Lukas C. Bossert ist Data Steward für den Sonderforschungsbereich (SFB) 1382 „Darm-Leber-Achse“ am Klinikum und den SFB 917 „Nanoswitches“ in der Physik.
Lesen Sie im folgenden Beitrag von Lukas Bossert, wie er die Sichtbarmachung von Forschungsergebnissen und -daten aus dem SFB 1382 unterstützt und welcher Mehrwert daraus gezogen werden kann.
(Anm. d. Red.: Lesen Sie gerne auch das Interview mit Lukas C. Bossert)
Publikationen als Aushängeschild
Forschungsdaten und deren Auswertung bilden den Kern eines jeden Forschungsprojekts. Die dazugehörigen Publikationen stellen einen Key-Performance-Indikator (KPI) dar, der zu einer fachwissenschaftlichen Bewertung eines Instituts, Fachbereichs, Sonderforschungsbereichs oder Exzellenzclusters maßgeblich beiträgt. Daher ist es wichtig, dass die entsprechenden Listen an Text- und Datenpublikationen gepflegt und möglichst sichtbar gemacht werden.
Als Data Steward des SFBs 1382 „Darm-Leber-Achse“ kümmere ich mich um die Aktualisierung dieser Listen, deren Sichtbarkeit und Nachnutzungs- bzw. Verwertungsmöglichkeiten (bspw. für Statistiken).
Übersichtsseite des SFB auf RWTH Publications
Neben den einschlägigen Suchportalen oder Meta-Datenbanken erfolgt die Informationsbeschaffung zu wissenschaftlichen Themen auch über Portale wie bspw. RWTH Publications, in welchem Publikationen von RWTH-Angehörigen verzeichnet sind.
In diesem Portal ist es sinnvoll alle Informationen hinsichtlich der Publikationen aller Angehörigen des SFBs zusammenlaufen zu lassen, um diese übersichtlich darzustellen. Zudem ist es für Forschende verpflichtend, Publikationen eintragen zu lassen, um leistungsbezogene Mittelzuweisungen zu erhalten. Aus dieser Pflicht, die eigene Publikationsliste aktuell zu halten, kann man nun für den SFB einen Mehrwert generieren, indem die Listen der SFB-Mitglieder gebündelt werden.
Die Universitätsbibliothek der RWTH bietet genau dafür die Möglichkeit, ein Projekt anzulegen, das bspw. über eine Forschungsförderung (Grant) finanziert wird. Für die Einrichtung dieses Projekts wird eine E-Mail an pub.nachweis@ub.rwth-aachen.de mit den relevanten Angaben des SFBs versandt, wie sie beispielsweise auf der Webseite der DFG aufgeführt sind. Anschließend wird das Projekt umgehend mit einer eigenen Übersichtsseite eingerichtet.
Alle Publikationen, die mit dem SFB verknüpft sind, werden dann in RWTH Publications aufgelistet.
Verknüpfung von Publikationen mit dem SFB
Sobald die Übersichtsseite eingerichtet ist, können die jeweiligen Publikationen hinzugefügt werden. Bei einer Neuanlegung von Publikationen kann der Grant direkt mit angegeben werden. Für bereits in RWTH Publications erfasste Publikationen muss die Verknüpfung nachträglich ergänzt werden.
Bei der Verknüpfung der Publikationen des SFBs mit dem Grant war ich auf die Mithilfe der Forschenden angewiesen, um herauszufinden, welche Publikation und welcher Datensatz im Zuge des SFBs entstanden ist. Da es sich um einen homogenen SFB handelte, war es erfreulich, dass alle Publikationen bereits in der Meta-Datenbank PubMed gelistet und die Forschenden damit bereits vertraut waren. Daher war es für sie ein leichtes, die PubMed-IDs der Publikationen herauszusuchen, die mit dem Grant des SFBs verknüpft werden sollen.
Die Liste der PubMed-IDs konnte anschließend mit den Einträgen in RWTH Publications abgeglichen und bei den jeweiligen Publikationen eine „Korrektur“ veranlasst werden, was durch den Link „Request correction“ im Fußzeilenbereich möglich ist. Obwohl die Verknüpfung mit anderen Seiten von RWTH Publications ebenfalls händisch erfolgt, wurde dies innerhalb von Minuten erledigt.
Forschungsdaten
Nicht nur Text-/Zeitschriftenpublikationen werden mit dem Grant verknüpft, sondern auch Datensätze, die zu diesen Publikationen gehören. Als Data Steward ist mir dieser Punkt sehr wichtig, um die Datensätze entsprechend publik zu machen. Hierbei kommt es insbesondere darauf an, wie die Datensätze publiziert werden. Möglich ist dies entweder als Supplement zu einer Text-/Zeitschriftenpublikation oder als eigenständige Publikation, die über entsprechende Fachrepositorien erfolgt.
In RWTH Publications kann für die Datensätze ein eigener Eintrag erstellt werden, der mit dem Eintrag der Text-/Zeitschriftenpublikation verknüpft ist. (Beispiel)
Liegen Datensätze zu einer Publikation im Archiv der RWTH gibt es über die Eintragsseite die Möglichkeit einer automatisierten Verknüpfung: Im Footer-Bereich der Webseite ist der Link „Archiving related research data“ enthalten, welcher zu dem entsprechenden Archiv-Portal der RWTH führt.
Mehrwert einer Publikationsübersicht: Nachnutzungsmöglichkeiten
Die Liste mit den SFB-Publikationen kann nun über die gesamte Laufzeit wachsen. Hier lassen sich die Publikationsdatensätze bspw. für die Erstellung von Publikationslisten im Corporate Design des SFBs nutzen oder sie können exportiert und auf die eigene SFB-Webseite migriert werden.
Mit der Übersichtsseite bei RWTH Publications als zentraler Instanz und Sammelstelle von Publikationen wurde nun die Organisation und Verwaltung von wichtigen Metadaten (zu Text- und Datenpublikationen) am SFB erleichtert. Dadurch ist die Evaluierung dieses KPIs erheblich verbessert und transparenter gestaltet worden.
Zum konkreten Vorgehen des Exports und Weiterverarbeitung der Publikationsdaten siehe: Lukas C. Bossert, Mit „biber – -tool“ Bibliografieeinträge bearbeiten, In Die TeXnische Komödie, 2020/2, 24-33. Das dafür erstellte Skript kann auch für andere SFBs, EXCs etc. genutzt werden. Schreiben Sie hierfür einfach eine E-Mail an das ServiceDesk.
Mehr erfahren
Sie möchten mehr über die Arbeit von Lukas C. Bossert erfahren oder haben allgemeine Fragen zum Management von Forschungsdaten? Schreiben Sie uns einfach. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht. Lesen Sie zudem gerne auch das Interview mit Lukas C. Bossert.
Inhaltlich verantwortlich für den Beitrag: Lukas C. Bossert
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