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Elektrotechnik und Informationstechnik

Geburtstagsausgabe der RWTH-Wissenschaftsnacht „5 vor 12“

18. November 2024 | von
Großaufnahme eines freischwebender 10-cm-Globus in Magnet-Ring mit bunter LED-Beleuchtung, der auf einem Tisch steht.

Der magnetische Globus dreht sich schwerelos um die eigene Achse – wie in der Wirklichkeit des Weltraums

20 Mal ließ die RWTH Aachen University sich hinter ihre Kulissen blicken. Dieses Mal fanden sich 7200 Besucherinnen und Besucher, darunter zahlreiche Kinder, wischen 18 Uhr und Mitternacht im Hörsaalzentrum C.A.R.L. ein und erlebten die Welt der Forschung aus eindrucksvoller Nähe.

Die anfänglich bescheidene Idee, Wissenschaft zu ungewöhnlicher Zeit, unterhaltsam und kostenfrei für alle Interessierten zu präsentieren, hat sich im Verlauf der vergangenen 20 Jahre zu einem Megaevent entwickelt, das nicht nur Tausende von Gästen anzieht, sondern auch die beteiligten Hochschulangehörigen gleichermaßen begeistert. Auch die Mitarbeitenden des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik empfingen wieder wissbegierige und experimentierfreudige Kinder jeden Alters und standen ihnen beim buchstäblichen Begreifen unterstützend zur Seite.

Mit Fragen wie „Warum geht die Lampe jetzt nicht mehr an?“, „Wie funktioniert das?“ oder „Kann ich noch ein Experiment machen?“ folgten die jüngeren Kinder ihrem natürlichen Drang, Neues zu entdecken.

Dabei bauten sie verschiedene Stromkreise nach, in denen sie elektrischen Strom als Licht oder Bewegung sichtbar machen konnten. Sie bastelten Schalter, untersuchten die magnetische und thermische Wirkung von Strom, lernten Leiter von Nichtleitern zu unterscheiden und entwickelten schließlich ein Gefühl für Elektrizität.

Drei Mädchen bauen unter Aufsicht einer Helferin einen Stromkreis.

Fakultätsangehörige unterstützen beim Experimentieren mit Stromkreisen

Ältere Kinder „hatten das schon in der Schule“ und stellten ihr theoretisches Wissen gerne auf den Prüfstand. Aber auch Erwachsene fanden sich an unserer Station ein, nutzten die Gelegenheit, mit der Influenzmaschine Blitze zu erzeugen, verweilten gedankenversunken vor dem schwebenden Globus oder studierten aufmerksam das Modell des Stromverteilnetzes, welches der Lehrstuhl für Automation of Complex Power Systems aufgestellt hatte. Die Freude am gemeinsamen Erleben von Forschung und Fortschritt steht bei der Wissenschaftsnacht ganz klar im Mittelpunkt.

„Wir wollen auf unterhaltsame Weise zeigen, was die RWTH alles drauf hat – und zwar so, dass Alle, die etwas wissen wollen, es auch verstehen“, sagte Rektor Ulrich Rüdiger.

Das Potenzial der Wissenschaftsnacht ist folglich noch höher zu veranschlagen: Sie stellt eine wichtige Schnittstelle dar, an der der unmittelbare Wissenstransfer in einem sozialen und kulturellen Kontext erfolgt. Gemäß dem Motto „aus den Laboren zu den Menschen“ leistet dieses jährliche Event einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Nähe zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Kinder stehen und sitzen rund um einen Stationstisch und führen unter Aufsicht von Helfern Versuche mit Elektronikbaukästen und Experimentiermaterialien wie Kabeln, Batterien und Glühlampen durch.

Die Station der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, ausgestattet mit zahlreichen kindergerechten Experimenten

Das Programm der diesjährigen Wissenschaftsnacht erstreckte sich über zehn Hörsäle und zahlreiche Seminarräume. Es gab über 80 Shows und Vorträge, Experimente, Talks und Diskussionen. Von Künstlicher Intelligenz (die Expertinnen und Experten des KI-Centers der RWTH hatten zur Verstärkung noch den Roboter „Pepper“ mitgebracht) bis zum „Jahrmarkt der Physik“, von aktuellen Infos zur US-Wahl und der spektakulären „Faszination Hochspannung“ über Kreislaufwirtschaft bis zu schwimmenden Teslas und der Baustelle der Zukunft. Die Themenpalette war so bunt und vielfältig wie die RWTH selbst.


Weitere Informationen zu dem Programm, sowie Eindrücke und Erfahrungen der Organisatoren  – Dezernat für Presse und Kommunikation, Abteilung 3.2 – sind über die Verlinkungen abrufbar.

Prof. Leonhardt in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften aufgenommen

25. Oktober 2024 | von
Prof. Leonhardt erhält seine Mitgliedsurkunde

acatech
Berlin, 15.10.2024
Foto: ©Svea Pietschmann

Bereits am 10. 0ktober 2023 wurde Prof.Leonhardt zusammen mit 38 anderen führenden Wissenschaftler*innen in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften aufgenommen.
Änlässlich der Mitgliederversammlung und der acatech Festveranstaltung 2024 in Berlin, durfte dieser nun auch feierlich seine Mitgliedsurkunde entgegennehmen.

Die acatech ist eine Zusammenkunft an gewählten Expert*innen, welche sich der unabhängigen, faktenbasierten und gemeinwohlorientierten Beratung von Politik und Gesellschaft verschrieben hat. Ihr Ziel ist es, nachhaltiges Wachstum durch Innovation zu fördern.

Wir gratulieren herzlich zur Aufnahme dieses wichtigen Ehrenamtes.

„Kolloquium Biomedizinische Technik und verwandte Gebiete“ – Einladung zum aktuellen Vortrag

20. September 2024 | von

Den Vortrag mit dem Titel: „Electrical impedance of muscle: from muscular dystrophy to Mars“ moderiert Professor Steffen Leonhardt, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Informationstechnik (MedIT) am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen, am Mittwoch, den 25.09.2024.

Im Rahmen seines Vortrags wird Dr. Seward B. Rutkove, Nancy Lurie Marks Professor of Neurology, Harvard Medical School Chair, Department of Neurology, Beth Israel Deaconess Medical Center, über Innovationen auf dem Gebiet der elektrischen Impedanz der Skelettmuskulatur referieren. Den Schwerpunkt setzt er auf primäre Störungen, die sich auf die Muskulatur auswirken, einschließlich Muskeldystrophien, amyotropher Lateralsklerose, Muskelverletzungen und die Auswirkungen von Entlastungen wie der bei Mikro- oder Teilschwerkraft. Im Folgenden wird er über die angewandten Methoden und Messtechniken sowie den vorliegenden Datenbestand informieren, welcher unter Zuhilfenahme eines breiten Spektrums an Bedingungen bei Mensch und Tiermodell gewonnen wurde.

„Es ist zu klären, welche analytischen Ansätze bereits vorhanden sind und in welche Richtung die künftige Forschung gehen wird“,
legt Dr. Rutkove der anschließenden Diskussion zugrunde.

Das „Kolloquium Biomedizinische Technik und verwandte Gebiete“ ist eine regelmäßig stattfindende, von der RWTH Aachen organisierte Veranstaltungsreihe. Die Zielsetzung dieser Serie besteht in der fachübergreifenden Weiterbildung in den thematischen Bereichen sowie in der Förderung des interdisziplinären Gedankenaustausches.

Es wird hiermit eine Einladung an alle Studierenden, Klinikerinnen und Kliniker, Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler ausgesprochen, an diesem spannenden Vortrag teilzunehmen und sich mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Biomedizintechnik auszutauschen.


Die Veranstaltung findet von 17:00 bis 17:45 Uhr im Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen, Pauwelsstraße 20, 52074 Aachen, Seminarraum 2.70, statt. Die Koordination liegt bei Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Radermacher, Lehrstuhl für Medizintechnik, RWTH Aachen. Für weitere Informationen kontaktieren Sie das Sekretariat unter meditec@hia.rwth-aachen.de oder telefonisch unter +49-(0)241-80 23870.

Who run the work? – Team ÜEW

06. September 2024 | von
In einer Reihe sitzend präsentieren sich acht junge Frauen vor einem großflächigen Bücherregal, welches die gesamte Wand hinter ihnen einnimmt.

Von links: Stefanie Samaan, Ricarda Kriete, Carolin Guntermann, Sophia Tepe, Lina Fischer, Muriel Krüger, Jana Einsiedle, Claire Lambriex © Martin Braun

Ein Blick in das Team des Lehrstuhls für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft (ÜEW) am Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW) zeigt ein für die Elektrotechnik erfreuliches Bild: Es besteht zu fast einem Drittel aus weiblichen Mitarbeiterinnen.

Der Frauenanteil in den Ingenieurwissenschaften ist in den letzten Jahren gestiegen und Ingenieurinnen sind insbesondere im Forschungsbereich selbstverständlicher Bestandteil eines Institutsteams. Als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen haben alle im Team ein ingenieurwissenschaftliches Studium im Bereich der Elektrotechnik absolviert und sich danach entschieden, eine Doktorarbeit an der Universität anzuschließen und ihre berufliche Karriere hier zu starten. Natürlich setzt die Arbeit in der Elektrotechnik ein gewisses Interesse an Naturwissenschaft und Technik voraus, doch der Schlüssel zum Erfolg und Spaß an den Themengebieten liegt meistens vor allem in der Neugierde, neue Sachverhalte verstehen zu wollen.

„Die Frage: ‚Wie funktioniert das?‘  treibt uns immer wieder an“, sagt Lina Fischer, die an einem robusten Planungsmodell für das zukünftige Energiesystem forscht.

Als nächstes braucht es einfach eine Portion Mut, um solchen Fragen tatkräftig nachzugehen –  auch wenn das bedeutet, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen.

Der Fokus mehrerer Arbeitsplätze liegt auf einer jungen Frau, die sitzend an einem Tisch mit einem Blatt Papier in der Hand zu sehen ist. Sie scheint zu lesen und hält einen Stift in der Hand.

© Martin Braun

Alle am IAEW verbindet die Vision, Lösungen für die Energiewende zu erforschen und zu erarbeiten. Die Arbeit am Lehrstuhl für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft beschäftigt sich vor allem mit der Frage:

„Wie sollen wir das zukünftige Energiesystem gestalten, sodass es umweltverträglich, versorgungssicher und gesamtwirtschaftlich effizient ist?“

Thematisch umfasst dies ein großes Spektrum an interessanten Aspekten. So dreht sich viel darum, wie die großen Energiemengen aus Photovoltaik- und Windenergieanlagen aber auch alternative Energieträger wie Wasserstoff in unser derzeitiges Energiesystem integriert werden können. Essentiell hierfür ist das Übertragungsnetz für Strom, welches man im Alltag z.B. an den neben den Autobahnen verlaufenden Hochspannungsleitungen erkennt. Dieses ermöglicht es, Strom über große Distanzen zu transportieren und somit die großen Energiemengen aus Windkraftanlagen in Norddeutschland zu Regionen mit hohem Stromverbrauch zu transportieren. Im Rahmen von aktuellen Projekten wird dabei untersucht, wie das Übertragungsnetz zukünftig ausgebaut und betrieben werden muss, um die Energiewende zu ermöglichen. Auch wird erforscht, an welchen Standorten zukünftig Leitungen zu den Offshore-Windkraftanlagen in der Nord- und Ostsee angeschlossen oder große Elektrolyseanlagen zur Produktion von Wasserstoff positioniert werden sollten. Solche Untersuchungen müssen neben technischen Aspekten der Komponenten auch wirtschaftliche Aspekte miteinbeziehen, wie z.B. die entstehenden Kosten durch Investitionen oder mögliche Engpässe im Übertragungsnetz.

Generell spielt die Betrachtung von wirtschaftlichen und marktlichen Aspekten bei der Umgestaltung des Energiesystems eine große Rolle. Durch die europäischen Bestrebungen, den Stromhandel zwischen den einzelnen Ländern weiter zu stärken, kommt es zu zunehmenden Handelsflüssen in Europa und dadurch zu weiteren Herausforderungen für die Transportaufgaben im Übertragungsnetz. Daher werden am Lehrstuhl Methoden und Modelle für die Simulation der europäischen Strommärkte entwickelt. So können verschiedene Zukunftsentwicklungen untersucht und ihre potenziellen Auswirkungen für die Marktteilnehmer sowie das Übertragungsnetz analysiert werden.

Ein weiterer Themenschwerpunkt des Lehrstuhls ist es, sich mit innovativen Betriebsmitteln und Konzepten zu beschäftigen, welche zukünftig einen sicheren Betrieb der Übertragungsnetze gewährleisten und so vor Blackouts schützen sollen. Hierfür müssen vor allem Modelle und Verfahren entwickelt werden, die das dynamische Systemverhalten der Übertragungsnetze und ihrer Komponenten unter neuen Rahmenbedingungen abbilden und untersuchen können.

Das Bild zeigt acht junge Frauen, die in zwei Reihen auf einem Dach stehen.

© Martin Braun

Wenn man an die Arbeit an einem Institut der Universität denkt, drehen sich die ersten Gedanken meistens um die alleinige Arbeit an einem eigenen Forschungsvorhaben. Dies vermittelt besonders im Bereich der Ingenieurwissenschaften oft einen falschen Eindruck des Arbeitsalltags an einem Institut. So ist die Arbeit am IAEW vor allem durch die Vielfalt an verschiedenen Projekten mit sowohl Forschungs- als auch Industriepartnern geprägt. Dies erlaubt es, unterschiedliche Themengebiete kennenzulernen und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Häufig ist man ab der Anbahnung der Projekte über die Bearbeitung bis hin zur Präsentation der Ergebnisse involviert. Die unterschiedlichen Projektteams machen die Zusammenarbeit dabei abwechslungsreich. Durch die Zeit am Institut bietet sich dadurch die Möglichkeit, neben wissenschaftlichen Erkenntnissen auch eine Reihe an Fähigkeiten zu erwerben, die für Führungsaufgaben in der Industrie qualifizieren.

Natürlich erlebt man auch abseits des Arbeitsalltags vielerlei Dinge, die die Arbeit am Institut lohnenswert machen.

„Besonders die gemeinsamen Aktivitäten mit anderen jungen Kolleginnen und Kollegen nach der Arbeit, diverse Institutstraditionen, Feste und sportliche Events gehören mit dazu.“

Das IAEW bietet dabei insbesondere auch die Möglichkeit, schon während des Studiums durch eine Hiwi-Stelle oder eine Abschlussarbeit Einblicke in den Institutsalltag und die Forschungsthemen zu bekommen.


Lass dich inspirieren und finde deinen eigenen Weg!
Auf unserer Website informieren wir dich über unser Studienangebot.

Schule aus! – Und dann?

06. September 2024 | von
Zwei Frauen und ein Mann stehen vor einer Karte, während eine Frau auf die Karte zeigt.

© Martin Braun

Welches Studienfach ist das richtige für mich? Und wie sieht später mein Berufsalltag aus?

In der Orientierungsphase entwickeln wir eine erste Vorstellung von unserem zukünftigen Berufsleben. Dieses Bild wird durch verschiedene Einflüsse, meist aus dem näheren Umfeld, geprägt: Welchen Beruf üben meine Eltern aus? Was hat mir meine Lehrerin oder mein Lehrer geraten? Doch so individuell wir sind, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten – und je öfter wir die Chance nutzen, Einblicke in verschiedene Berufe zu gewinnen, desto weiter wird unser Blickfeld und desto klarer erscheint uns unser persönlicher Weg.

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen des Instituts für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen University teilen in insgesamt drei Beiträgen ihre arbeitsbezogenen, aber auch ihre persönlichen Inhalte mit dir. Die Wissenschaftlerinnen gehören jeweils einem der drei Lehrstühle des Instituts an und verfolgen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte. Sie alle verbindet jedoch ein Ziel: ihre Ideen in das Leben der Menschen zu integrieren und damit etwas für unsere Gesellschaft zu bewirken.

Sie beschäftigen sich unter anderem mit folgenden Fragen:

  • Wie können zukünftig die großen Energiemengen aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen in unser Stromsystem integriert werden?
  • Welche Herausforderungen ergeben sich durch den steigenden Anteil an erneuerbaren Energien und flexiblen Verbrauchern, wie Wärmepumpen und Elektroautos?
  • Was ist notwendig, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten und Blackouts zu vermeiden?

Was die Wissenschaftlerinnen sonst noch mit dir teilen:

  • Wie denken typische Forscherinnen und Forscher? Arbeiten sie allein an ihren eigenen Forschungsprojekten?
  • Welche Karrierechancen bietet eine Promotion? Schließen sich Wissenschaft und Wirtschaft aus?
  • Wann entwickelte sich der Wunsch, Ingenieurin der Elektrotechnik zu werden, wie sieht ein typischer Arbeitstag aus und welche Rolle spielt Work-Life-Balance?
Zwei Hände verschiedener Personen zeigen auf bestimmte Punkte einer Landkarte, die den Ausbau des Stromnetzes im nordeuropäischen und baltischen Raum darstellt.

© Martin Braun


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Team AixSense erfolgreich beim SensUs Wettbewerb 2024

03. September 2024 | von
Das diesjährige AixSense-Team bei der SensUs 2024

Das diesjährige AixSense-Team bei der SensUs 2024 ©RWTH


Mit ihrem Biosensor zur Überwachung bei Nierenversagen überzeugt das RWTH-Team

Bereits zum siebten Mal nahm das 15-köpfige Studierendenteam AixSense erfolgreich am SensUs Wettbewerb der Technischen Universität Eindhoven teil. Bei dem internationalen Wettbewerb traten in diesem Jahr 18 Teams mit ihren Point-of-Care (PoC)-Biosensorlösungen für den Echtzeit-Nachweis von Kreatinin zur Überwachung von akutem Nierenversagen gegeneinander an. Unter anderem gehören auch 3 Studierende der japanischen Partneruniversität Tokyo Institute of Technology zum AixSense-Team.

AixSense hohlt diese Jahr in drei von fünf Kategorien mit ihrem PoC den Sieg und belegt auch in den Kategorien technologische Neuheit und technische Machbarkeit jeweils den zweiten Platz. Besonders hervorzuheben ist dabei auch die Leistung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftlichen Kommunikation, für ihr Videotagebuch erhält das Aachener Team den Vlog Award und auch das öffentliche Voting für den Public Inspirations Award entscheidet AixSense für sich.

Bereits seit 2018 engagiert sich das Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik 1 der RWTH Aachen im Wettbewerb. Professor Sven Ingebrandt und Dr. Vivek Pachauri stellen hierfür jährlich ein Team aus diversen Studiengängen zusammen. Unterstützt wird das Team von verschiedenen Strukturen und Profilbereichen der RWTH, wie zum Beispiel dem  Zentrallabor für Mikro- und Nanotechnologie (ZMNT), welches das Team in technischen Fragen berät.

Der jährliche Wettbewerb regt zur internationalen und interdisziplinären Zusammenarbeit im Rahmen, unter anderem, der Elektrotechnik und Mikro-Nano-Technologie, transformativen Materialien, der Biologie, der Ingenieurwissenschaften und der medizinischen Wissenschaften an.


Für den SensUs-Wettbewerb 2025 können sich Interessierte bis November 2024 bei pachauri@iwe1.rwth-aachen.de bewerben.

Besuch von Professor Dr.Mohamend-Ali Belabbas

27. August 2024 | von

PrPiktogramm Qualitaetofessor Dr. Mohamed-Ali Belabbas, der diesjährige Preisträger des „Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreises“ der Alexander von Humboldt-Stiftung, besucht im August den Lehrstuhl für Intelligente Regelungssysteme.

Gastgeber während der Förderung ist der Lehrstuhl für Intelligente Regelungssysteme.
Wir gratulieren dem Preisträger und wünschen einen schönen Aufenthalt.

Weitere Informationen zur Förderung findet ihr auf der Seite der Alexander von Humbold Stiftung.

Welcome to my work – Interview mit Rebecca Rodrigo

22. August 2024 | von
Porträtfoto von Frau Rodrigo mit Kaffeetasse im Schneidersitz.

Schnell, schneller, Lichtgeschwindigkeit – eine Eigenschaft modernster Datenkommunikation und der Grund, warum eine Physikerin ihren Weg in die Elektrotechnik fand.

Rebecca ist Physikerin und arbeitet seit 2020 als Reinraumingenieurin am Institut für Integrierte Photonik der RWTH Aachen. Hier gibt sie einen exklusiven Einblick in ihren Berufsalltag.

Die Berufsorientierung ist für Schülerinnen und Schüler oft eine Herausforderung. Rebecca, wie hast du deinen Weg gefunden?

„Schon in der Grundschule haben mich die MINT-Fächer am meisten interessiert und begeistert. Einem engagierten und motivierten Physiklehrer in der Oberstufe habe ich es zu verdanken, dass ich statt Mathe und Physik auf Lehramt ein reines Physikstudium begonnen habe. So wollte ich mir später alle Optionen offen halten. Bei meiner Bachelorarbeit habe ich mich dann in die Forschung ‚verliebt‘ und bin ihr treu geblieben.“

Photonik ist die technische Beherrschung des Lichts, das viele faszinierende Eigenschaften hat. Du arbeitest im Fachbereich Elektrotechnik: Was kann man sich unter photonisch-elektronischer Integration vorstellen?

„Elektronische Mikrochips sind sicher den meisten ein Begriff. Die integrierte Photonik beschäftigt sich nun damit, diese Funktionalitäten auf photonischen Mikrochips zu implementieren, wobei statt elektrischer Signale photonische Signale geleitet, manipuliert und gemessen werden. Die beiden Mikrochips können auch kombiniert oder integriert werden, um die besten Eigenschaften beider Technologien zu nutzen.“

Rebecca Rodrigo verschließt ihre Reinraumkleidung in der Personenschleuse.

Eine Personenschleuse führt in den Reinraum. Zum Schutz der empfindlichen Mikrochips trägt Rebecca abriebfeste Arbeitskleidung.

Der Reinraum bietet eine kontrollierte Umgebung für spezielle Fertigungsprozesse, wie die Herstellung photonisch integrierter Schaltkreise auf Computerchips. Welche Bedingungen sind dafür im Reinraum erforderlich und warum?

„Besonders wichtig ist natürlich die extrem partikelarme Umgebung, denn schon kleinste Staubkörner, die während des Herstellungsprozesses auf einen Mikrochip gelangen, können dessen Funktionalität beeinflussen. In unserem Reinraum haben wir zum Beispiel nur 100.000 Partikel größer als 0,1 Mikrometer pro Kubikmeter, in der normalen Umgebungsluft sind es 150 bis 1000 Mal mehr. Auch die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Reinraum werden streng überwacht und konstant gehalten, da die Prozesse der Chipherstellung sehr sensibel sind.“

Rebecca arbeitet an der Chipherstellung im Die-Bonder.

Rebecca arbeitet am Die-Bonder mit Flip-Chip-Technologie: Damit die Chips richtig funktionieren, müssen sie zusammengestellt und miteinander verbunden werden. Das Design und die Herstellung dieser Verbindungen werden als Packaging bezeichnet.

Die photonisch-elektronische Integration ist eine Schlüsseltechnologie der Digitalisierung. Sie begegnet der Herausforderung, dass auf dem Weg zu einer neuen Informationsgesellschaft immer mehr Daten transportiert und verarbeitet werden müssen. Wie genau trägt diese Technologie zur Lösung des Problems bei?

„Die Glasfasertechnologie ist den meisten sicherlich aus dem Alltag bekannt. Ihre Vorteile bei der Datenübertragung liegen vor allem in der Geschwindigkeit, aber auch in der Energieeffizienz gegenüber der Kupfertechnologie. Wir nutzen das gleiche Prinzip, nur miniaturisiert auf einem Chip. Es heißt dann zwar nicht mehr Glasfaser, sondern Wellenleiter – aber das Grundprinzip ist das gleiche!
Der Vorteil der Photonik in der Datenkommunikation, egal ob über große Entfernungen als Glasfaserkabel oder miniaturisiert in Chips für Rechenzentren, liegt also in der Geschwindigkeit: Schneller als mit Lichtgeschwindigkeit werden wir wohl in absehbarer Zeit nicht werden. Auch die Parallelisierbarkeit ist ein klarer Vorteil: Verschiedene Signale können in unterschiedlichen Wellenlängen oder Polarisationen parallel übertragen werden.“

An welchen zukunftsweisenden Entwicklungen ist das Institut für Integrierte Photonik beteiligt? Welche Projekte findest du besonders spannend?

„Wir haben sehr viele spannende Projekte und meine Rolle hat den Vorteil, dass ich im Prinzip in alle diese Projekte involviert bin. Zwei Projekte sind im Hinblick auf solche Zukunftstechnologien sicher besonders spannend.
Im Cluster ML4Q sind wir an der Entwicklung eines Quantencomputers beteiligt. Die Bedeutung dieser Technologie z.B. im Bereich der Quantenkryptographie und des Supercomputings ist wahrscheinlich vielen bekannt. Unsere konkrete Aufgabe in diesem Projekt ist die Realisierung einer besonders effizienten photonischen Schnittstelle zwischen Spin-Qbits.
Im Cluster NeuroSys arbeitet das IPH an einem physikalischen neuronalen Netz, das auf photonischen Neuronen basiert. Es handelt sich also um eine photonische KI. Aufgrund der Größe solcher auf Chips integrierten neuronalen Netze handelt es sich jedoch weniger um eine KI wie Chat GPT, sondern vielmehr um hochspezialisierte und trainierte Netze, die in Rechenzentren durch ihre enorme Geschwindigkeit punkten.“

Rebecca in ihrem Büro, in dem sie mit Pflanzen, Fotos und persönlichen Gegenständen eine individuelle Raumatmosphäre erzeugt hat.

Rebeccas Büro bietet Raum für dynamische Workflows und kreative Ideenfindung.

Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

„Im Alltag arbeite ich teilweise sehr anwendungsorientiert direkt in der Chipfertigung an den Anlagen und schule auch andere Mitarbeiter in der Anwendung. Gleichzeitig besteht ein großer Teil meiner Arbeit aber auch aus der Konzeption neuer Fertigungsprozesse, der Beratung meiner Kolleginnen und Kollegen als Expertin für Reinraumtechnik, wissenschaftlichen Recherchen und viel Koordination von z.B. Wartungsarbeiten. Darüber hinaus trage ich Führungsverantwortung für mein kleines Reinraumteam, das aus einem festen Mitarbeiter und mehreren Studierenden besteht. Auch die Betreuung von Abschlussarbeiten gehört für mich dazu.“

Was bedeutet für dich Work-Life-Balance?

„Work-Life-Balance ist mir sehr wichtig. Für mich persönlich liegt der Schwerpunkt wirklich auf der Balance. Letzten Herbst hatte ich das Privileg, Mutter einer wunderbaren Tochter zu werden, die natürlich mein Ein und Alles ist. Gemeinsam mit meinem Partner haben wir uns entschieden, Betreuungs- und Erwerbsarbeit 50:50 aufzuteilen. Für mich ist das die perfekte Lösung und das Beste aus beiden Welten: Das Spielen und Entdecken mit meiner Tochter macht mir unheimlich viel Spaß und erdet mich, während mein Job mir hilft, rauszukommen und mich auch mal auf intellektuelle Themen abseits der Babyblase konzentrieren und einlassen zu können.“


Befindest du dich in der Phase der beruflichen Orientierung? Bleib dran und lass dich von weiteren Einblicken in den Berufsalltag von Hochschulangehörigen der RWTH Aachen inspirieren. Besuche auch unsere Website und informiere dich über unser Studienangebot.

60 Jahre | IKS

04. Juli 2024 | von
Mann auf der Bühne hinter dem Rednerpult, daneben mit Helium gefüllte Ballons, die eine 60 bilden.

Prof. Dr.-Ing. Peter Jax, Leiter des Instituts für Kommunikationssysteme.   © IKS

Am 14. Juni 2024 feierte das Institut für Kommunikationssysteme (IKS) sein 60-jähriges Bestehen.

Im Rahmen eines Festkolloquiums mit Abendveranstaltung wurde dieses Jubiläum gemeinsam mit Projektpartnern, Kolleginnen und Kollegen sowie zahlreichen Alumni gefeiert. Die Veranstaltung ermöglichte einerseits einen Einblick in die Entwicklung der digitalen Sprach- und Audiokommunikation. Andererseits bot sie die Gelegenheit, auf die vergangenen sechs Jahrzehnte zurückzublicken und zukünftige Herausforderungen und Chancen im Bereich der Kommunikationssysteme zu diskutieren.

„Wir danken allen, die das Institut in den letzten 60 Jahren unterstützt haben und freuen uns auf viele weitere erfolgreiche Jahre“, verkündet das IKS.

Seit 2015 leitet Professor Jax das Institut. Er initiierte eine neue Namensgebung und Forschungsausrichtung hin zu modernen digitalen Kommunikationssystemen. Im Mittelpunkt der Forschung steht nach wie vor die Sprach- und Audiokommunikation als das wohl wichtigste und natürlichste Bindeglied zwischen uns Menschen. Die Forschungsarbeiten befassen sich mit der Signalverarbeitung in Kommunikationssystemen, z.B. in Hörgeräten, Hearables oder in der immersiven 3D-Telefonie. Ziel ist es, digitale Kommunikationssysteme so natürlich zu gestalten wie die „direkte“ Sprachkommunikation von Angesicht zu Angesicht. Dabei kommen sowohl modellbasierte Verfahren der digitalen Signalverarbeitung als auch Methoden des maschinellen Lernens in innovativen Hybridlösungen zum Einsatz.

Zwei Männer, auf der Bühne stehend und sich die Hände zur Gratulation reichend.

Prof. Dr.-Ing. Albert Moser, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und Prof. Dr.-Ing. Marc Adrat, Forschungsgruppenleiter für Software Defined Radio (SDR) am Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) in Wachtberg und Lehrbeauftragter am IKS der RWTH Aachen.   © IKS

Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die feierliche Ernennung von Marc Adrat zum Honorarprofessor. Er ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet des Software Defined Radios, also programmierbarer digitaler Funksysteme, bei denen wesentliche übertragungstechnische Funktionen wie Codierung, Fehlersicherung, Modulation und Synchronisation durch Software realisiert werden. In der Lehrveranstaltung „Modern Channel Coding for Wireless Communications“, die im regulären „Masterstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik“ angeboten wird, legt er den inhaltlichen Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit auf moderne fehlerkorrigierende Kanalcodierung.

„Seine Expertise und sein Engagement werden zweifellos weiterhin einen großen Einfluss auf die Qualität unserer Lehre und Forschung haben.“, so das IKS.

Mit der Berufung werde zudem die Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie gestärkt.

Mann, auf der Bühne vor einer Präsentationsfolie und hinter einem Rednerpult stehend, referierend.

Oliver Steil, ehemaligen Mitarbeiter des IKS und aktueller CEO von TeamViewer.  © IKS

Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag von Oliver Steil mit dem Titel „Digital Twins, AI, Spatial Computing, et al. – How Software is Finally Driving Industrial Digitalization“. Er handelte auch von seinem persönlichen Werdegang, der im Institut verwurzelt ist und Oliver Steil schließlich zu seiner heutigen Position des CEO von TeamViewer geführt hat. Dabei gab der Ehrengast spannende Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die mit der Führung eines global agierenden Technologieunternehmens verbunden sind.

Der Vortrag endete mit einer lebhaften Fragerunde, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich direkt mit Oliver Steil auszutauschen. Die Fragen reichten von spezifischen technischen Aspekten bis hin zu strategischen Überlegungen.

Junge Erwachsene sitzen in Reihen auf Stühlen und blicken aufmerksam in eine Richtung.

© IKS


Weitere Informationen findet Ihr auf der Homepage des Instituts für Kommunikationssysteme.

WirtschaftsWoche-Hochschulranking 2024 bescheinigt sehr gute Reputation in der Wirtschaft

04. Juli 2024 | von

Absolventinnen und Absolventen der Elektrotechnik werden in den kommenden Jahren hervorragende Berufschancen haben. Doch wo erwartet Studieninteressierte die beste Ausbildung?

Welche Hochschule ihre Absolventinnen und Absolventen am besten auf die Anforderungen der Unternehmen vorbereitet, hat das Beratungsunternehmen Universum 483 Personalverantwortliche aus Unternehmen gefragt. Die Ergebnisse bestätigen die herausragende Rolle der RWTH in Forschung und Lehre: Ein Studium an der RWTH Aachen qualifiziert optimal für das Berufsleben. Die Elektrotechnik erreicht im Ranking deutschlandweit den dritten Platz. Gut ein Drittel der Unternehmen gab an, Absolventinnen und Absolventen der RWTH bei der Einstellung zu bevorzugen.