Bei einer Finanzierungslücke im Studium helfen Studienkredite oder Bildungsfonds. Nachdem die Kundenzahlen über Jahre hinweg kontinuierlich wuchsen, machen aktuell weniger Studierende in Deutschland von dieser Möglichkeit Gebrauch. 2015 betrug die Anzahl der neu abgeschlossenen Studienkreditverträge rund 53.000, ein Rückgang von fast 6.000 gegenüber dem Vorjahr.
„Angesichts der weiterhin steigenden Studierendenzahlen ist es bemerkenswert, dass die Nutzungszahlen bei Studienkrediten insgesamt deutlich zurückgehen“, sagt Ulrich Müller. Der Leiter des Bereichs politische Analysen beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung beobachtet generell einen zurückhaltenden und weitsichtigen Umgang der Studierenden beim Thema Schulden. „An der BAföG-Erhöhung kann es nicht liegen; die greift erst im Herbst. Ein Grund könnten aber die vorgenommenen Flexibilisierungen bei den Bachelor- und Masterstudiengängen, etwa bei den Anwesenheits- oder Regelstudienzeiten, sein. Vielleicht ziehen doch viele Studierende den Nebenjob der Verschuldung vor.“
Wer weiterhin auf einen Studienkredit angewiesen ist, muss sich um die Qualität der Angebote keine großen Sorgen machen. Dennoch rät Ulrich Müller genau zu prüfen, welches Angebot am besten zu den individuellen Anforderungen passt, zum Beispiel mit dem CHE Studienkredit-Test 2016. Der Test bewertet anhand von 21 Kriterien Vor- und Nachteile von 39 Studienkreditangeboten und zeigt, worauf Studierende bei der Angebotswahl achten sollten.
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