Gefördertes Praktikum in Tokio

Der Lehrstuhl für verteilte Signalverarbeitung der RWTH Aachen University bietet in Kooperation mit seinem japanischen Partner ein voll finanziertes Praktikum für exzellente Studierende im Bereich Netzwerke und drahtlose Kommunikation an. Das Angebot richtet sich sowohl an Bachelor- als auch an Master of Science Studierende.
Als Japans einziges nationales Forschungsinstitut, das sich auf den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie spezialisiert hat, unterhält das NICT mit der Beyond 5G R&D Promotion Unit eine Förderstelle für Forschung und Entwicklung, die mit dem Lehrstuhl für verteilte Signalverarbeitung an gemeinsamen Forschungsprojekten arbeitet. Das Ziel der wissenschaftlichen Arbeit besteht darin, drahtlose Netzwerke der nächsten Generation zu entwerfen und zu evaluieren, unter Berücksichtigung von Spitzentechnologien der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie anderer Technologiebereiche.
Ein Praktikum beim National Institute of Information and Communications Technology (NICT) beinhaltet die Untersuchung von Beyond 5G-Anwendungsfällen mit Verifizierung relevanter Kommunikationsfunktionen und Schnittstellen. Ein Anwendungsfall, der sich in diesem Kontext als relevant erweist, ist beispielsweise die Integration von Funkressourcenmanagement und optimiertem Energiemanagement. Auf der Grundlage der definierten Anwendungsfelder wird des Weiteren ein Beitrag zur Entwicklung von Beyond 5G-Proof-of-Concept erwartet, der in Zusammenarbeit mit den Testbed-Einrichtungen des Lehrstuhls für verteilte Signalverarbeitung erarbeitet wird. Die Praktikantinnen und Praktikanten nehmen im Zuge ihrer Praktikumsarbeit an regelmäßigen Treffen und Diskussionen mit dem NICT-Team teil, wo sie angeleitet werden. Am Ende des Praktikumszeitraumes fassen sie die Resultate zusammen und erstellen einen Bericht.
Die Praktikumsarbeit gründet auf dem Beyond 5G/6G White Paper und dient dem Aufbau einer langfristigen internationalen Forschungskooperation zwischen NICT und dem Lehrstuhl für verteilte Signalverarbeitung. Im Rahmen dessen absolvieren die Praktikantinnen und Praktikanten einen vier bis sechs Monate dauernden Aufenthalt in Tokio. Die mit dem Aufenthalt verbundenen finanziellen Aufwendungen, zu denen die Reisekosten, die Unterkunft sowie eine Reiseversicherung für Übersee und ein tägliches Taschengeld zählen, sind durch das Angebot gedeckt.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind allgemeine Kenntnisse in der Programmierung mit Pseudocode, sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift und sehr gute Kenntnisse der Grundlagen der Kommunikationstechnik. Außerdem müssen die folgenden Bachelor of Science- bzw. Master of Science-Kurse mit der Note 2,0 oder besser abgeschlossen sein:
Für Bachelor of Science Studierende: Fundamentals of Computer Science 4 – Introduction to Machine Learning Methods.
Für Master of Science Studierende: Signal Processing for Mobile Communications, Signal Processing in Multi-Antenna (MIMO) Communication System, Estimation and Detection Theory.
Bewerbungen müssen drei Monate vor dem geplanten Praktikumsbeginn eingereicht werden. Sie sind an Professor Haris Gacanin unter folgender E-Mail-Adresse zu richten: harisg@dsp.rwth-aachen.de. Weitere Informationen können ebenfalls unter der oben genannten E-Mail-Adresse angefragt werden.
„MOSAIC“ : Akustisches Wohlbefinden verbessern
HEAD-Genuit-Stiftung bewilligt neues Graduiertenkolleg „MOSAIC“ an der RWTH Aachen, dem UKA und der TU Berlin
Die HEAD-Genuit-Stiftung unterstützt die Gründung des neuen Graduiertenkollegs „Akustisches Wohlbefinden im multi-domänen und kontextabhängigen Raumansatz (MOSAIC)“ an der RWTH Aachen. Koordiniert von der RWTH, sind auch die Uniklinik RWTH Aachen sowie die TU Berlin beteiligt. Die wissenschaftliche Leitung übernehmen Professorin Janina Fels vom Lehrstuhl für Hörtechnik und Akustik der RWTH und Professor Marcel Schweiker vom RWTH-Lehrstuhl für Healthy Living Spaces.
Das Graduiertenkolleg MOSAIC widmet sich der Erforschung des akustischen Wohlbefindens in unterschiedlichen Innen- und Außenräumen sowie bei verschiedenen Aktivitäten wie Lernen, Arbeiten und Erholen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der neuen Forschungsrichtung „Soundscape“, die Umgebungsfaktoren und ihren Einfluss auf die Hörempfindung untersucht.
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe berücksichtigt dabei zahlreiche Faktoren, die das akustische Erleben beeinflussen. Dazu gehören Wechselwirkungen mit Temperaturen, Lichtverhältnissen, Luftqualität, sowie der Raumhöhe und -geometrie. Zudem wird erforscht, wie Menschen physiologisch auf verschiedene akustische Umgebungen reagieren. Um diese Fragen zu beantworten, setzt das Kolleg neben Laborexperimenten auch auf Feldstudien, Interviews und Umfragen.
Am Graduiertenkolleg sind insgesamt acht Lehrstühle beteiligt, davon sieben Lehrstühle der RWTH Aachen und des UKA und einer der TU Berlin. Zu den beteiligten Lehrstühlen gehören:
- Hörtechnik und Akustik (Professorin Janina Fels)
- Healthy Living Spaces (Professor Marcel Schweiker)
- Energieeffizientes Bauen (Professor Christoph van Treeck)
- Gebäude- und Raumklimatechnik (Professor Dirk Müller)
- Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (Professor Thomas Kraus)
- Städtebau (Professorin Christa Reicher)
- Wohnbau (Professor Florian Fischer-Almannai)
- Psychoakustik (Dr. André Fiebig, TU Berlin)
„Mit der Förderung durch die HEAD-Genuit-Stiftung erhält die Forschung zu akustischem Wohlbefinden einen wichtigen Impuls. Das Graduiertenkolleg MOSAIC trägt dazu bei, fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und innovative Lösungen für eine verbesserte akustische Umwelt zu entwickeln“ – Marcel Schweiker.
Rainer Waser zum Seniorprofessor ernannt

Seniorprofessor Rainer Waser mit Professor Max Lemme (links) und Rektor Professor Ulrich Rüdiger (rechts). Foto: Heike Lachmann
Ein echtes interdisziplinäres Multitalent mit besonders viel Herz.
Professor Rainer Waser ist ein echter Tausendsassa. Der Leiter des Instituts für Werkstoffe der Elektrotechnik 2 ist nämlich nicht nur Elektrotechniker, sondern auch Physiker, Chemiker und überaus bewandert im Bereich der Philosophie und Soziologie. Obwohl Professor Waser seit vergangenem Sommer offiziell im Ruhestand ist, bleibt er uns glücklicherweise als Seniorprofessor erhalten.
1992 wurde Waser zum Universitätsprofessor an der RWTH berufen, fünf Jahre später wurde er zusätzlich Direktor am Peter Grünberg Institut des Forschungszentrums Jülich.
Als „stabile Brücke zwischen Aachen und Jülich“ bezeichnet ihn RWTH-Rektor Ulrich Rüdiger und dieser Titel ist auch redlich verdient. Mit seiner Unterstützung der Gründung der „Jülich Neuromorphic Computing Alliance“ unterstützt er Institutsübergreifende Arbeit und auch immernoch liegt ihm die „Die Jülich Aachen Research Alliance“, also die Verbindung zwischen Forschungszentrum und der RWTH, besonders am Herzen.
„Mich nicht nur in eine Disziplin zu vertiefen, sondern Brücken zu bauen, hat mich mein Leben lang angetrieben“ – Professor Rainer Waser
Für seinen interdisziplinären Ansatz erhält Professor Rainer Waser unter anderem 2014 den Leibniz-Preis, die höchste Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
„Er ist nicht nur durch seine fachliche Tiefe und seine Liebe zu Wissen eine außergewöhnliche Persönlichkeit, sondern auch aufgrund seiner Bereitschaft zu Kooperationen und Verbünden“ – RWTH-Rektor Professor Ulrich Rüdiger
Professor Waser hat seine akademische Laufbahn an der Technischen Hochschule Darmstadt begonnen, wo er 1979 sein Diplom in Chemie mit Schwerpunkt Physikalische Chemie erlangte. Bereits
während seiner Studienzeit wurde er von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Nach seinem Abschluss arbeitete Professor Waser als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physikalische Chemie der TH Darmstadt und promovierte 1984 mit summa cum laude zur Bildung von Oberflächenkomplexen. Nach Aachen brachte ihn seine Tätigkeit bei den Philips Research Laboratories, wo er von 1984 bis 1992 tätig war, bevor er im Jahr 1992 als Professor an das Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik der RWTH Aachen University berufen wurde.
„Wir feiern auch Deinen unermüdlichen Einsatz für Forschung und Lehre sowie Deine Fähigkeit, andere zu inspirieren und zu führen. Deine Expertise wird weiterhin eine wertvolle Bereicherung für unsere Universität sein“ – Professor Max Lemme
Wir gratulieren zu dieser sehr verdienten Ehrung und nehmen uns ein Beispiel an seinem Bestreben, nicht nur wissenschaftliche Ansätze, sondern auch Menschen miteinander zu verbinden.
Ein ausführliches Portrait von Professor Rainer Waser findet ihr hier.
Neuromorphic Hardware: Kick-off event im Januar
Der Zukunftscluster NeuroSys der RWTH geht in die zweite Phase.
Zu Beginn diesen Jahres geht der Cluster4Future NeuroSys (Neuromorphe Hardware für autonome Systeme der Künstlichen Intelligenz) in die zweite Phase. Die Initiative Clusters4Future ist Teil der Hightech-Strategie 2025 der deutschen Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Bei der Kick-off-Veranstaltung Ende Januar tauschten sich die mehr als 90 Teilnehmenden im Super C der RWTH Aachen über ihre Ideen und Technologien zur Entwicklung der neuromorphen Hardware aus.
Neuromorphe Systeme sind den Grundbausteinen des Gehirns, Neuronen und Synapsen, nachempfunden. Neuromorphe Hardware ist eine ressourcenschonende aber leistungsstarke Basis für energieintensive Rechercheoperationen der Künstlichen Intelligenz. Das Ziel ist es, auf der Grundlagenforschung der RWTH Aachen und dem Forschungzentrum Jülich aufbauend, eine Technologiebasis zu neuromorphen Bauelementen und Algorithmen zu schaffen. Koordinator des Zukunftsclusters ist Professor Max Lemme, Leiter des Lehrstuhls für Elektronische Bauelemente der RWTH Aachen.
Lernfähige neuromorphe KI-Chips könnten schon bald eine energieeffiziente Vor-Ort-Datenverarbeitung erlauben und bieten damit hoffnungsschaffende Vorraussetzungen für zukünftige Arbeitsweisen, Smart-City-Konzepte sowie das „Internet of Things“. Ebenfalls werden verschiedene Beiträge vom Autonomen Fahren über lernende Systeme bis hin zur Personalisieierten Medizin geliefte.
Die zweite Phase des Projektes ist für drei Jahre geplant und sieht die RWTH in Zusammenarbeit mit verschiedensten Expert aus Forschung und Industrie.
Weiter Informationen zum Projekt finden sich hier
Studiengangbefragung 2025

In Intervallen von sechs Jahren wird eine Erhebung unter den Studierenden der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik durchgeführt, die für die Qualitätssicherung der akademischen Lehre von besonderer Bedeutung ist.
Das Ziel der Studiengangbefragung ist die Verbesserung der Studienqualität auf Basis der Rückmeldungen von eingeschriebenen Studierenden in den folgenden Studienfächern:
o Elektro- und Informationstechnik
o Elektrotechnik mit Orientierungssemester
o Computer Engineering
Da alles mit allem zusammenhängt, werden die Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Elektrische Energietechnik gleich mit befragt.
Die Befragung ermöglicht eine Reflexion der persönlichen Studienerfahrungen sowie eine Bewertung der Studienbedingungen. Um eine valide Datenbasis für die Qualitätssicherung des Studiums und der Lehre zu gewährleisten, ist jede einzelne Rückmeldung wertvoll. Heutige Studierende tragen so zum Fortschritt in der akademischen Lehre bei und ermöglichen es zukünftigen Studierendengenerationen auf ihren Erfahrungen aufzubauen.
„Unsere Studierenden sind absolute Insider, was unsere Lehrveranstaltungen betrifft. Wer könnte uns also besser beraten, in welche Richtung wir die Lehre weiterentwickeln müssen?“, so das Statement von Martina Dahm, Geschäftsführerin der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik.
Im Zuge der Anerkennung für das gezeigte Engagement wird unter allen teilnehmenden Studierenden eine Verlosung durchgeführt. Die Preise setzen sich aus zehnmal einem Gutschein pro 100 Teilnehmenden im Wert von jeweils 50 Euro zusammen, der als Schenk Lokal-Gutschein eingelöst werden kann. Die Kontaktdaten werden zu diesem Zweck in einem separaten Datensatz gespeichert, unabhängig vom Inhalt der Umfrage. Die Verarbeitung der Antworten erfolgt ohne Personenbezug, sodass eine anonyme Bearbeitung gewährleistet bleibt.
Der Zugang zur Online-Befragung erfolgt über einen personalisierten Link, welcher den Studierenden per E-Mail zugeschickt wird und eine Bearbeitung auch auf mobilen Endgeräten erlaubt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Fragebogen über das Dashboard des RWTHmoodle-Accounts aufzurufen. Die Bearbeitung erfolgt dann auf dem Desktop.
„Kolloquium Biomedizinische Technik und verwandte Gebiete“ – Einladung zum aktuellen Vortrag

Die Moderation des Vortrags mit dem Titel „Mobility in older adults“ erfolgt durch Professor Steffen Leonhardt, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Informationstechnik (MedIT) am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen, am Donnerstag, den 30.01.2025.
Professor Wiebren Zijlstra, Leiter des Instituts für Bewegungs- und Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln referiert über die Faktoren, die altersbedingten Veränderungen der Mobilität zugrunde liegen. Diese Ausführungen basieren auf experimentellen, laborgestützten Studien sowie Feldstudien zur Mobilität.
In der dem Vortrag vorangestellten Zusammenfassung skizziert Professor Zijlstra die verschiedenen Herausforderungen, die Mobilität im täglichen Leben mit sich bringt. Hierzu zählen beispielsweise die Navigation zur Erreichung eines Zielortes sowie die Gewährleistung von sicherem Fortkommen. Dies beinhaltet die kontinuierliche Wahrnehmung der Umgebung sowie die Anpassung der Fortbewegung bei Bedarf, um potenzielle Kollisionen mit Hindernissen, anderen Passierenden oder dem Verkehr zu vermeiden. Eine solche adaptive Steuerung der Fortbewegung erfordert sowohl physische als auch kognitive Funktionen. Selbst ohne offenkundige pathologische Zustände können altersbedingte Veränderungen der Funktionsfähigkeit dazu führen, dass ältere Menschen eine eingeschränkte Mobilität und ein erhöhtes Sturzrisiko aufweisen. Mobilitätseinschränkungen werden mit einer verminderten Lebensqualität, einer Vielzahl negativer gesundheitlicher Folgen sowie einer erhöhten Morbidität und Mortalität in Verbindung gebracht. Professor Zijlstra betont in diesem Zusammenhang die Relevanz der Untersuchung der Faktoren, die zu einer altersbedingten Einschränkung der Mobilität beitragen, sowie die Entwicklung wirksamer Maßnahmen zur Prävention und Kompensation.
„Die Ergebnisse neuerer Studien weisen darauf hin, dass die körperliche Leistungsfähigkeit allein die Mobilitätsleistung älterer Menschen im realen Leben nur unzureichend vorhersagen kann. Andere Studien zeigen, dass altersbedingte Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, insbesondere der sogenannten exekutiven Funktionen, mit einer verminderten Mobilität und einem erhöhten Sturzrisiko einhergehen“, erklärt der Bewegungswissenschaftler.
Exekutive Funktionen sind für die adaptive Fortbewegung von entscheidender Bedeutung, da sie eine Person in die Lage versetzen, ihr Verhalten in Bezug auf die Umwelt zu überwachen und das Verhalten bei Bedarf anzupassen. Der Fokus dieses Vortrags liegt auf zwei Schlüsselkomponenten der exekutiven Funktionen, nämlich der kognitiven Flexibilität und der inhibitorischen Kontrolle. Zudem werden aktuelle Studienergebnisse präsentiert, die darauf abzielen, die Rolle der kognitiven Kontrolle bei mobilitätsbezogenen Aufgaben besser zu verstehen.
Obwohl bereits zahlreiche Mobilitätsstudien durchgeführt wurden und ein zunehmendes Verständnis über Faktoren, die die Mobilität älterer Menschen beeinträchtigen, besteht, sei nach wie vor unklar, inwieweit die Kombination dieser Faktoren die Mobilität im Alltag vorhersagen könne, so der Experte. Nur eine begrenzte Anzahl neuerer Studien berücksichtigte verschiedene potenzielle Mobilitätsdeterminanten durch die Kombination von Messungen körperlicher, kognitiver und psychosozialer Funktionen.
„Diese Studien haben gezeigt, dass es noch nicht möglich ist, die Mobilität im wirklichen Leben gut vorherzusagen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Ergebnisse gezieltere Studien über die tatsächliche Mobilität verschiedener Gruppen älterer Erwachsener sowie experimentelle Studien über die Leistung älterer Erwachsener bei der Bewältigung komplexer, alltagsähnlicher Mobilitätsaufgaben erfordern“, schlussfolgert Professor Zijlstra in seiner Vortragszusammenfassung.
Das „Kolloquium Biomedizinische Technik und verwandte Gebiete“ ist eine regelmäßig stattfindende, von der RWTH Aachen organisierte Veranstaltungsreihe. Die Zielsetzung dieser Serie besteht in der fachübergreifenden Weiterbildung in den thematischen Bereichen sowie in der Förderung des interdisziplinären Gedankenaustausches.
Es wird hiermit eine Einladung an alle Studierenden, Klinikerinnen und Kliniker, Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler ausgesprochen, an diesem spannenden Vortrag teilzunehmen und sich mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Biomedizintechnik auszutauschen.
Die Veranstaltung findet von 17:00 bis 17:45 Uhr im Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen, Pauwelsstraße 20, 52074 Aachen, Seminarraum 2.70, statt. Die Koordination liegt bei Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Radermacher, Lehrstuhl für Medizintechnik, RWTH Aachen. Für weitere Informationen kontaktieren Sie das Sekretariat unter meditec@hia.rwth-aachen.de oder telefonisch unter +49-(0)241-80 23870.
Hacker, Attacken und Schädlinge – eine aktuelle Übersicht

Professorin Ulrike Meyer, ©Peter Winandy
Professorin Ulrike Meyer vom Lehr- und Forschungsgebiet IT-Sicherheit der RWTH Aachen hält am Mittwoch, den 29. 1. 2025, 17:00-18:30 einen Online-Vortrag mit anschließender Diskussion. Der Eintritt ist frei.
Die Bedrohungen durch Cyberangriffe haben stetig zugenommen und IT-Sicherheit ist dadurch in Unternehmen, aber auch bei Privatpersonen vermehrt in den Fokus gerückt. Bei der Vorstellung des aktuellen Berichts zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland (2024) des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik bezeichnet dessen Präsidentin Claudia Plattner die IT-Bedrohungslage als „besorgniserregend“ und dass „insbesondere Ransomware, Spionage und Desinformation unseren Wohlstand und unsere Demokratie gefährden“.
Der Vortrag behandelt aktuelle Angriffe und die dahinterstehenden Geschäftsmodelle der Cyberkriminellen. Außerdem wird eine Auswahl an der RWTH entwickelten Lösungsansätze zur Angriffserkennung mittels maschinellen Lernens vorgestellt.
In Kooperation mit Fachgruppe Informatik der RWTH, FZ Jülich, Regionalgruppe der
Gesellschaft für Informatik (RIA), Regionaler Industrieclub Informatik Aachen (Regi-
na), und Gruppe Aachen des Deutschen Hochschulverbands.
Zugang zu Webinar und Video über Zugangslink
Falls man den Vortrag verpasst, kann man ihn später als Video ansehen.
Zurück zu den Wurzeln

Professor Simon Steentjes, ehemaliger Studierender der RWTH Aachen University und neuer Inhaber des Lehrstuhl für Elektrische Maschinen und Antriebe ©Christian Schneider
Professor Simon Steentjes kehrte im Oktober 2024 an seinen akademischen Herkunftsort zurück und übernahm den Lehrstuhl für Elektrische Maschinen und Antriebe.
Bereits in seiner Kindheit entwickelte der 37-jährige Professor eine Leidenschaft für Technik, die ihn 2006 erstmalig an die RWTH Aachen University führte, wo er sein Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik abschloss und anschließend bei seinem Vorgänger Professor Kay Hameyer promovierte.
„Ich habe von klein auf gelernt, Dinge zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen. Mein Vater hat mir als Kind alles gezeigt. Wir haben oft so lange getüftelt, bis die Sachen wieder funktionierten“, erinnert sich Professor Steentjes.
Dieser Erfahrungsschatz habe nicht nur seinen Sinn für Nachhaltigkeit geprägt, sondern auch in seiner Überzeugung resultiert, dass jedes Problem auf irgendeine Weise lösbar sei.
„Ich möchte für mein Kind und die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen und halte eine nachhaltige Entwicklung elektrischer Maschinen und Antriebe für absolut essenziell.“, versichert der Elektroingenieur.
Elektrische Maschinen sind für eine Vielzahl von Anwendungen essenziell, wie beispielsweise in Industrieanlagen, im Bereich der Mobilität, bei Haushaltsgeräten und in der Energieversorgung. Durch effizientere E-Maschinen und Antriebe bestehe daher ein großer Hebel zur Senkung der CO₂-Emissionen, was einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten könne, erläutert Professor Steentjes. Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Technologie erfordere Forschung und Innovation, um Leistungs- und Drehmomentdichte sowie Wirkungsgrad zu steigern und Fertigungstechniken zu verbessern. Gleichzeitig spiele Ressourceneffizienz unter Einsatz neuer Technologien eine entscheidende Rolle. Um die Nachhaltigkeit und Effizienz unserer E-Maschinen zu optimieren, muss laut Professor Steentjes auch ein besseres Verständnis der zur Herstellung verwendeten Materialien und Ressourcen erlangt werden. Allein der Einsatz und die Fertigung von magnetischen Materialien, die in jeder elektrischen Maschine stecken, berge ein großes Optimierungspotenzial, welches aber zuerst verstanden werden müsse.
„Der Entwicklungsfortschritt beteiligter Disziplinen und Komponenten wird bisher kaum berücksichtigt. Die Fertigungstechnik entwickelt sich rasant, aber wir müssen diese Entwicklungen auch in der Herstellung und Konzeption von E-Maschinen mitdenken, um das volle Potenzial zur Effizienz- und Leistungsdichtesteigerung unserer Designs auszuschöpfen“, stellt der Aachener Ingenieure fest.
Simon Steentjes ist Forscher mit Leib und Seele. Es macht ihm Spaß, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu diskutieren, zu forschen und letztlich eine Lösung für bestehende Fragen und Probleme zu finden. Auch die Zusammenarbeit mit Studierenden und Doktoranden empfindet er als sehr bereichernd. Die Arbeit mit jungen Menschen bringe stets neue Ideen und helfe ihm dabei, am Puls der Zeit zu bleiben. Es sei schön, nun wieder in der Lehre aktiv zu sein, sagt Professor Steentjes.
Der Elektroingenieur kehrte mit einem Erfahrungsschatz aus der Industrie zurück in das akademische Umfeld. Bei der Audi AG erfolgte der Einstieg direkt im Bereich der Elektromobilität. Bei der Hilti Group, wo er 2022 die Leitung für die Elektromotoren und Antriebstechnologie übernahm, führte er unter anderem eine neuartige E-Motoren-Plattform für Elektrowerkzeuge von der Entwicklung bis zur Serienproduktion ein. Während seiner Tätigkeit in der Industrie habe er die Relevanz des Feedbacks aus der Praxis für das Design und die Entwicklung elektrischer Maschinen erkannt. Dies umfasse die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Herausforderungen der Serienfertigung bereits in der Entwicklungsphase.
Während seiner Industrietätigkeit betreute er rund 20 Abschlussarbeiten. Trotz seiner Jahre in der Industrie blieb er der Wissenschaft verbunden und veröffentlichte kontinuierlich. Für ihn war immer klar, dass er irgendwann zurück in die Forschung gehen wollte. Professor Steentjes hatte das Glück, sein Hobby zum Beruf machen zu können. Er finde es wichtig, das zu tun, was einen glücklich macht, sagt er. Und genau diese Einstellung gibt er auch an seine Studierenden weiter:
„Als Professor hat man die Verantwortung, die nächste Generation mit Wissen auszustatten, sie zu motivieren und zu ermutigen, dem eigenen Können zu vertrauen.“
Den Weg zurück in die Wissenschaft hat er nun gefunden. Die Rückkehr an die RWTH sei für ihn eine ganz persönliche Mission gewesen, auf die er, unterstützt durch seine Familie, hingearbeitet habe. Die familiäre Unterstützung ist dem Ehemann und Vater besonders wichtig. Und wenn er nicht gerade an neuen elektrischen Maschinen oder Antrieben forscht, dann tüftelt er am liebsten an der Motorisierung von Legofahrzeugen mit seinem Sohn.
Friedrich-Wilhelm-Preise 2024

Professor Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen University, zeichnete 22 herausragende Absolventinnen und Absolventen mit dem Friedrich-Wilhelm-Preis 2024 aus. ©Andreas Schmitter
Unter dem Dach der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik entwickelten sich drei herausragende Persönlichkeiten, die sich aufgrund ihrer exzellenten Abschlussarbeiten unter den diesjährigen Preisträgern der Friedrich-Wilhelm-Preise wiederfanden.
Christian Fester, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft der RWTH Aachen University, wurde für seine Masterarbeit mit dem Titel „Validierung und Weiterentwicklung eines Verfahrens zur Topologie-Optimierung des deutschen Übertragungsnetzes anhand realer Betriebsplanungsdaten“ ausgezeichnet. Die Arbeit liefert innovative Impulse für die Integration der Optimierung von Schalthandlungen in die Vorschauprozesse im deutschen Übertragungsnetz.
Nach Abschluss seines Bachelorstudiums an der RWTH Aachen University absolvierte Maximilian Henri Vincent Tillmann das T.I.M.E.-Double-Degree-Programm, welches den Erwerb eines Master of Science in Elektrotechnik, Informationstechnik und Technischer Informatik an der RWTH Aachen University sowie der Keio University ermöglicht. Seine mit dem Friedrich-Wilhelm-Preis ausgezeichnete Abschlussarbeit trägt den Titel „Investigation on Autoencoder Models for Online System Identification“.
Im Rahmen dieser akademischen Auszeichnung wurde zudem Dr. Eduard Heidebrecht für seine Dissertation mit dem Titel „Alternative Concepts for Wideband Doherty Power Amplifiers“ geehrt. Er forscht am Lehrstuhl für Hochfrequenzelektronik der RWTH Aachen University mit dem Schwerpunkt auf nichtlinearem, effizientem PA-Design und ist spezialisiert auf den Entwurf von breitbandigen Doherty-Leistungsverstärkern (DPA) in CMOS-, MMIC- und Hybridsystemen von unter 6 GHz bis zu mmWave-Frequenzen.
Die Friedrich-Wilhelm-Preise werden alljährlich seitens der namensgebenden Stiftung in Gestalt eines Preisgeldes an Studierende sowie Forschende der RWTH Aachen vergeben, die auf Basis ihrer herausragenden Leistungen im Kontext ihrer Abschlussarbeiten für diese Auszeichnung ausgewählt wurden.
Die Förderung von Forschung und Lehre stellt ein zentrales Anliegen der Stiftung dar. Der Name der Stiftung geht auf den preußischen Kronprinzen und späteren Kaiser Friedrich Wilhelm III. zurück, der im Jahre 1858 unter Verwendung einer Geldspende der Aachener und Münchener Feuerversicherungsgesellschaft ein Polytechnisches Institut in der Rheinprovinz gründete. Damit legte er den Grundstein für die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule sowie für die 1865 von der Rechtsvorgängerin der heutigen Aachener und Münchener Beteiligungsgesellschaft gegründete Friedrich-Wilhelm-Stiftung. Seither stellt die Förderung von Forschung und Lehre, die Unterstützung von Studierenden und Forschenden der RWTH, ihr zentrales Anliegen dar.


