Die erste Generation Studierender, die in den 90ern online gegangen ist, hat die Universität größtenteils durchlaufen. Mittlerweile sind auch die letzten Digital Natives im akademischen Umfeld angekommen und die nächste Generation, „Generation Z“ oder Technoholics, wartet schon darauf, bald ein Studium aufnehmen zu können. Darauf haben und müssen sich die Universitäten einstellen und ebenso daran anpassen.
Doch das bedarf eines gewissen Willens zur Veränderung. Betrachtet man die historische Entwicklung von Vorlesungen, so zeichnet sich doch auch heute noch ein paralleles Bild ab: früher wie heute steht der Dozent vorne und „liest“ den Studierenden Inhalte vor. Dabei ist es gerade im ingenieurwissenschaftlichen Feld wichtig, die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen, zu vergleichen und schließlich zu einem besseren Verständnis von Prozessen beizutragen. Bei der Ausgestaltung können sogenannte Remote-Labore und virtuelle Lernwelten, wie sie im Projekt ELLI (Exzellentes Lernen und Lehren in den Ingenieurwissenschaften) entwickelt werden, helfen.
Vor diesem Hintergrund stellte Dipl.-Ing. Tobias Ortelt beim Lunch Lehre am 9. August die Remote-Labore im Rahmen des Projekts ELLI vor. Das Projekt, das nun in der zweiten Förderphase vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Qualitätspakt Lehre gefördert wird, ist ein Verbundprojekt der RWTH Aachen, der Technischen Universität Dortmund und der Ruhr-Universität Bochum. An allen drei Standorten sind solche Remote-Labore vorzufinden. Der Fokus des Vortrags lag aber auf den Laboren der TU Dortmund. Remote-Labore ermöglichen Studierenden das Lernen im Labor und helfen unterschiedliche fachbezogene und fachübergreifende Kompetenzen zu generieren. Dabei können die Studierenden von überall auf der Welt Versuche in einem eigens dafür entwickelten Labor durchführen, wo durch Live-Bilder und Live-Messdaten gemeinsames Lernen gefördert wird (aktiver Tester, passive Zuschauer) und sich die direkte praktische Anwendung der Theorie bequem von zuhause aus überprüfen lässt. In der weiteren Förderphase sind neue Experimente und Maschinen geplant. Beispielsweise Virtuell Reality Labore, in denen Studierende Maschinen selbst steuern und die Fertigung vollkommen einsehbar miterleben können.
Im Anschluss an die Präsentation wurden in gewohnter Atmosphäre Nachfragen beantwortet und den Teilnehmenden des ExAcT Qualifizierungsprogramms Zertifikate durch den Prorektor für Lehre, Herrn Professor Dr. Aloys Krieg, feierlich überreicht. Zum Abschluss wurde zum gemeinsamen Lunch geladen.
Der nächste Lunch Lehre findet am 18. Oktober von 12 – 14 Uhr im SuperC (Ford Saal) statt. Dieses Mal begrüßen wir Jan-Dirk van der Woerd vom Lehrstuhl und Institut für Massivbau. Er stellt sein ETS-Projekt „ArchitekTouren“ vor. Wir freuen uns auf einen spannenden Beitrag.
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