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Elektrotechnik und Informationstechnik

Rückblick auf die RWTH Wissenschaftsnacht „5 vor 12“

01. Dezember 2023 | von
Eine Kinderhand berührt eine Plasmakugel und regt sie zum Leuchten an, während sich eine zweite Hand kurz vor der Berührung der Kugel befindet.

Plasmakugel mit charakteristischem Leuchten durch Stoßanregung © Katharina Uhlig

Zum 19. Mal hinter die Kulissen der Hochschule blicken: Besucherinnen und Besucher jeden Alters erlebten die Welt der Forschung aus beeindruckender Nähe.

Am 10. November 2023 öffnete die RWTH Aachen von 19 Uhr bis Mitternacht die Türen ihres Hörsaalzentrums C.A.R.L., um große und kleine Gäste mitzureißen im Geiste der Wissenschaft, ihre Neugierde auszuleben und sich von Inspiration ergreifen zu lassen. Was als bescheidene Idee vor über 19 Jahren begann, hat sich zu einem Megaevent entwickelt, das nicht nur Tausende von Gästen anzieht, sondern auch die mitwirkenden und vortragenden Hochschulangehörigen gleichermaßen begeistert.

„Das ging damals unspektakulär los mit etwa 500 Besucherinnen und Besuchern“, erinnert sich Projektleiter Thomas von Salzen vom Dezernat für Presse und Kommunikation der RWTH Aachen.

Die Idee, Wissenschaft zu ungewöhnlicher Zeit, unterhaltsam und kostenfrei für alle Interessierten zu präsentieren, ging der Veranstaltung voraus. Längst wurde das Konzept erfolgreich weiterentwickelt und bietet in seiner Umsetzung ein umfangreiches Programm, an dem sich Forschende zahlreicher Disziplinen leidenschaftlich beteiligen. Frei nach dem Motto „aus den Laboren zu den Menschen“, stellt die Wissenschaftsnacht eine einzigartige Schnittstelle dar, die den unmittelbaren Wissenstransfer in einem sozialen und kulturellen Kontext ermöglicht. Dabei steht die Freude am gemeinsamen Erleben von Forschung und Fortschritt im Fokus und leistet auf diesem Weg einen wertvollen Beitrag dazu, die Nähe zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern.

Ein Junge im Grundschulalter betätigt den Schalter eines selbstgebauten Stromkreises in welchem eine kleine Glühbirne leuchtet.

Stromkreise selber zusammenstellen und damit verschiedene Experimente nachbauen © Katharina Uhlig

Als besonderen Höhepunkt hat die alljährliche Veranstaltung auch für die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Bestand. Die eigene Begeisterung für ihren Fachbereich teilten Fakultätsangehörige mit den jüngsten Gästen der Wissenschaftsnacht. Zahlreiche Kinder ließen sich an ihrer Station mit den Baukästen nieder und stellten spielerisch Stromkreise zusammen oder gingen im Zuge einer Rallye der Frage des Magnetismus nach. Ebenfalls beeindruckend war ein ausgestellter Plasmaball, der dazu einlud, das faszinierende Phänomen zu erkunden.

„Die Kinder hierbei begleitet zu haben, war mein persönliches Highlight. Zwischen allen Lichteffekten leuchteten die Kinderaugen am hellsten“, schlussfolgert Katharina Uhlig aus dem Team der Öffentlichkeitsarbeit des Dekanats.

Dem diesjährigen Programm der Wissenschaftsnacht lagen in besonderem Maße die Themenkomplexe Energie, Künstliche Intelligenz und Mathematik zu Grunde. Darüber hinaus präsentierten sich verschiedenste Forschungsfelder in gewohnter Manier: Eindrucksvoll und einleuchtend in Form von Vorträgen, atemberaubenden Experimenten und auffallenden Exponaten. Insgesamt umfasste das Programm rund 30 Vorträge und 60 Exponate aus Forschung und Lehre.

An einem Tisch, ausgestattet mit Elektronik Baukästen, sitzen Kinder und werden von erwachsenen Personen angeleitet. Im Hintergrund sind weitere Personen im Veranstaltungsraum unterwegs.

Station der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, ausgestattet mit Elektronik Baukästen © Katharina Uhlig

Besondere Momente erlebten junge und ältere Gäste auf der Entdeckungsreise durch „Die faszinierende Welt von Naturwissenschaft und Technik“, die sich durch die „Bunte Experimentiershow“ von Eric Siemes erstreckte.

Einen bleibenden Eindruck hinterließ ebenfalls die Show „Musizieren mit Licht – Erleben musiksynchroner Lasershows“ des Lehrstuhls für Technologie optischer Systeme und MHL²-Laser&Lights. Hier „tanzten“ Laser-Lichtbilder verblüffend synchron zur Musik durch den Raum; während den Gästen in unmittelbarer Nachbarschaft „die Haare buchstäblich zu Berge standen“. Dort nahmen sie an einer interaktiven Hochspannungsshow der Fachgruppe Physik teil.

Auch der traditionelle Physik-Jahrmarkt zeigte wieder allerhand physikalische Phänomene und lud dazu ein, sich an vielen Experimenten selbst zu versuchen.

Den alljährlichen RWTH-Science-Slam im Großen Hörsaal des Audimax wollten schließlich auch dieses Mal zahlreiche Gäste nicht missen: In einem unterhaltsamen „Wettstreit des Wissens“ traten mehrere Science-Slammer gegeneinander an.


Weitere Informationen zu dem Programm, sowie Eindrücke und Erfahrungen sowohl der Organisatoren  – Dezernat für Presse und Kommunikation, Abteilung 3.2 – als auch der Teilnehmenden sind über die Verlinkungen abrufbar.

Otto-Junker-Preis Verleihung 2023

24. November 2023 | von
Drei weibliche Preistragende, Urkunden haltend, in Reihe vor drei männlichen Amtsträgern. Alle Personen stehen im Treppenhaus vor der Hochschulaula.

Vorne, von links: Preisträgerinnen Lina Fischer, Alba Clemente Sánchez und Kathrina Theisen. Hinten, von links: Wolfgang Bleck, Udo von Berg und Ulrich Rüdiger.

Lina Fischer, Doktorandin am Lehrstuhl für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft im IAEW, ist eine von drei Preisträgerinnen des Otto-Junker-Preises für exzellente Studienleistungen.

In einer feierlichen Zeremonie wurden kürzlich die Otto-Junker-Preise an drei beeindruckende Absolventinnen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen verliehen. Lina Fischer, Alba Clemente Sánchez und Kathrina Theisen wurden für ihre herausragenden Studienleistungen gewürdigt.

Die Auszeichnungen, benannt nach dem Gründer der Otto-Junker-Stiftung, Dr. Otto Junker, werden jährlich an außergewöhnliche Absolventinnen und Absolventen der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie der Fachgruppe Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik vergeben. Die Stiftung, 1970 ins Leben gerufen, widmet sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und unterstützt zahlreiche Einzelprojekte.

Die feierliche Verleihung fand im Rahmen einer festlichen Veranstaltung statt, bei der Udo vom Berg, Vorstand der Otto-Junker-Stiftung, und RWTH-Rektor Ulrich Rüdiger die Auszeichnungen persönlich überreichten. Professor em. Wolfgang Bleck, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung, schloss sich den Glückwünschen an.

Lina Fischer, 1998 in Bruchsal geboren, schrieb sich nach dem Abitur für den Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Elektrische Energietechnik an der RWTH Aachen ein. Ihr Masterstudium beendete sich mit einer Arbeit über „Auswirkung flexibler Verbraucher auf die Marktpreisbildung in einem erneuerbaren Stromversorgungssystem“ am Lehrstuhl für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft unter Leitung von Professor Albert Moser. Seit Anfang 2023 promoviert Fischer am RWTH-Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft.

Alba Clemente Sánchez überzeugte mit Ihrer Masterarbeit über die Entwicklung eines digitalen Zwillings zur Optimierung und Online-Steuerung eines kontinuierlichen Stahlgießprozesses. Für Ihre Masterarbeit mit dem Titel: „Auslegungsuntersuchungen zur Glaswannensimulation,“ wurde Kathrina Theisen geehrt.

Die beeindruckenden Leistungen dieser drei Absolventinnen unterstreichen nicht nur ihre individuelle Exzellenz, sondern ehren zugleich die RWTH Aachen, als Ausbildungsstätte für brillante Persönlichkeiten. Wir gratulieren Lina Fischer, Alba Clemente Sánchez und Kathrina Theisen zu dieser wohlverdienten Anerkennung und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg auf ihren vielversprechenden Karrierewegen.

Delegationsreise am IIT Madras

06. Oktober 2023 | von
Professor Leonhardt und Kollegen in Indien

Professor Leonhardt und Kolleginnen und Kollegen © MedIT

Der Lehrstuhl für Medizinische Informationstechnik (MedIT) unterwegs in Chennai, Indien.

Prof. Leonhardt und Kolleginnen und Kollegen des MedIT sowie anderen RWTH Instituten waren gegen Ende September in Indien, genauer gesagt am Indian Institute of Technology (IIT) Madras in Chennai unterwegs. Das Hauptziel dieses Besuchs war die finale Ausarbeitung des Antrags für ein deutsch-indisches Graduiertenkolleg.

Das IIT Madras zählt zu den führenden Universitäten für Ingenieurswissenschaften in Indien. Gegründet wurde das IIT Madras im Jahr 1959 mit Unterstützung der damaligen Regierung Westdeutschlands. Die Vereinbarungen hierzu wurden 1956 bei einem Treffen zwischen Jawaharlal Nehru und Konrad Adenauer getroffen. Der Campus des IIT Madras erstreckt sich über 2,5 km² und ist sehr bewaldet. Früher war er Teil des Guindy Nationalparks. Die meisten Studierenden und Angestellten haben ihren Wohnsitz ebenfalls auf dem Campus, welcher sich unter Naturschutz befindet. Eine Vielzahl an Tierarten haben innerhalb des Geländes ihr Zuhause, darunter die Hirschziegenantilope, der Axishirsch, zahlreiche Affen sowie Schlangen und Skorpione.

Ein Hirsch auf dem Campus

© MedIT

 

Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit

© MedIT

 

Die Bonn Avenue zeigt die Verbundenheit mit Deutschland.

© MedIT

 

Besuch des Brain Centers

© MedIT

 


Weitere Neuigkeiten findet ihr auf der Webseite des MedIT.

„Accure“ und „Cylib“ gewinnen den Innovationspreis NRW 2023

29. September 2023 | von
Mann im wissenschaftlichen Labor.

Professor Dirk Uwe Sauer  © Heike Lachmann

Innovative Technologien und nachhaltige Lösungen im Fokus: RWTH-Start-ups setzen Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel

Der Innovationspreis NRW 2023 hat zwei herausragende RWTH-Ausgründungen in den Mittelpunkt gerückt: „Accure“ und „Cylib“. Diese beiden Start-ups haben nicht nur ihre Wurzeln an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, sondern auch eine gemeinsame Mission – den Kampf gegen die steigenden Temperaturen und die damit verbundenen Herausforderungen des Klimawandels.

„Accure“ wurde im Jahr 2020 von Dr. Kai-Philipp Kairies, Dr. Georg Angenendt und Dr. Johannes Palmerist gegründet und ist aus dem Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik unter der Leitung von Professor Dirk Uwe Sauer hervorgegangen. Dirk Uwe Sauer und Mitgründer Kai-Philipp Kairies nahmen den Innovationspreis NRW 2023 in der Kategorie „innovation2business“ in Düsseldorf entgegen. Diese Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten, die aus herausragenden Ideen erfolgreiche Geschäftsmodelle entwickelt haben.
Das Start-up hat sich darauf spezialisiert, die Leistung, Sicherheit und Lebensdauer von Batterien auf der Basis umfangreichen Daten und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu überwachen. Eine solche innovative Herangehensweise ist von entscheidender Bedeutung für die Einführung nachhaltiger Energiespeicherlösungen. Dirk Uwe Sauer betont die Notwendigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Wirtschaft zu übertragen, um einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Dies ist genau das, was „Accure“ erfolgreich gelungen ist.

„Diese Ehrung bedeutet uns sehr viel“, so Sauer, „denn wir treten mit unserer Forschung dafür an, Dinge zu verändern.“

Die Auszeichnung in der Kategorie „innovation2business“ ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert, das zweckgebunden für weitere Forschungszwecke verwendet wird.

Zwei Männer, links und rechts einer Frau, im Vordergrund eines Firmenplakates.

Die Gründer von Cylib, Paul Sabarny, Lilian Schwich, Dr. Gideon Schwich von links  © Anna Wawra

Noch spannender als für „Accure“ verlief der Abend für Lilian Schwich, eine der drei Gründerinnen von „Cylib“. Während „Accure“ bereits vor der Veranstaltung als Preisträger feststand, musste Lilian Schwich am Montagabend gegen zwei andere Nominierte in der Kategorie „innovation4transformation“ antreten.
Das Start-up, welches sie zusammen mit ihrem Mann Dr. Gideon Schwich und Paul Sabarny gründete, hat über Jahre hinweg an der RWTH Aachen ein Verfahren entwickelt, um alle Komponenten einer Lithium-Ionen-Batterie wiederaufzubereiten. Das Ziel ist, sämtliche Komponenten zurückzugewinnen und somit die Lücke in der Kreislaufwirtschaft zu schließen. Dieser Ansatz ist nicht nur effektiver, sondern auch umweltfreundlicher im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik.

„Die Auszeichnung ist auch eine Anerkennung für die lange harte Zeit der Forschung“, sagte Lilian Schwich, „mit der Forschung haben wir viele Stunden, Tage, Wochen, Wochenenden verbracht.“

Der Publikumspreis „innovation4transformation“ wird an Persönlichkeiten verliehen, deren innovative Produkte, Lösungen oder Geschäftsmodelle auf herausragende Weise zur Lösung von Transformationsherausforderungen beitragen. Diese Kategorie ist mit 25.000 Euro dotiert und würdigt den Beitrag von „Cylib“ zur Kreislaufwirtschaft und Umweltschonung.

Beide Auszeichnungen unterstreichen die wichtige Rolle von RWTH-Ausgründungen bei der Entwicklung innovativer Lösungen für die drängenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, insbesondere im Kampf gegen den Klimawandel. Mit ihren bahnbrechenden Technologien und nachhaltigen Ansätzen sind sie Pioniere auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und zukunftsfähigen Gesellschaft.


Weitere Einblicke erhaltet ihr im Interview und Video mit Professor Dirk Uwe Sauer und im Interview mit Lilian Schwich.

ITG Konferenz zur Sprachkommunikation

29. September 2023 | von
Menschenansammlung vor Plakatpräsentation, dem Sprecher zuhörend.

© Katharina Uhlig

Die fünfzehnte Fachtagung einer erfolgreichen Reihe von Veranstaltung zu den Themen Sprachverarbeitung, Audio- und gesprochener Sprachverarbeitung fand vom 20. bis 22. September 2023 im SuperC-Gebäude der RWTH Aachen Universität statt.

Zentral und im Herzen des universitären Lebens fand ein lebhafter wissenschaftlicher Austausch mit dem Fokus auf Theorie, Algorithmen und Anwendungsbezug der Themenzusammenstellung statt. In Workshops tauschten sich die Konferenzteilnehmenden aus und profitierten sowohl von der fachlichen, als auch von der persönlichen Vernetzung. Abwechselnde Blöcke von Vorträgen und Posterpräsentationen, sowie eine Show & Tell-Sitzung bildeten Elemente der dreitägigen Konferenz.

Publikum in Reihe, sitzend von hinten auf Präsentation gerichtet.

© Katharina Uhlig

Weitere Höhepunkte bildeten drei Keynote-Vorträge von renommierten Personen mit Expertise:

Für Team Viewer präsentierte Dr. Hendrik Witt reale Anwendungsfälle für Augmented Reality Lösungen zur Prozessoptimierung in der Arbeitswelt und legte dar, in welchem Maße Wearables und Sensoren das industrielle Metaverse vorantreiben. Ziel sei die Digitalisierung fernab von Schreibtischen, beispielsweise in der Logistik, Fertigung oder im Außendienst. Team Viewer sieht das Metaverse als Schnittstelle zwischen realer Welt, Internet und Technologie. Ihre AR-Plattform Frontline bietet Augmented Reality, Mixed Reality und künstliche Intelligenz auf Smart Glasses, Smartphones, Tablets und anderen Wearables. Dadurch befähigte sogenannte Frontarbeiter könnten die nächste industrielle Revolution einleiten.

Professor Nilesh Madhu von der Universität Gent beschäftigte sich in seinem Vortrag anschaulich mit der Entwicklung der Kommunikationstechnik; von der Verwendung mühsamer, handgemachter, stochastischer Modelle bis zu einer Fülle beeindruckender datengetriebener Ansätze auf dem neusten Stand der Technik. Seine Ausführungen erlaubten ebenfalls einen Blick in die Zukunft und eröffneten die Diskussion, ob das Wissen und die Erfahrungen der Vergangenheit geeignet sind, den Weg dorthin zu ebnen.

Mit dem Schwerpunkt auf praktischen Erfahrungen und der Anwendung von Forschungsergebnissen, stellte Professor Frank Kurth vom Frauenhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie konkrete Sicherheitsanwendungsszenarien vor, die verschiedene Ansätze, einschließlich Deep Learning, zur Informationsextraktion nutzen. Insbesondere in Bezug auf die Sprachkommunikation ist die Extraktion von Informationen aus Sensorsignalen ein bedeutender Aspekt sicherheitskritischer Anwendungen. Dies erfordert zuverlässige Methoden, unter Einhaltung von geltendem Recht. Dabei besteht die Herausforderung oft in der schlechten Qualität der Audiosignale bei gleichzeitiger Notwendigkeit der Echtzeitverarbeitung großer Datenmengen.

Neben den spannenden wissenschaftlichen Inhalten, die auf der Konferenz geteilt wurden, eröffnete sich den Teilnehmenden ebenfalls ein reiches kulturelles Angebot. Die Karlsstadt zeigte sich bei den verschiedenen Führungen und Touren von ihrer besten Seite und gestattet viele Einblicke in ihr historisches Erbe.

Veranstaltet wurde die Konferenz von der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im VDE, in Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss Sprachkommunikation AT3, sowie dem technischen Programmausschuss und dem Institut für Kommunikationssysteme an der RWTH Aachen.


Umfangreiche Informationen finden Sie auf der Homepage der ITG Konferenz.

Biosensoren für die Gesundheit: Team AixSense mehrfach ausgezeichnet bei Sensus 2023

28. September 2023 | von
15 köpfiges Team in uniformer Kleidung mit den betreuenden Professoren vor dem Veranstaltungslogo.

© Erdenebat Battseren

Mit der Entwicklung eines innovativen blutbasierten Biosensors zur Erkennung traumatischer Hirnverletzungen zeichnete sich das Team AixSense in einem beeindruckenden Wettbewerbsfeld aus.

Auch dieses Jahr haben sich 15 Studierendenteams aus der ganzen Welt der Herausforderung gestellt, einen Biomarker-Prototypen zur Detektion zu erstellen und somit die Sensortechnologie für eine verbesserte Gesundheitsvorsorge weiterzuentwickeln.
Das Team AixSense der RWTH Aachen hat bei dem von der Universität Eindhoven ausgerichteten Wettbewerb eine herausragende Leistung erbracht. Ihr Biosensorchip, der mit äußerster Präzision im Reinraumlabor gefertigt wurde, erweckte die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Jury. Dies führte zu einer Auszeichnung mit dem begehrten Preis für das Translation Potential. Darüber hinaus sicherte sich AixSense den Public Inspire Award, indem sie geschickt Social Media-Plattformen einsetzten und innerhalb 24 Stunden 1000 Stimmen sammelten. Das herausragende Engagement des Aachener Teams fand seinen Höhepunkt in einem ersten Platz im Vlog-Wettbewerb, der ihnen die angesehene SensUs Goldmedaille einbrachte.

Zuordnung jeweils einer Pathologie zu einem Jahr; angefangen von 2016 bis 2023.

© SensUs

Nach den vorherigen Themen zu Antibiotika-Resistenzen, Rheuma, Epilepsie, Influenza A und Sepsis erforschten die Teams von Universitäten weltweit eine neue Pathologie: Traumatische Hirnverletzungen, definiert als plötzliche Verletzung durch externe Einwirkung, welche in Hirnschädigungen resultieren. Jährlich sind rund 27 bis 69 Millionen Menschen weltweit hiervon betroffen. Die Herausforderung hierbei besteht in der Bandbreite der Verletzungsstärke, was eine genaue Detektion umso relevanter macht.

„Wir fühlen uns geehrt, an einem solchen Wettbewerb teilgenommen zu haben und die Universität auf internationaler Ebene zu vertreten. Wir sind auch stolz darauf, dass alle unsere Teamleistungen mit mehreren Preisen für die RWTH Aachen ausgezeichnet wurden,“ resümiert der Teamleader von AixSense.

Das Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik an der RWTH Aachen verdient besondere Anerkennung für die Zusammenstellung dieses außergewöhnlichen Teams, deren Leitung Dr. Vivek Pachauri und Professor Sven Ingebrandt oblag, während die Betreuung von Dibyendu Khan und Aidin Nikookhesal übernommen wurde.


Auf der SensUs Seite finden Sie weitere aktuelle Informationen zum diesjährigen Wettbewerb.

IntSpire – der Preis für Internationalisierung an der RWTH

15. September 2023 | von
Drei Personen in triumphierender Pose, die Auszeichnungen haltend auf der Bühne.

Preisverleihung IntSpire 2022 © Heike Lachmann

Kreativität, Diversität und Internationalität sind die Bausteine exzellenter Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit.

Um Menschen und Einrichtungen innerhalb der RWTH Aachen sichtbar zu machen und zu würdigen, die einen außergewöhnlichen Beitrag für die Internationalisierung der Hochschule leisten, wurde der Preis „IntSpire“ im Jahr 2020 vom International Office und der Prorektorin für Internationales ins Leben gerufen und seither jährlich im festlichen Rahmen und mit einem Preisgeld von 500 Euro vergeben.

Die Internationalisierung zieht sich durch alle Ebenen unserer Hochschule und verändert diese weitreichend und nachhaltig. Sie öffnet die Grenzen des eigenen Horizonts und ist entscheidend für die Bildung, Lehre, Forschung und die Zukunft unserer Gesellschaft.
Um die diversen Facetten der gelebten Internationalisierung an der RWTH zu fördern und voran zu treiben, engagieren sich viele Personen und Einrichtungen über das normale Maß hinaus.

Vor diesem Hintergrund ruft das Team IntSpire dazu auf, Vorschläge zur Ehrung aus dem Kreis der RWTH-Angehörigen zu unterbreiten. Dabei kann es sich um Einzelpersonen handeln wie Beschäftigte und Studierende, aber auch um Organisationen, Einrichtungen und Institute, die sich in besonderem Maße für die Internationalisierung der RWTH einsetzen. Während der Vorschlagsphase vom 1. September bis 15. Oktober kann ein entsprechender Vorschlagsvordruck ausgefüllt und per E-Mail eingereicht werden. Aus den eingegangenen und schriftlich begründeten Vorschlägen wählt eine Jury, bestehend aus Vertretenden der Hochschulleitung, der Professorenschaft, des International Office, des Personalrats für Technik und Verwaltung, des Personalrats der wissenschaftlich Beschäftigten und der Studierenden der RWTH Aachen, eine preistragende Person oder Einrichtung aus.


Weitere Informationen sowie den Vorschlagsvordruck finden Sie auf der offiziellen RWTH-Seite.

Schreibwerkstatt E-Technik Wintersemester 2023/24

14. September 2023 | von
Hände am Laptop.

© Martin Braun

Ihr studiert ein Bachelor- oder Masterfach der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik? Die Studien- oder Abschlussarbeit steht nun bevor? Dann holt euch die Unterstützung der Schreibwerkstatt und profitiert gleich doppelt!

Der Semesterkurs in Präsenz stärkt mit qualifizierter Schreibberatung die fachspezifische Schreib- und Textkompetenz. Praxisnah und auf der Basis von Textbeispielen aus der Elektro- und Informationstechnik werden Workshops angeboten, die Know-how zum Textaufbau, zu Sprache, Stil und Zitation vermitteln. Das Online-Expertenfeedback in der Schreibberatung hilft dabei, das im Kurs Gelernte individuell auf die aktuelle Projekt- oder Abschlussarbeit zu übertragen. Auch die freiwillige Teilnahme an einem Einführungskurs zur technischen Fachrecherche der Universitätsbibliothek wird im Rahmen des Kurses angeboten.

Nach erfolgreicher Teilnahme vergibt die Schreibwerkstatt ein Zertifikat und 3 CP, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung anrechenbar sind.

Internationale Studierende müssen als Teilnahmevoraussetzung für den Kurs ein Deutschniveau von mindestens C1.2 nachweisen.
Die Anmeldung erfolgt über das Benutzerkonto am Sprachenzentrum.

Anmeldefrist: 29. September bis 10. Oktober 2023
Termine:

Gruppe 1
02.54478
Gruppe 2
02.54479
Mi, 08.11.2023
Mi, 22.11.2023
Mi, 06.12.2023
Mi, 10.01.2024

jeweils von 09.00 bis 12.00 Uhr

Mi, 15.11.2023
Mi, 29.11.2023
Mi, 13.12.2023
Mi, 17.01.2024

jeweils von 09.00 bis 12.00 Uhr


Kontakt bei Rückfragen: schreibzentrum@sz.rwth-aachen.de

60-jähriges Jubiläum des Instituts für Hörtechnik und Akustik

08. September 2023 | von
Mit Luftballons und Fotografien der aktuellen und historischen Personen der Institutsleitung feierlich geschmücktes Treppenhaus.

© Institut für Hörtechnik und Akustik

Einen besonderen Tag für das Institut für Hörtechnik und Akustik (IHTA/ITA), gestalteten alle aktiven und ehemaligen Institutsangehörigen am Samstag, den 19. August 2023, als sie sein 60 jähriges Bestehen feierten.

Das Institut für Technische Akustik wurde am 2. Januar 1964 offiziell unter der Leitung von Professor Wilhelm Janovsky gegründet und weist seitdem eine beeindruckende Geschichte in der Erforschung und Entwicklung von akustischen Technologien und Hörtechnik auf. Im Laufe der Jahre haben herausragende Persönlichkeiten die Leitung des Instituts übernommen, darunter Professor Heinrich Kuttruff im Jahr 1972, Professor Michael Vorländer im Jahr 1996 und schließlich Professorin Janina Fels, die seit 2020 die Leitung des heutigen Instituts für Hörtechnik und Akustik innehat.
Das Jubiläumsfest zog mehr als 120 ehemalige und aktive Mitglieder des Instituts an, die sich an einem Tag voller Feierlichkeiten und Aktivitäten beteiligten. Die Veranstaltung bot Führungen durch die Einrichtungen des Instituts und Demonstrationen aktueller Forschungsthemen, die die Fortschritte und Innovationen im Bereich der Akustik und Hörtechnik verdeutlichen. Natürlich durften Essen, Getränke und Live-Musik der IHTA-Band nicht fehlen, um die Feierlichkeiten abzurunden.

Ein besonderer Dank wurde der Gesellschaft für Technische Akustik e.V. (GfTA) zuteil, die maßgeblich zur Organisation und Durchführung dieser Jubiläumsfeier beigetragen hat. Die GfTA ist ein Verein, der sich auf die Förderung der Akustik in Aachen, insbesondere im Hinblick auf den Nachwuchs, konzentriert. Sie ermöglichte es, dass die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Ereignis wurde und unterstützt und stärkt die Gemeinschaft der ehemaligen und aktiven Mitglieder sowie des Nachwuchses im Bereich der Akustik.

Sitzendes Publikum in Reihe.

© Institut für Hörtechnik und Akustik


Mehr zur Jubiläumsfeier findet ihr auf dem Akustik-Blog. Ihre Ziele sowie weitere Informationen zur Gesellschaft für Technische Akustik e.V. und alle aktuellen News und Forschungsprojekte des Instituts für Hörtechnik und Akustik sind verfügbar.

Erste AUDICTIVE-Konferenz 2023

07. September 2023 | von
Frau steht auf Präsentationsbühne.

Professorin Janina Fels © Gottfried Behler, Janina Fels und Alexander Raake

Eine Konferenz wie ein Booster-Shot für die Dynamik der interdisziplinären Grundlagenforschung mit dem Ziel eine Brücke zwischen auditiver Wahrnehmung und Kognition einerseits und virtueller Realität andererseits zu schlagen.

Mit den jüngsten Entwicklungen bei Hardware- und Softwaretechnologien hat die audiovisuelle virtuelle Realität (VR) ein hohes Maß an Wahrnehmungsplausibilität erreicht, was die Beschränkungen einfacher Laborsituationen zu überwindet ermöglicht. Das schafft gute Voraussetzungen, um die Fähigkeit zur Interaktion mit einer komplexen audiovisuellen Szene – als Abbildung einer authentischen Lebenserfahrung zum Beispiel in einem Klassenzimmer, einem Großraumbüro oder aber als komplexe Kommunikationssituationen im Freien – in Abhängigkeit von akustischen, visuellen und weiteren kontextbezogenen Faktoren kontrolliert zu erforschen. Die Anwendbarkeit der resultierenden wissenschaftlichen Ergebnisse in der unmittelbare Lebenswelt, ebenso wie ihre Rückkopplung zur Qualitätssteigerung in der interaktiven audiovisuellen virtuellen Umgebungen und Qualitätsbewertungsmethoden der Schnittstelle beider Fachbereiche sind Themen der Konferenz und Forschungsgegenstand.

Anlässlich dieser multidisziplinären Herausforderungen lud Universitätsprofessorin Janina Fels vom Lehrstuhl für Hörtechnik und Akustik der RWTH Aachen Forscher aus den Bereichen Akustik, Kognitionspsychologie und Informatik zur ersten AUDICTIVE-Konferenz vom 19. bis zum 22. Juni 2023 ein. Das Ziel war dabei eine interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Grundlagenforschung zu sichern und Synergieeffekte möglich zu machen, die von einer einzelnen Disziplin nicht erreicht werden können.
Gegenwärtig werden Forschungsanstrengungen meist getrennt innerhalb der einzelner wissenschaftlicher Forschungsgemeinschaften durchgeführt. Dies hindert die kognitive Psychologie und die Akustik daran, das enorme Potenzial der VR voll auszuschöpfen, um ihre bestehenden Theorien in den realistischeren, reichhaltigeren und interaktiven virtuellen Umgebungen zu testen und zu erweitern, die mit dem gegenwärtigen Stand der Technik in der VR-Technologie geschaffen werden können. Gleichzeitig kann die VR-Forschung vom Wissen über auditive Wahrnehmung und Kognition profitieren, um die wichtigen Qualitätskriterien zu verstehen, die erfüllt werden müssen, um die Wahrnehmung und kognitive Leistung der Nutzer sowie das subjektive Erleben und die (soziale) Präsenz in einer virtuellen Umgebung zu optimieren. Aufgrund des Mehrwerts der Zusammenarbeit und der Forschungsmethoden der drei Disziplinen ist zu erwarten, dass die Forschung in den Bereichen Hören, auditive Kognition und VR auf ein deutlich höheres Niveau gehoben werden kann.

sitzendes Publikum

© Gottfried Behler, Janina Fels und Alexander Raake

In den Vorträgen der Konferenz wurden faszinierende Einblicke in in die Zukunft der Mensch-Computer-Interaktion, auditive Wahrnehmung und Virtual Reality geboten:

Professorin Barbara Shinn-Cunningham vom Carnegie Mellon Institute führte in Ihrer Präsentation aus, wie unser Gehirn die auditive Welt um uns herum wahrnimmt und bewertet. Dabei nutzt es die Interaktion zwischen willentlicher Top-Down-Aufmerksamkeit und unwillkürlicher Bottom-Up-Aufmerksamkeit, um sich auf einen Sprecher zu konzentrieren und gleichzeitig neue Schallquellen in unserer Umgebung zu verarbeiten. In diesem Vortrag untersuchte Professorin Shinn-Cunningham, wie periphere und zentrale Faktoren zusammen den kommunikativen Erfolg bestimmen, der in alltäglichen Umgebungen von erwarteten und unerwarteten Geräuschen beeinflusst wird. Den Schwerpunkt legte Sie auf die kortikalen Netzwerke, die den Wettbewerb um die Aufmerksamkeit vermitteln.

Professor Frank Steinicke von der Universität Hamburg präsentierte in seinem Vortrag die aufregende Entwicklung der Verschmelzung von erweiterter Realität (XR) und künstlicher Intelligenz (KI). Er betonte, wie diese Technologien nahtlose Übergänge zwischen realen und virtuellen Welten ermöglichen und das Potential haben, immersive Erfahrungen zu schaffen.
Dennoch ist die heutige immersive Technologie noch Jahrzehnte von der ultimativen Darstellung entfernt. Die Unzulänglichkeiten des menschlichen Wahrnehmungssystems, der Kognition und der Motorik können jedoch ausgenutzt werden, um die Realität so zu verbiegen, dass überzeugende immersive Erfahrungen möglich werden. In seinem Vortrag wurden einige XR-Illusionen vorstellen, die uns der ultimativen Verschmelzung von Intelligenz und Realität näher bringen.

Professorin Alexandra Bendixen von der TU Chemnitz sprach über ihre Forschung im Bereich der auditiven Wahrnehmung und Sensorik. Sie erläuterte, wie Sie Szenen mit mehreren Interpretationen erstellt und die Wahrnehmung von Hörern überwacht, um Faktoren zu untersuchen, die die auditive Wahrnehmung in mehrdeutigen Szenen stabilisieren. Die jüngsten Kombinationen von auditiver Multistabilität mit Eyetracking haben neue Einblicke in das Zusammenspiel von auditiver und visueller Multistabilität gegeben, mit Auswirkungen auf unser allgemeines Verständnis der Szenenanalyse über alle Sinne hinweg. Wenn die psychophysiologische Messlogik umgedreht wird, können Gehirnreaktionen im Zusammenhang mit sensorischen Vorhersagen verwendet werden, um bestimmte Aspekte der virtuellen Realität (VR) zu bewerten, z. B. die Angemessenheit von VR-Latenzen.


Weitere Informationen zur AUDICTIVE-Konferenz sind auf der offiziellen Website verfügbar.