Ein wesentlicher Baustein der universitären Fachkräfteausbildung besteht darin, junge Akademiker auf die komplexen Aufgaben der Arbeitswelt vorzubereiten. Daher ist es unerlässlich, dass die Studierenden bereits während des Studiums lernen, das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden und Sachverhalte schnell und lösungsorientiert zu analysieren.
Eine der Herausforderungen für Lehrende der Ingenieurwissenschaften liegt daher in der fachgruppengerechten Vermittlung abstrakter Lehrinhalte sowie der anschaulichen Darstellung komplexer Zusammenhänge. Motivation und Begeisterung für das Fach sind hierbei besonders signifikant, denn nur wenn theoretische Konzepte zielgerichtet präsentiert werden und somit Sinn konstruiert wird, können die Studierenden die Lehrinhalte langfristig verinnerlichen, sodass die Durchfallquote sinkt und die studentischen Leistungen konsequenterweise steigen.
Mit einem Best Practice-Beispiel begeisterte der Referent Dr. Jaan-Willem Simon vom Institut für angewandte Mechanik der RWTH Aachen University die Teilnehmenden des Lunch Lehre am 01. Juli 2015. In einem aufschlussreichen Erfahrungsbericht seines ETS-Projekts „Materialverhalten beschreiben – Virtuelle Experimente im Hörsaal und am Schreibtisch“ gewährte Dr. Simon exklusive Einblicke in die didaktische Gestaltung seiner Vorlesung der Werkstoffmechanik für Bauingenieure. Immer mit dem Ziel vor Augen, die Studierenden zu begeistern, setzt Dr. Simon bei seinen Veranstaltungen auf ein multidimensionales Blended Learning-Konzept. So sieht er ein hohes Potenzial in der Anwendung von virtuellen Experimenten, mithilfe derer die Studierenden praktische Einblicke in das komplexe Verhalten technischer Baustoffe und Materialien erhalten. Als weiteres Angebot an die Studierenden stellt Dr. Simon freiwillige E-Tests zur Verfügung, die einerseits als Vorbereitung auf die Abschlussklausur dienen und andererseits motivieren, da bei Bestehen die Modulnote um 0,3 angehoben wird.
Der Erfolg und die studentische Evaluation geben ihm recht: die Studierenden schätzen das Engagement des Dozenten und die multimediale Herangehensweise an vielschichtige Problematiken der Materialwissenschaften und bewerten die Veranstaltung von Herrn Dr. Simon durchgehend als „sehr gut“ oder „gut“.
Anschließend erfolgte ein Impuls-Vortrag von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Martin Baumann zur Lernform „POL“ (Problemorientiertes Lernen). Nach den inspirierenden Vorträgen wurde der traditionelle Lunch eröffnet und somit den Teilnehmenden die Gelegenheit geboten, sich in entspannter Atmosphäre rund um Lehre an der RWTH Aachen University auszutauschen. Selbst die tropischen Temperaturen konnten niemandem am angeregten Netzwerken und dem Löchern des Referenten mit Fragen hindern.
Der nächste Lunch Lehre Extended Networking Session findet statt am 19.08.2015 im Gästehaus der RWTH unter anderem mit Prof. Michael Beurskens von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn, er ist Experte im Bereich „Urheberrecht und E-Learning“ und Gastredner unseres nächsten Lunch Lehre sowie Dr. Marcus Gerards und Sebastian Knoth von „Medien für die Lehre“, die unsere „Extended Networking Session“ mitgestalten werden.
Anmelden können Sie sich ab sofort auf www.exact.rwth-aachen.de/lunchlehre
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