissensaustausch: Indem Forschende ihre Daten teilen, tragen sie zu einem schnelleren und größeren Erkenntnisgewinn bei und ermöglichen anderen, von ihren Ergebnissen zu lernen.
- Potenzielle Zusammenarbeit: Die Veröffentlichung von Forschungsdaten kann Kollaborationen zwischen verschiedenen Forschungsgruppen fördern.
- Transparenz und Überprüfbarkeit: Wenn Forschungsdaten veröffentlicht werden, können andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ergebnisse überprüfen und reproduzieren, was die Qualität und Verlässlichkeit der Forschung stärkt.
RWTH Publications dient als institutionelles Repositorium dazu, Forschungsdaten aktiv der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Plattform ermöglicht es Forschenden der RWTH Aachen, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Daten öffentlich zu teilen und somit den Wissenstransfer und die Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse zu fördern.
Fazit
Sowohl das Archivieren als auch das Publizieren von Forschungsdaten spielen eine entscheidende Rolle im wissenschaftlichen Fortschritt. Das Archivieren sichert die Integrität und Langzeitverfügbarkeit der Daten, während das Publizieren darüber hinaus den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit fördert. Beide Aspekte sind unverzichtbar, um die Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit der Forschung zu gewährleisten. Indem Forschende die Balance zwischen diesen beiden Konzepten finden, können sie dazu beitragen, die Grenzen des Wissens zu erweitern und die Forschungsgemeinschaft als Ganzes voranzubringen. Wichtig ist außerdem, dass sich Forschende bestenfalls bereits vor Projektbeginn überlegen, ob und inwiefern die erhaltenen Daten am Ende publiziert werden sollen und welche Archivierungsmethode verwendet wird. Je nachdem, welche Art von Daten genutzt werden soll (z.B. personenbezogene Daten), müssen entsprechende Vorkehrungen bezüglich der Zugänglichkeit gegeben sein oder eine Anonymisierung der Daten vorgenommen werden.
Mehr erfahren
Schauen Sie gerne in den Lernclip der Universitätsbibliothek RWTH Aachen rein und erfahren Sie mehr über das Archivieren von Forschungsdaten:
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Bei Fragen zum Archivieren oder Publizieren von Forschungsdaten schreiben Sie einfach eine Nachricht an das IT-ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Arlinda Ujkani.
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