Kategorie: ‘Energie und Umwelt’
BMBF fördert Projekt „SPEED“ von Dr. Weihan Li
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Dr. Weihan Li’s Projekt „SPEED“ – Schnelle Charakterisierung der Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Batterien aus der Produktionslinie mit maschinellem Lernen“ im Rahmen seines Wettbewerbs „BattFutur – Nachwuchsgruppe Batterieforschung“ mit 1,85 Millionen Euro für die nächsten 5 Jahre.
Mit seiner Nachwuchsgruppe „Artificial Intelligence for Batteries“ am Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction of Electrochemical and Power Electronic Systems (CARL) der RWTH Aachen entwickelt er zukunftsweisende Ansätze, um die Bewertung der Leistungsfähigkeit von Batterien aus den Produktionslinien mithilfe von maschinellem Lernen zu automatisieren, zu digitalisieren und zu beschleunigen.
Die Förderinitiative ‚BattFutur‘ ist eingebettet in das Konzept der ‚Forschungsfabrik Batterie‘, das Teil des Rahmenprogramms ‚Vom Material zur Innovation‘ ist. Dieses Rahmenprogramm bildet eine zentrale Säule der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Um exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Batterietechnologie für die deutsche Wissenschaft und Wirtschaft zu gewinnen, müssen optimale Startbedingungen geschaffen werden. Daher ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses essentiell.
Seit seinem Abschluss mit Auszeichnung in Elektrotechnik und Informationstechnik an der RWTH Aachen im Jahr 2021 hat Dr. Weihan Li seine Nachwuchsgruppe geleitet. Zuvor absolvierte er sein Masterstudium in Fahrzeugtechnik und Transport an der RWTH im Jahr 2017, nachdem er bereits 2014 sein Bachelorstudium in Fahrzeugtechnik an der Tongji University abgeschlossen hatte. Während seiner akademischen Laufbahn hat Dr. Li an renommierten Institutionen wie dem Imperial College London, der University of Oxford und dem Massachusetts Institute of Technology geforscht. Er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Deutsche Studienpreis der Körber Stiftung, der Reichart-Preis der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, der vgbe Innovationspreis, der RWTH-Innovationspreis und der Battery Young Research Award.
Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA)
Otto-Junker-Preis Verleihung 2023
Lina Fischer, Doktorandin am Lehrstuhl für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft im IAEW, ist eine von drei Preisträgerinnen des Otto-Junker-Preises für exzellente Studienleistungen.
In einer feierlichen Zeremonie wurden kürzlich die Otto-Junker-Preise an drei beeindruckende Absolventinnen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen verliehen. Lina Fischer, Alba Clemente Sánchez und Kathrina Theisen wurden für ihre herausragenden Studienleistungen gewürdigt.
Die Auszeichnungen, benannt nach dem Gründer der Otto-Junker-Stiftung, Dr. Otto Junker, werden jährlich an außergewöhnliche Absolventinnen und Absolventen der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie der Fachgruppe Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik vergeben. Die Stiftung, 1970 ins Leben gerufen, widmet sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und unterstützt zahlreiche Einzelprojekte.
Die feierliche Verleihung fand im Rahmen einer festlichen Veranstaltung statt, bei der Udo vom Berg, Vorstand der Otto-Junker-Stiftung, und RWTH-Rektor Ulrich Rüdiger die Auszeichnungen persönlich überreichten. Professor em. Wolfgang Bleck, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung, schloss sich den Glückwünschen an.
Lina Fischer, 1998 in Bruchsal geboren, schrieb sich nach dem Abitur für den Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Elektrische Energietechnik an der RWTH Aachen ein. Ihr Masterstudium beendete sich mit einer Arbeit über „Auswirkung flexibler Verbraucher auf die Marktpreisbildung in einem erneuerbaren Stromversorgungssystem“ am Lehrstuhl für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft unter Leitung von Professor Albert Moser. Seit Anfang 2023 promoviert Fischer am RWTH-Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft.
Alba Clemente Sánchez überzeugte mit Ihrer Masterarbeit über die Entwicklung eines digitalen Zwillings zur Optimierung und Online-Steuerung eines kontinuierlichen Stahlgießprozesses. Für Ihre Masterarbeit mit dem Titel: „Auslegungsuntersuchungen zur Glaswannensimulation,“ wurde Kathrina Theisen geehrt.
Die beeindruckenden Leistungen dieser drei Absolventinnen unterstreichen nicht nur ihre individuelle Exzellenz, sondern ehren zugleich die RWTH Aachen, als Ausbildungsstätte für brillante Persönlichkeiten. Wir gratulieren Lina Fischer, Alba Clemente Sánchez und Kathrina Theisen zu dieser wohlverdienten Anerkennung und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg auf ihren vielversprechenden Karrierewegen.
„Accure“ und „Cylib“ gewinnen den Innovationspreis NRW 2023
Innovative Technologien und nachhaltige Lösungen im Fokus: RWTH-Start-ups setzen Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel
Der Innovationspreis NRW 2023 hat zwei herausragende RWTH-Ausgründungen in den Mittelpunkt gerückt: „Accure“ und „Cylib“. Diese beiden Start-ups haben nicht nur ihre Wurzeln an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, sondern auch eine gemeinsame Mission – den Kampf gegen die steigenden Temperaturen und die damit verbundenen Herausforderungen des Klimawandels.
„Accure“ wurde im Jahr 2020 von Dr. Kai-Philipp Kairies, Dr. Georg Angenendt und Dr. Johannes Palmerist gegründet und ist aus dem Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik unter der Leitung von Professor Dirk Uwe Sauer hervorgegangen. Dirk Uwe Sauer und Mitgründer Kai-Philipp Kairies nahmen den Innovationspreis NRW 2023 in der Kategorie „innovation2business“ in Düsseldorf entgegen. Diese Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten, die aus herausragenden Ideen erfolgreiche Geschäftsmodelle entwickelt haben.
Das Start-up hat sich darauf spezialisiert, die Leistung, Sicherheit und Lebensdauer von Batterien auf der Basis umfangreichen Daten und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu überwachen. Eine solche innovative Herangehensweise ist von entscheidender Bedeutung für die Einführung nachhaltiger Energiespeicherlösungen. Dirk Uwe Sauer betont die Notwendigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Wirtschaft zu übertragen, um einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Dies ist genau das, was „Accure“ erfolgreich gelungen ist.
„Diese Ehrung bedeutet uns sehr viel“, so Sauer, „denn wir treten mit unserer Forschung dafür an, Dinge zu verändern.“
Die Auszeichnung in der Kategorie „innovation2business“ ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert, das zweckgebunden für weitere Forschungszwecke verwendet wird.
Noch spannender als für „Accure“ verlief der Abend für Lilian Schwich, eine der drei Gründerinnen von „Cylib“. Während „Accure“ bereits vor der Veranstaltung als Preisträger feststand, musste Lilian Schwich am Montagabend gegen zwei andere Nominierte in der Kategorie „innovation4transformation“ antreten.
Das Start-up, welches sie zusammen mit ihrem Mann Dr. Gideon Schwich und Paul Sabarny gründete, hat über Jahre hinweg an der RWTH Aachen ein Verfahren entwickelt, um alle Komponenten einer Lithium-Ionen-Batterie wiederaufzubereiten. Das Ziel ist, sämtliche Komponenten zurückzugewinnen und somit die Lücke in der Kreislaufwirtschaft zu schließen. Dieser Ansatz ist nicht nur effektiver, sondern auch umweltfreundlicher im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik.
„Die Auszeichnung ist auch eine Anerkennung für die lange harte Zeit der Forschung“, sagte Lilian Schwich, „mit der Forschung haben wir viele Stunden, Tage, Wochen, Wochenenden verbracht.“
Der Publikumspreis „innovation4transformation“ wird an Persönlichkeiten verliehen, deren innovative Produkte, Lösungen oder Geschäftsmodelle auf herausragende Weise zur Lösung von Transformationsherausforderungen beitragen. Diese Kategorie ist mit 25.000 Euro dotiert und würdigt den Beitrag von „Cylib“ zur Kreislaufwirtschaft und Umweltschonung.
Beide Auszeichnungen unterstreichen die wichtige Rolle von RWTH-Ausgründungen bei der Entwicklung innovativer Lösungen für die drängenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, insbesondere im Kampf gegen den Klimawandel. Mit ihren bahnbrechenden Technologien und nachhaltigen Ansätzen sind sie Pioniere auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und zukunftsfähigen Gesellschaft.
Weitere Einblicke erhaltet ihr im Interview und Video mit Professor Dirk Uwe Sauer und im Interview mit Lilian Schwich.
Schreibwerkstatt E-Technik Wintersemester 2023/24
Ihr studiert ein Bachelor- oder Masterfach der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik? Die Studien- oder Abschlussarbeit steht nun bevor? Dann holt euch die Unterstützung der Schreibwerkstatt und profitiert gleich doppelt!
Der Semesterkurs in Präsenz stärkt mit qualifizierter Schreibberatung die fachspezifische Schreib- und Textkompetenz. Praxisnah und auf der Basis von Textbeispielen aus der Elektro- und Informationstechnik werden Workshops angeboten, die Know-how zum Textaufbau, zu Sprache, Stil und Zitation vermitteln. Das Online-Expertenfeedback in der Schreibberatung hilft dabei, das im Kurs Gelernte individuell auf die aktuelle Projekt- oder Abschlussarbeit zu übertragen. Auch die freiwillige Teilnahme an einem Einführungskurs zur technischen Fachrecherche der Universitätsbibliothek wird im Rahmen des Kurses angeboten.
Nach erfolgreicher Teilnahme vergibt die Schreibwerkstatt ein Zertifikat und 3 CP, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung anrechenbar sind.
Internationale Studierende müssen als Teilnahmevoraussetzung für den Kurs ein Deutschniveau von mindestens C1.2 nachweisen.
Die Anmeldung erfolgt über das Benutzerkonto am Sprachenzentrum.
Anmeldefrist: 29. September bis 10. Oktober 2023
Termine:
Gruppe 1 02.54478 |
Gruppe 2 02.54479 |
Mi, 08.11.2023 Mi, 22.11.2023 Mi, 06.12.2023 Mi, 10.01.2024 jeweils von 09.00 bis 12.00 Uhr |
Mi, 15.11.2023 Mi, 29.11.2023 Mi, 13.12.2023 Mi, 17.01.2024 jeweils von 09.00 bis 12.00 Uhr |
Kontakt bei Rückfragen: schreibzentrum@sz.rwth-aachen.de
Erste RWTH GreenTech Late Night im Theater Aachen
Bei der Geburtsstunde einer Plattform des Engagements und des Austauschs, der RWTH GreenTech Late Night, stand die akademische Welt im Theater Aachen am 19. Juni 2023 im Rampenlicht. Vertreten durch die RWTH-Professoren Kai-Uwe Schröder und Prof. Dirk Uwe Sauer nahm die Wissenschaftsperspektive eine Hauptrolle ein und vermittelte, wie essenziell es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel und die zugrundeliegenden Technologien aktiv in die breitere Gesellschaft zu kommunizieren, um das Bewusstsein zu schärfen und kollektive Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu fördern. Dabei ist der Dialog zwischen Forschung, Technik und Politik in einer Zeit grundlegender Veränderungen und Umbrüche unerlässlich.
„Die Initiative zu der Veranstaltung finde ich sehr gut. Wir brauchen viel mehr Kommunikation aus der Wissenschaft heraus in die Gesellschaft in diesen Zeiten fundamentaler Umbrüche“, resümiert Professor Dirk Uwe Sauer, Batterieexperte der RWTH Aachen.
Die erste RWTH GreenTech Late Night im Theater Aachen war ein beispielloses Ereignis, das die Grenzen zwischen Wissenschaft, Technik und Gesellschaft überbrückte. Dabei wurde das Theater zu einer lebendigen Arena des Wissensaustauschs, bei dem Experten, Visionäre und Kreative zusammenkamen, um die dringendsten Herausforderungen im Bereich Klimaschutz zu diskutieren.
Diese außergewöhnliche Veranstaltung bot ein facettenreiches Programm, das von Impulsvorträgen und Interviews bis hin zu künstlerischen Lesungen und kabarettistischen Einlagen reichte. Durch die Vielfalt der Formate wurde ein umfassendes Bild der komplexen Thematik gezeichnet und gleichzeitig die Lebendigkeit und Dynamik der akademischen Welt betont.
Die RWTH GreenTech Late Night zeigte eindrucksvoll, wie Innovation und Wissenstransfer in Zeiten des Klimawandels vorangetrieben werden können. Die Veranstaltung ermutigte dazu, neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Technik, Politik und Kultur zu finden und so gemeinsam einen nachhaltigen Weg in die Zukunft zu gestalten. Diese Plattform wird zweifellos weiterhin eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der globalen Klimaagenda spielen.
Detaillierte Informationen zu dem Ablauf und den Gästen der Veranstaltung sind unter GreenTech Late Night – Herz und Ohr für die Wissenschaft in der Klimakrise verfügbar.
Die Stimmen zur GreenTech Late Night geben das Meinungsbild der Gäste wieder, die sich mit der Klimakrise und möglichen Auswegen auf ihre eigene Art und Weise beschäftigen.
Der Reichart-Preis 2023 geht an Dr.-Ing. Weihan Li
Ein bemerkenswerter Beitrag zur anwendungsbezogenen Wissenschaft wurde gewürdigt, als Dr.-Ing. Weihan Li am 24. Juni 2023 den begehrten Reichart-Preis erhielt. Der Nachwuchsgruppenleiter am Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction for Electrochemical and Power Electronics Systems (CARL) an der RWTH Aachen wurde für seine wegweisenden Arbeiten in der Digitalisierung der Batterienutzung mit einem digitalen Zwilling ausgezeichnet. Dieser innovative Ansatz zielt darauf ab, mehr Klarheit über Alterungsprozesse, Sicherheit und Zuverlässigkeit von Batterien zu schaffen.
Der verliehene Preis, benannt nach Christian Reichart, einem vielseitigen Erfurter, zeichnet jährlich herausragende Graduierungsarbeiten verschiedener wissenschaftlicher Bereiche aus. Die Kooperation zwischen der Landeshauptstadt Erfurt, der Universität und der Fachhochschule Erfurt stellt sicher, dass dieser Preis vielversprechende Nachwuchswissenschaftler fördert, deren Arbeiten einen klaren Bezug zur Anwendbarkeit aufweisen. Dabei wird das Erbe und die Vision von Christian Reichart geehrt, der sich bereits im 18. Jahrhundert als Vorreiter interdisziplinärer Forschung und gemeinnütziger Anwendungen profilierte. Die Preisfindungskommission, bestehend aus Vertretern dieser Institutionen, wählt die Gewinner aus und honoriert mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro vielversprechende Forschungsansätze und stärkt den interdisziplinären Austausch. Diese Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung, wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wohl der Gesellschaft einzusetzen und Brücken zwischen unterschiedlichen Disziplinen zu schlagen, um praktische Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu schaffen.
Mehr zu dem Reichert-Preis findet ihr auf der Seite der Akademie zu Erfurt.
CO2For-IT: Ein Datenraum für die Holzbranche mit Klimaschutz im Fokus
Eine neue Initiative zur Förderung einer klimafreundlichen Holzindustrie wurde im Juli 2023 gestartet. Das Projekt CO2For-IT, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt wird, zielt darauf ab, einen “Forest Data Space” zu schaffen, der die nachhaltige Nutzung von Holz aus dem Wald ermöglicht.
Der Forest Data Space soll Daten über die CO2-Bilanz der gesamten Holzwertschöpfungskette bereitstellen und so die Entwicklung von datenbasierten Lösungen für den Klimaschutz unterstützen. Das Projekt wird von Materna Information & Communications SE geleitet und vom Dortmunder Institut für Forschung und Transfer (RIF e.V.) koordiniert. Zu den weiteren Partnern gehören die RWTH Aachen University, Rhenus Forest Logistics GmbH & Co. KG, HSM Hohenloher Spezial Maschinenbau GmbH & Co. KG, Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (ThüringenForst – AöR) und Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF). Außerdem arbeiten foldAI und iFOS GmbH mit dem Projekt zusammen.
Mehr Informationen zum Forschungsvorhaben gibt es unter: KWH 4.0 | CO2For-IT (kwh40.de)
Energiepark Herzogenrath: Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik forscht mit
Das Projekt zur CO2-neutralen Energieversorgung in Herzogenrath, der ersten Stadt in NRW, die dieses Ziel anstrebt, wird von einem Konsortium aus vier Lehrstühlen und Instituten begleitet, unter anderem auch vom Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik.
Herzogenrath will bis 2030 CO2-neutrale Energieversorgung erreichen. Ein Konsortium aus Siemens Energy, RWTH Aachen, FH Aachen und Hochschule Niederrhein forscht dazu im Projekt „Energiepark Herzogenrath Forschung & Entwicklung“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 2,7 Millionen Euro gefördert wird. Das Projekt ist zudem eng verzahnt mit weiteren laufenden Forschungs- und Förderprojekten: beim ortsansässigen Flachglas Produzenten Saint Gobain wird eine CO2-freie Produktion erforscht, an der der Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik am E.ON Energy Research Center (ERC) der RWTH involviert ist. Das Ziel ist, die Wärme, die bei der Glasproduktion in Herzogenrath und im niederländischen Kerkrade entsteht, als grüne Heizenergie zu verwerten.
Das Projekt nutzt einen Digitalen Zwilling, der die Energieversorgung virtuell abbildet und simuliert. So können verschiedene Szenarien getestet und optimiert werden. Das Projekt betrachtet sektorenübergreifend Erzeugungs-, Verbrauchs- und Vermarktungsmöglichkeiten. Die RWTH erhält dafür rund 918.000 Euro Förderung.
Mehr Informationen zu dem Vorhaben sind unter Energiepark Herzogenrath – Strukturwandel Rheinisches Revier (revier-gestalten.nrw) sowie bei CO2-neutral bis 2030: Forschungsprojekt Energiepark Herzogenrath mit rund 2,7 Millionen Euro gefördert | Wirtschaft NRW zu finden.
Klimaschutz durch Elektrotechnik – Professor Dirk Uwe Sauers Vorlesung in der Kinderuni
Der Klimawandel ist kein Zukunftsszenario mehr, sondern eine Realität, die uns alle betrifft. Ob Dürre, Hochwasser oder Waldbrände – die Folgen der globalen Erwärmung sind dramatisch für die Natur und die Menschen. Besonders hart trifft es die Länder des globalen Südens, aber auch bei uns sind die Auswirkungen spürbar. Das haben wir spätestens beim verheerenden Hochwasser im Juli 2021 erlebt.
Deshalb müssen wir uns dringend mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzen. Das macht auch Dirk Uwe Sauer, Professor für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik an der RWTH Aachen. Er forscht seit über 30 Jahren an neuen Energiesystemen und berät die Politik bei der Energiewende.
„Wir sehen an allen Stellen, dass der Klimawandel stattfindet – mit vielen negativen Folgen. Und wir brauchen dringend einen Umbruch in der Art und Weise, wie wir uns bisher mit Energie versorgt haben.“
Das betrifft nicht nur uns Erwachsene, sondern vor allem die Kinder und Jugendlichen von heute. Sie werden mit den Einschränkungen leben müssen, die der Klimawandel mit sich bringt. „Ich glaube, man sollte auch nicht unterschätzen, was die Kinder alles so wissen und was sie alles so können.“, sagt Professor Sauer.
Es ist noch nicht zu spät etwas zu verändern
Der Physiker erklärte in seiner Vorlesung nicht nur die Gefahren des Klimawandels, sondern auch die nötigen Veränderungen verständlich machen. Er zeigte mit verschiedenen Materialien wie Videos, Folien und interaktiven Darstellungen die physikalischen Grundlagen und die Möglichkeiten durch rechtzeitiges Handeln: „Ich will auch den Optimismus verbreiten und aufzeigen, dass es auch besser werden kann, als es aktuell der Fall ist. Denn wenn wir noch das Ruder rechtzeitig in die Hand nehmen, dann haben wir noch die Möglichkeit, Schlimmeres zu vermeiden.“ Dafür muss die Gesellschaft aber ihre Angst vor neuen Technologien überwinden. Der Professor meinte, dass zu viel über die Risiken geredet wird, statt die Chancen zu sehen. „Und das können wir uns auch schlicht jetzt nicht mehr leisten.“ Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2021 hat die Politik und damit die Bevölkerung zum schnelleren Handeln verpflichtet. Je langsamer Fortschritte gemacht werden, desto mehr werden die Lebensbedingungen der nächsten Generationen eingeschränkt. Deshalb hat die vorherige Bundesregierung die Klimaschutzziele und das Klimaschutzgesetz verschärft. „Wir haben die Möglichkeit, diese Ziele zu erreichen. Wir haben die notwendigen Technologien, um alle acht Milliarden Menschen auf der Welt ordentlich mit erneuerbaren Energien zu versorgen.“, sagte Sauer.
Der Klimawandel ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht. Aber was bedeutet er eigentlich und wie können wir ihm entgegenwirken? Das hat Professor Sauer den Kindern in seiner Vorlesung zur Kinderuni am 16. Juni 2023 erklärt. Er zeigte Ihnen, wie die Erde sich erwärmt und welche Folgen das für die Natur und die Menschen hat. Zudem stellte er auch Lösungen vor, wie wir mit erneuerbaren Energien und neuen Technologien das Klima schützen können. Zum Beispiel mit Solarzellen, die Strom aus Sonnenlicht erzeugen, oder mit Elektroautos, die keine Abgase ausstoßen. Professor Sauer zeigte den Kindern aber nicht nur die Probleme des Klimawandels auf, sondern auch die Chancen, die sich daraus ergeben. Er vermittelte Ihnen, dass wir mit unserer Energieversorgung nicht nur das Klima beeinflussen, sondern auch die Artenvielfalt fördern können.
„Ich möchte den Kindern gerne aufzeigen, dass beispielsweise große Photovoltaikanlagen auf freien Feldern eben nicht nur Strom erzeugen, sondern auch Raum für extensive Landwirtschaft schaffen, für Insekten, die dort wieder leben und sich entfalten können.“
Der Klimawandel ist eine große Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Dafür brauchen wir ein Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Energie und Umwelt, das schon bei den Kindern beginnt. Ein weiteres Ziel der Kinderuni-Veranstaltung war es, die Kinder für naturwissenschaftliche Themen zu begeistern. „Die Physik hat den großen Vorteil, dass sie sehr plastisch Dinge veranschaulichen und eben auch Zusammenhänge darstellen kann“, sagte Sauer. Mit einfachen Mitteln zeigte Professor Sauer, wo die Forschung ansetzt und welche Möglichkeiten sich durch technischen Fortschritt ergeben kann.
Quelle: Aachener Zeitung, 16. Juni 2023
Ausgezeichnete Platzierung in weltweitem Hochschulranking
In Elektrotechnik gehört die RWTH Aachen zu den drei besten deutschen Universitäten. Zu diesem Ergebnis kommt das international hoch angesehene QS Ranking by Subjects des britischen Informationsdienstleisters Quacquarelli Symonds. In seiner neusten Version vorgestellt, basiert das Fächer-Ranking auf verschiedenen Kriterien, die fächerspezifisch gewichtet werden. Dabei macht eine Online Reputationsbefragung unter Hochschulabsolvierenden und Arbeitgebenden zwischen 40 und 100 Prozent der Gesamtpunkte aus und gilt als wichtigster Indikator. Zitationen, die wissenschaftliche Arbeiten der Hochschulen durchschnittlich erfahren, fließen bis zu 60 Prozent ein. Bei einigen ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächern werden zusätzlich noch die internationalen Forschungsnetzwerke betrachtet.
Die Aachener Exzellenzuniversität konnte sich deutschlandweit in vielen Fächern auf das Siegerpodest stellen und überzeugt auch im internationalen Vergleich. In zehn Fächern platzierte sie sich unter den 100 Besten weltweit. Besonders gut schneidet die RWTH in den Fächern Bergbauingenieurwesen mit Platz 15 und Maschinenbau mit Platz 19 ab.
Weitere Informationen unter: www.topuniversities.com