In der heutigen Forschung ist der richtige Umgang mit Daten von entscheidender Bedeutung. Die Menge an Forschungsdaten wächst exponentiell, und damit steigt auch die Notwendigkeit, diese Daten effizient und nachhaltig zu verwalten. Hier kommen die FAIR-Prinzipien ins Spiel: Findable, Accessible, Interoperable, Re-Usable. Diese Prinzipien bieten eine gemeinsame Grundlage für den Umgang mit Forschungsdaten und ermöglichen es, Daten nicht nur zu speichern, sondern auch nutzbar und zugänglich zu machen. Ein Konzept, das diese Prinzipien in die digitale Welt überträgt, sind die sogenannten FAIR Digital Objects (FDOs).
EUNIS Congress Awards – Elite Award für Best Practice
Ein bemerkenswertes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung der FAIR-Prinzipien im Forschungsdatenmanagement wurde kürzlich beim EUNIS Congress Award ausgezeichnet. Die Organisation „European University Information Systems“ – kurz EUNIS – verleiht jährlich verschiedene Awards, um herausragende Projekte im Bereich der Hochschul-IT zu würdigen.
Der Main Elite Award für Best Practice bei der Nutzung von Informationssystemen im Hochschulbereich ging an das Team des IT Centers der RWTH Aachen University, bestehend aus Marius Politze, Benedikt Heinrichs, Sirieam Hunke, Ilona Lang und Thomas Eifert. Ihr Projekt FAIR Digital Objects: FAIRtilizer for the Digital Harvest erhielt diese Ehrung für die herausragende Umsetzung der FAIR-Prinzipien im digitalen Forschungsdatenmanagement.
Was sind FAIR Digital Objects?
FAIR Digital Objects sind digitale Objekte, die den FAIR-Prinzipien entsprechen. Das bedeutet, dass sie so gestaltet sind, dass sie leicht auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sind. Dies ist besonders wichtig in der Forschung, wo Daten oft über verschiedene Plattformen und Systeme hinweg geteilt und genutzt werden müssen. FDOs bieten eine standardisierte Methode, um diese Anforderungen zu erfüllen und sicherzustellen, dass Daten langfristig nutzbar bleiben.
Integration mit Cloud-Speichersystemen
Ein entscheidender Vorteil von FAIR Digital Objects ist ihre Integration mit unternehmensfähigen Cloud-Speichersystemen. Diese Systeme bieten die nötige Skalierbarkeit und Flexibilität, um große Mengen an Forschungsdaten zu verwalten. Durch die Kombination von FDOs mit Cloud-Speichersystemen können Forschungseinrichtungen sicherstellen, dass ihre Daten nicht nur sicher gespeichert, sondern auch effizient verwaltet und genutzt werden können.
Verbindung zu Gaia-X und Datenräumen
Die Integration von FDOs und Cloud-Speichersystemen ermöglicht es, von den Konzepten der Datenräume zu profitieren, die im Rahmen von Gaia-X definiert wurden. Gaia-X ist eine europäische Initiative, die darauf abzielt, eine sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur zu schaffen. Durch die Verbindung von FDOs mit Gaia-X können Forschungseinrichtungen sicherstellen, dass ihre Daten nicht nur den FAIR-Prinzipien entsprechen, sondern auch in einem sicheren und vertrauenswürdigen Umfeld gespeichert und genutzt werden können.
Umsetzung in Coscine
Ein konkretes Beispiel für die Umsetzung dieser Konzepte ist die Forschungsdatenmanagementplattform Coscine. Die Plattform, die Forschenden in NRW zur Verfügung steht, ermöglicht den Zugriff auf ein gemeinsam genutztes, georedundantes Speichersystem, den Research Data Storage. Coscine erzeugt FAIR Digital Objects, um sicherzustellen, dass die gespeicherten Daten den FAIR-Prinzipien entsprechen und somit langfristig nutzbar bleiben.
Fazit
FAIR Digital Objects bieten eine vielversprechende Möglichkeit, den Umgang mit Forschungsdaten zu verbessern. Durch die Kombination mit Cloud-Speichersystemen und die Integration in Initiativen wie Gaia-X können Forschungseinrichtungen sicherstellen, dass ihre Daten nicht nur sicher und effizient verwaltet, sondern auch nachhaltig nutzbar bleiben. Plattformen wie Coscine zeigen, wie diese Konzepte in der Praxis umgesetzt werden können und bieten Forschenden eine leistungsfähige Lösung für das Forschungsdatenmanagement. Die Anerkennung durch renommierte Auszeichnungen wie dem EUNIS Award und dem Elite Award bestätigt den innovativen Charakter und die wichtige Rolle von FAIR Digital Objects im modernen Forschungsumfeld.
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Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Arlinda Ujkani.
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