Schlagwort: ‘Künstliche Intelligenz’
Humboldt-Stipendiatin erforscht KI für die Energiewende
Seit August forscht Dr. Pyae Pyae Phyo am Institut für die Automatisierung komplexer Energiesysteme der RWTH Aachen. Die Humboldt-Stipendiatin widmet ihr Projekt einer der zentralen Herausforderungen der Energiewende: der wetterbedingten Schwankung erneuerbarer Energiequellen.
„Viele Stromnetze wurden für fossile Energieträger entworfen, die konstant und vorhersehbar Strom liefern. Mit Wind und Sonne ist das anders – ihre Leistung variiert mit dem Wetter,“ erklärt sie.
Mit KI-gestützten Verfahren will Dr. Phyo diese Schwankungen vorhersagen und damit die Netzstabilität und Effizienz steigern. Ihr Ziel: Modelle zu entwickeln, die exakt berechnen, wie viel Energie Wind- oder Solaranlagen in einem bestimmten Zeitraum erzeugen werden.

Foto: Judith Peschges
An die RWTH kam sie dank Professor Antonello Monti, der im Rahmen des Henriette-Herz-Scouting-Programms der Humboldt-Stiftung ihre Bewerbung unterstützte.
„Die RWTH und Professor Monti genießen in meiner Forschungscommunity einen exzellenten Ruf“, sagt Dr. Phyo.
Die Ingenieurin hat ihren Bachelor an der Technischen Universität Mandalay in Myanmar und ihren Master sowie ihre Promotion an der Thammasat Universität in Thailand abgeschlossen. Forschungsaufenthalte führten sie nach Südkorea, Kanada, in die Schweiz und zuletzt an die Technische Universität Eindhoven, wo sie bis Ende 2024 als Postdoktorandin tätig war.
Mit ihrem Fachwissen aus Datenwissenschaft und Energietechnik trägt Dr. Phyo dazu bei, die Integration erneuerbarer Energien in zukünftige Stromnetze sicherer und effizienter zu gestalten – ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft.
Europäischer Forschungsrat fördert zwei innovative RWTH-Projekte
Großer Erfolg für die RWTH Aachen: Zwei Wissenschaftler erhielten den renommierten ERC Starting Grant. Jeder wird mit 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre gefördert.
Prof. Dr. Daniel Truhn, Oberarzt an der Uniklinik RWTH Aachen und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Bildgebung und Bildverarbeitung unserer Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, wo er die Vorlesung „Biomedical Engineering“ hält, startet das Projekt SAGMA (Semantic-Aware Generative Medical AI), das KI-gestützte Radiologie neu denkt – spezialisierte KI-Module sollen wie ein Expertenteam zusammenarbeiten und Ärztinnen und Ärzte bei komplexen Diagnosen unterstützen.

© Peter Winandy / RWTH Aachen University
In den Ingenieurwissenschaften wurde ein weiteres Projekt ausgezeichnet: Am Lehr- und Forschungsgebiet Kontinuumsmechanik entwickelt Dr. Khiêm Vu Ngoc mit PolyFun (Polymermechanik mittels Funktionsräumen) ein neuartiges Konzept, das Physik und maschinelles Lernen verbindet. Damit sollen Vorhersagen nicht nur präzise, sondern auch zuverlässig und transparent nachvollziehbar gemacht werden – mit großem Potenzial für Werkstofftechnik, Medizin und Robotik.
Diese Auszeichnungen unterstreichen die internationale Sichtbarkeit der RWTH und zeigen, wie eng unsere Fakultät in die KI- und Medizinforschung eingebunden ist.
Die Zukunft der Batterietechnologie: Revolution durch KI

Prof. Weihan Li . © Peter Winandy
Innovative Batterieforschung an der RWTH Aachen
Juniorprofessor Weihan Li revolutioniert an der RWTH Aachen die Batterieforschung, indem er KI‑gestützte Testverfahren entwickelt, die bereits in der Produktionsphase präzise Aussagen über die zukünftige Leistungsfähigkeit und Lebensdauer von Batteriezellen ermöglichen.
Mithilfe modernster Technologien wie digitalen Zwillingen, datenbasierten Modellen und automatisierten Diagnoseverfahren transformiert sein Ansatz das traditionelle Batteriemanagement in ein proaktives System, weg von reinen Beobachtungen hin zu vorausschauenden Strategien.
Verkürzte Entwicklungsprozesse und nachhaltige Innovation
Im Kern seiner Forschung steht das Ziel, Entwicklungszyklen signifikant zu verkürzen, Produktionskosten zu senken und gleichzeitig die Nachhaltigkeit über den kompletten Batterielebenszyklus zu steigern. Prof. Li bringt es dabei auf den Punkt:
„Letztlich geht es darum, eine gute, günstige Batterie schneller zu entwickeln und die Nachhaltigkeit des Batterielebenszyklus zu erhöhen.“
Die Symbiose von Künstlicher Intelligenz und Elektrochemie
Schon früh erkannte Li, dass die Kombination aus Künstlicher Intelligenz und Elektrochemie der Schlüssel zur Zukunft der Batterieindustrie ist. Dieses Verständnis treibt ihn an, innovative Lösungen voranzutreiben:
„Mir wurde klar: Das ist die Zukunft. Seitdem arbeite ich daran, KI und Elektrochemie zu verbinden.“
RWTH Aachen als Innovationsmotor
Für Prof. Li ist die RWTH Aachen mehr als nur ein Forschungsstandort. Sie bietet ein inspirierendes Umfeld, das junge Talente durch starke Netzwerke und einen ausgeprägten Innovationsgeist fördert. Der enge Austausch mit der Industrie untermauert den Bedarf an modernen Batterielösungen und sichert gleichzeitig einen bedeutenden Anteil an Fördermitteln.
Datenbasierte Modellierung als Schlüsselkomponente
Die umfangreiche Datenbasis der RWTH-Infrastruktur ist ein zentraler Pfeiler in der präzisen KI-Modellierung. Diese essenzielle Ressource sichert nicht nur den Erfolg der Forschung, sondern bildet auch den Grundstein für hochentwickelte Analyseverfahren:
„Diese Datenbasis ist für unsere Modellierung mit KI essenziell.“
Proaktives Batteriemanagement
Abschließend zielt Li’s Ansatz darauf ab, nicht nur den Alterungsprozess von Batteriezellen zu beobachten, sondern aktiv einzugreifen, lange bevor die Zellen ihre maximale Leistungsgrenze erreichen. Damit steht fest:
„Wir wollen nicht nur wissen, wie Batterien altern. Wir wollen eingreifen können – bevor sie überhaupt altern.“
Die fortschrittlichen, KI-gestützten Methoden von Prof. Li an der RWTH Aachen ermöglichen schnellere, kostengünstige und nachhaltige Batterielösungen. Diese bahnbrechende Studie legt einen neuen Maßstab für die Entwicklung von Batterien fest und untermauert Europas Führungsposition im Hinblick auf den Energiewandel.
Quelle: Mit KI zur besseren Batterie | RWTH Aachen University

