Kategorien
Seiten
-

Elektrotechnik und Informationstechnik

Kategorie: ‘Medizintechnik’

Intensivmedizin neu gedacht

05. Oktober 2020 | von

Erkrankte Menschen erhalten heutzutage eine umfangreiche Behandlung durch eine Reihe an qualifiziertem medizinischem Fachpersonal. Durch eine einzigartige Kombination von von translationaler medizinischer Forschung, Datenwissenschaft und Computational Intelligence zielt die Clinomic GmbH darauf ab, die Schnittstelle zwischen medizinischem Fachpersonal und Datenbank zu bedienen. Das Ergebnis? Mona, das intelligente Assistenzsystem für die Intensivstation, das Pfegekräfte und Ärzte künftig bei der optimalen Behandlung ihrer Patienten unterstützen soll.

Die Clinomic GmbH wurde 2019 von einem interdisziplinären Forschungsteam gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Univ.-Prof. Anke Schmeink vom Lehr- Forschungsgebiet Informationstheorie und Systematischer Entwurf von Kommunikationssystemen, Prof. Guido Dartmann vom Institute for Communication Technologies and Embedded Systems sowie Dr. med. Arne Peine, Priv.-Doz. Lukas Martin und Univ.-Prof. Gernot Marx von der Universitätsklinik Aachen zusammen mit Univ.-Prof. Christoph Thiemermann vom William Harvey Research Institute der Queen Mary University of London.

Seit ihrer Gründung hat die Clinomic GmbH nicht nur den RWTH Spin-off Award 2019 gewonnen, sondern ebefalls Förderungen in Höhe von 1,6 Mio. Euro erhalten und ist ebenfalls Partner namhafter Firmen, wie zum Beispiel Microsoft, NVIDIA und Google.

Projekt „The People’s Ventilator – PV1000“ geht in den Praxistest

16. Juli 2020 | von

Seit April 2020 entwickeln Mitarbeiter, Kollegen und Ehemalige der RWTH Aachen rund um Prof. Dr.-Ing. Dr. med. Steffen Leonhardt ein Beatmungsgerät, das medizintechnisch geeignet ist, um COVID-19 Patienten auf Intensivstationen über mehrere Wochen zu beatmen. Es soll als einfaches und robustes Gerät in Situationen dienen, in denen herkömmliche Beatmungsgeräte knapp werden.

Nun erreicht das Projekt einen wichtigen Meilenstein: Das so genannte „Graphical User Interface“ geht in den Test durch Beatmungsexpertinnen und –experten in ganz Deutschland, darunter auch zahlreiche ärztliche Leitungen von Intensivstationen. Sie testen, ob das Ergebnis auch wirklich eine sichere Bedienung auf der Intensivstation ermöglicht. Die Rückmeldungen werden schnellstmöglich in die Software eingearbeitet, damit bald der nächste Schritt – die Integration aller Einzelelemente des PV1000 in einem ersten Prototyp – fertiggestellt werden kann.

Beatmungsgeräte sind komplexe technische Systeme, die unterschiedliche Beatmungsverfahren unterstützen und auf viele Situationen richtig reagieren müssen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist eine leichte und nachvollziehbare Bedienbarkeit durch das medizinische Personal. Neben dem Lehrstuhl für medizinische Informationstechnik (MedIT) konnte mit dem Lehrstuhls für Medizintechnik (mediTEC) ein weiterer Partner aus der RWTH seine Expertise im Bereich der sicheren und gebrauchstauglichen Entwicklung von Medizinprodukten einbringen. Für den PV1000 wurde nun das vom Lehrstuhls für Informatik 11 – Embedded Software (i11) erarbeitete Bedienkonzept umgesetzt und die Programmierung abgeschlossen.

 

RWTH Pressemitteilungen

Beatmungsgerät für die Intensivmedizin in Notstandsgebieten

13. Mai 2020 | von

Beatmungsgerät für die Intensivmedizin in Notstandsgebieten: humanitäres Projekt von Angehörigen und Partnern der RWTH Aachen

Die Erkrankung COVID-19 führt rund um den Globus zu vielfältigen
Versorgungsengpässen, die immer mehr Menschen motivieren, durch ehrenamtliches Engagement die Not zu lindern. Vor diesem Hintergrund haben sich vor wenigen Monaten Mitarbeiter, Kollegen und Ehemalige der RWTH rund um Prof. Dr.-Ing. Dr. med. Steffen Leonhardt in einem interdisziplinären Team zusammengefunden, um ein Beatmungsgerät zu entwickeln, das medizintechnisch geeignet ist, um COVID-19 Patienten auf Intensivstationen über mehrere Wochen zu beatmen. Für dieses ehrenamtliche Projekt wurde die gemeinnützige Gesellschaft AC4Health gegründet, die derzeit Zuwendungen in Form von Spenden, Bauteilen und Kooperationsangeboten entgegen nimmt, um die Herstellung der Geräte zu finanzieren. Diese sollen Krankenhäusern in Notstandsgebieten kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Mehr dazu

 

Herr Dr. Hoog Antink ist neues Mitglied des Jungen Kollegs NRW

21. Januar 2020 | von

Wir freuen uns gleich zu Beginn des Jahres Herrn Dr. Hoog Antink für seine Aufnahme in das Junge Kolleg der NRW Akademie der Wissenschaften und Künste zu gratulieren.

Dr.-Ing. Christoph Hoog Antink begann 2005 ein Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik an der RWTH Aachen. Am Lehrstuhl für medizinische Informationstechnik wurde er 2018 zum Dr.-Ing. promoviert und leitet seither als Oberingenieur die Arbeitsgruppe Medizinische Signalverarbeitung.

Als einer von 7 neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Jungen Kollegs erhält er für einen Zeitraum von vier Jahren eine jährliche Förderung von 10.000 Euro. Des Weiteren nimmt er am Akademieleben teil, das es ihm ermöglicht seine Projekte in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu diskutieren und sich mit renommierten Mitgliedern der Akademie auszutauschen. Die Aufnahme in das Junge Kolleg der NRW Akademie der Wissenschaften und Künste gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen und Förderungen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Um für das Junge Kolleg berufen zu werden, müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstler neben ihrer Promotion bereits herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht und noch keine unbefristete Hochschullehrstelle innehaben. Des Weiteren dürfen die Mitglieder zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht älter als 36 Jahre sein.

Dr. Hoog Antink hat uns sein Forschungsgebiet und seine Intentionen wie folgt beschrieben:

„Ich beforsche die Signal- und Datenverarbeitung in der Medizintechnik. Dabei verwende ich unterschiedlichste Signalquellen, von eindimensionalen Modalitäten wie EKG und Blutdruckkurven hin zu mehrdimensionalen Videodaten. Mich interessiert, wie durch intelligente Kombination von Informationen aus unterschiedlichen Quellen Robustheit gesteigert werden kann. Praktisch kann die Sensorfusion zur Reduktion von Fehlalarmen auf der Intensivstation eingesetzt werden. Ein weiteres Forschungsfeld ist die Entwicklung kontaktloser Messtechnik. Kontaktlose Messdaten sind oft störanfälliger und bieten besonderes Optimierungspotential durch Sensorfusion. Über mehrere Kameras, deren Daten mithilfe aktueller maschineller Lernverfahren analysiert werden, können Vitalparameter kontaktlos bestimmt werden. Hier nutze ich Kooperationen mit der Neonatologie und der Altersmedizin, um für beide Patientengruppen Komfort und Bewegungsfreiheit zu steigern sowie Hautschädigung und Infektionsrisiko zu minimieren.“