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Elektrotechnik und Informationstechnik

Schlagwort: ‘Energiewende’

Schule aus! – Und dann?

06. September 2024 | von
Zwei Frauen und ein Mann stehen vor einer Karte, während eine Frau auf die Karte zeigt.

© Martin Braun

Welches Studienfach ist das richtige für mich? Und wie sieht später mein Berufsalltag aus?

In der Orientierungsphase entwickeln wir eine erste Vorstellung von unserem zukünftigen Berufsleben. Dieses Bild wird durch verschiedene Einflüsse, meist aus dem näheren Umfeld, geprägt: Welchen Beruf üben meine Eltern aus? Was hat mir meine Lehrerin oder mein Lehrer geraten? Doch so individuell wir sind, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten – und je öfter wir die Chance nutzen, Einblicke in verschiedene Berufe zu gewinnen, desto weiter wird unser Blickfeld und desto klarer erscheint uns unser persönlicher Weg.

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen des Instituts für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen University teilen in insgesamt drei Beiträgen ihre arbeitsbezogenen, aber auch ihre persönlichen Inhalte mit dir. Die Wissenschaftlerinnen gehören jeweils einem der drei Lehrstühle des Instituts an und verfolgen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte. Sie alle verbindet jedoch ein Ziel: ihre Ideen in das Leben der Menschen zu integrieren und damit etwas für unsere Gesellschaft zu bewirken.

Sie beschäftigen sich unter anderem mit folgenden Fragen:

  • Wie können zukünftig die großen Energiemengen aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen in unser Stromsystem integriert werden?
  • Welche Herausforderungen ergeben sich durch den steigenden Anteil an erneuerbaren Energien und flexiblen Verbrauchern, wie Wärmepumpen und Elektroautos?
  • Was ist notwendig, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten und Blackouts zu vermeiden?

Was die Wissenschaftlerinnen sonst noch mit dir teilen:

  • Wie denken typische Forscherinnen und Forscher? Arbeiten sie allein an ihren eigenen Forschungsprojekten?
  • Welche Karrierechancen bietet eine Promotion? Schließen sich Wissenschaft und Wirtschaft aus?
  • Wann entwickelte sich der Wunsch, Ingenieurin der Elektrotechnik zu werden, wie sieht ein typischer Arbeitstag aus und welche Rolle spielt Work-Life-Balance?
Zwei Hände verschiedener Personen zeigen auf bestimmte Punkte einer Landkarte, die den Ausbau des Stromnetzes im nordeuropäischen und baltischen Raum darstellt.

© Martin Braun


Lass dich inspirieren und finde deinen eigenen Weg!
Auf unserer Website informieren wir dich über unser Studienangebot.

Exzellente Forschende auf interdisziplinärer Bühne: Vortrag von Professor Monti

12. April 2024 | von
Portrait von Professor Monti

© Peter Winandy

Professor Antonello Monti von der RWTH Aachen wird am 17. April im Rahmen der „Wissenschaftlichen Sitzung der Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften“ der Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste über die Entwicklungsziele seines Fachgebietes im Hinblick auf die Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen referieren.

Der Prozess der Energiewende ist vor dem Hintergrund der internationalen Situation wichtiger denn je. Der notwendige technologische Umbau des Energiesystems muss von zwei Seiten bewältigt werden: Auf der einen Seite ist ein neuer Hauptakteur in der Energieversorgung entstanden: die erneuerbaren Energien. Ihnen stehen auf der anderen Seite neue Verbraucher wie Elektromobilität und Wärmepumpen gegenüber. In diesem Prozess erweist sich die Digitalisierung als wichtiger Wegbereiter. Man kann sogar sagen, dass die Digitalisierung keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist. Das Energiesystem wird dadurch zu einer großen, programmierbaren cyber-physischen Infrastruktur mit einem hohen Grad an Komplexität. In seinem Vortrag „The Digitalization of the Energy Systems: from the electrons to the cloud“ geht Professor Monti auf diese Komplexität ein, indem er die Lösungen analysiert, die derzeit für die verschiedenen Ebenen der Infrastruktur entwickelt werden.

„Die gesamte Architektur neu zu überdenken bedeutet, die grundlegenden Funktionsprinzipien des neuen Stromsystems, aber auch die entsprechenden IT-Systeme neu zu überdenken“,
so Professor Monti, Leiter des Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS).

Was bedeutet es also, ein digitales Netz zu betreiben? Und werden wir in der Lage sein, ein digitales Stromnetz aufzubauen, das genauso zuverlässig ist wie die heutige Infrastruktur?

Die Lösungen, die er in seinem Vortrag vorschlägt, basieren auf konkreten Erfahrungen, die im Rahmen großer europäischer Forschungsprojekte gesammelt wurden. Professor Monti leitet eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe, in der bis zu 50 Forscherinnen und Forscher intensiv an der Schnittstelle zwischen Energie und Informations- und Kommunikationstechnologien arbeiten. Er ist verantwortlich für die Koordination einiger der derzeit wichtigsten europäischen Projekte wie OneNet, TwinEU und int:net. Seine Forschungsarbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten „IEEE Field Medal Award for Innovation in Public Infrastructure“ und dem „NRW Innovationspreis“.

In einem weiteren Vortrag dieser Sitzung – „Nachhaltige Metalle: Beiträge aus der Grundlagenforschung“ – beschäftigt sich Professor Dierk Raabe vom Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien mit der Frage, ob es uns gelingen kann mit „grünem Stahl“ eine Schlüsselindustrie zu dekarbonisieren.


Weitere Informationen zur Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste findet Ihr auf der Homepage der Organisation.

CO2For-IT: Ein Datenraum für die Holzbranche mit Klimaschutz im Fokus

17. Juli 2023 | von
Infoflyer über CO2 for IT mit einer Auflistung von allen Instituten und Firmen die daran beteiligt sind.

Projektpartner in CO2For-IT. © Institut für Mensch-Maschine-Interaktion RWTH Aachen

Eine neue Initiative zur Förderung einer klimafreundlichen Holzindustrie wurde im Juli 2023 gestartet. Das Projekt CO2For-IT, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt wird, zielt darauf ab, einen “Forest Data Space” zu schaffen, der die nachhaltige Nutzung von Holz aus dem Wald ermöglicht.

Der Forest Data Space soll Daten über die CO2-Bilanz der gesamten Holzwertschöpfungskette bereitstellen und so die Entwicklung von datenbasierten Lösungen für den Klimaschutz unterstützen. Das Projekt wird von Materna Information & Communications SE geleitet und vom Dortmunder Institut für Forschung und Transfer (RIF e.V.) koordiniert. Zu den weiteren Partnern gehören die RWTH Aachen University, Rhenus Forest Logistics GmbH & Co. KG, HSM Hohenloher Spezial Maschinenbau GmbH & Co. KG, Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (ThüringenForst – AöR) und Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF). Außerdem arbeiten foldAI und iFOS GmbH mit dem Projekt zusammen.

Gruppenfoto der Kickoff Veranstaltung.

© Institut für Mensch-Maschine-Interaktion RWTH Aachen

 


Mehr Informationen zum Forschungsvorhaben gibt es unter: KWH 4.0 | CO2For-IT (kwh40.de)

Energiepark Herzogenrath: Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik forscht mit

17. Juni 2023 | von
Schwarze Sonnenkollektoren auf grünem Rasenfeld unter blauem Himmel tagsüber.

© Michael Förtsch by Unsplash

Das Projekt zur CO2-neutralen Energieversorgung in Herzogenrath, der ersten Stadt in NRW, die dieses Ziel anstrebt, wird von einem Konsortium aus vier Lehrstühlen und Instituten begleitet, unter anderem auch vom Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik.

Herzogenrath will bis 2030 CO2-neutrale Energieversorgung erreichen. Ein Konsortium aus Siemens Energy, RWTH Aachen, FH Aachen und Hochschule Niederrhein forscht dazu im Projekt „Energiepark Herzogenrath Forschung & Entwicklung“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 2,7 Millionen Euro gefördert wird. Das Projekt ist zudem eng verzahnt mit weiteren laufenden Forschungs- und Förderprojekten: beim ortsansässigen Flachglas Produzenten Saint Gobain wird eine CO2-freie Produktion erforscht, an der der Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik am E.ON Energy Research Center (ERC) der RWTH involviert ist. Das Ziel ist, die Wärme, die bei der Glasproduktion in Herzogenrath und im niederländischen Kerkrade entsteht, als grüne Heizenergie zu verwerten.

Das Projekt nutzt einen Digitalen Zwilling, der die Energieversorgung virtuell abbildet und simuliert. So können verschiedene Szenarien getestet und optimiert werden.  Das Projekt betrachtet sektorenübergreifend Erzeugungs-, Verbrauchs- und Vermarktungsmöglichkeiten. Die RWTH erhält dafür rund 918.000 Euro Förderung.


Mehr Informationen zu dem Vorhaben sind unter Energiepark Herzogenrath – Strukturwandel Rheinisches Revier (revier-gestalten.nrw) sowie bei CO2-neutral bis 2030: Forschungsprojekt Energiepark Herzogenrath mit rund 2,7 Millionen Euro gefördert | Wirtschaft NRW zu finden.

Klimaschutz durch Elektrotechnik – Professor Dirk Uwe Sauers Vorlesung in der Kinderuni

16. Juni 2023 | von
Kinder im Hörsaal

Kinder im Hörsaal. ©RWTH Aachen University

Der Klimawandel ist kein Zukunftsszenario mehr, sondern eine Realität, die uns alle betrifft. Ob Dürre, Hochwasser oder Waldbrände – die Folgen der globalen Erwärmung sind dramatisch für die Natur und die Menschen. Besonders hart trifft es die Länder des globalen Südens, aber auch bei uns sind die Auswirkungen spürbar. Das haben wir spätestens beim verheerenden Hochwasser im Juli 2021 erlebt.

Deshalb müssen wir uns dringend mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzen. Das macht auch Dirk Uwe Sauer, Professor für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik an der RWTH Aachen. Er forscht seit über 30 Jahren an neuen Energiesystemen und berät die Politik bei der Energiewende.

„Wir sehen an allen Stellen, dass der Klimawandel stattfindet – mit vielen negativen Folgen. Und wir brauchen dringend einen Umbruch in der Art und Weise, wie wir uns bisher mit Energie versorgt haben.“

Das betrifft nicht nur uns Erwachsene, sondern vor allem die Kinder und Jugendlichen von heute. Sie werden mit den Einschränkungen leben müssen, die der Klimawandel mit sich bringt. „Ich glaube, man sollte auch nicht unterschätzen, was die Kinder alles so wissen und was sie alles so können.“, sagt Professor Sauer.

Es ist noch nicht zu spät etwas zu verändern

Der Physiker erklärte in seiner Vorlesung nicht nur die Gefahren des Klimawandels, sondern auch die nötigen Veränderungen verständlich machen. Er zeigte mit verschiedenen Materialien wie Videos, Folien und interaktiven Darstellungen die physikalischen Grundlagen und die Möglichkeiten durch rechtzeitiges Handeln: „Ich will auch den Optimismus verbreiten und aufzeigen, dass es auch besser werden kann, als es aktuell der Fall ist. Denn wenn wir noch das Ruder rechtzeitig in die Hand nehmen, dann haben wir noch die Möglichkeit, Schlimmeres zu vermeiden.“ Dafür muss die Gesellschaft aber ihre Angst vor neuen Technologien überwinden. Der Professor meinte, dass zu viel über die Risiken geredet wird, statt die Chancen zu sehen. „Und das können wir uns auch schlicht jetzt nicht mehr leisten.“ Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2021 hat die Politik und damit die Bevölkerung zum schnelleren Handeln verpflichtet. Je langsamer Fortschritte gemacht werden, desto mehr werden die Lebensbedingungen der nächsten Generationen eingeschränkt. Deshalb hat die vorherige Bundesregierung die Klimaschutzziele und das Klimaschutzgesetz verschärft. „Wir haben die Möglichkeit, diese Ziele zu erreichen. Wir haben die notwendigen Technologien, um alle acht Milliarden Menschen auf der Welt ordentlich mit erneuerbaren Energien zu versorgen.“, sagte Sauer.

Der Klimawandel ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht. Aber was bedeutet er eigentlich und wie können wir ihm entgegenwirken? Das hat Professor Sauer den Kindern in seiner Vorlesung zur Kinderuni am 16. Juni 2023 erklärt. Er zeigte Ihnen, wie die Erde sich erwärmt und welche Folgen das für die Natur und die Menschen hat. Zudem stellte er auch Lösungen vor, wie wir mit erneuerbaren Energien und neuen Technologien das Klima schützen können. Zum Beispiel mit Solarzellen, die Strom aus Sonnenlicht erzeugen, oder mit Elektroautos, die keine Abgase ausstoßen. Professor Sauer zeigte den Kindern aber nicht nur die Probleme des Klimawandels auf, sondern auch die Chancen, die sich daraus ergeben. Er vermittelte Ihnen, dass wir mit unserer Energieversorgung nicht nur das Klima beeinflussen, sondern auch die Artenvielfalt fördern können.

„Ich möchte den Kindern gerne aufzeigen, dass beispielsweise große Photovoltaikanlagen auf freien Feldern eben nicht nur Strom erzeugen, sondern auch Raum für extensive Landwirtschaft schaffen, für Insekten, die dort wieder leben und sich entfalten können.“

Der Klimawandel ist eine große Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Dafür brauchen wir ein Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Energie und Umwelt, das schon bei den Kindern beginnt. Ein weiteres Ziel der Kinderuni-Veranstaltung war es, die Kinder für naturwissenschaftliche Themen zu begeistern. „Die Physik hat den großen Vorteil, dass sie sehr plastisch Dinge veranschaulichen und eben auch Zusammenhänge darstellen kann“, sagte Sauer. Mit einfachen Mitteln zeigte Professor Sauer, wo die Forschung ansetzt und welche Möglichkeiten sich durch technischen Fortschritt ergeben kann.

Quelle: Aachener Zeitung, 16. Juni 2023

Nationalakademien setzen sich mit Studie für europäischen Klimaschutz ein

14. Juli 2020 | von

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften haben eine Studie vorgelegt. „Energiewende 2030: Europas Weg zur Klimaneutralität“ rät der Bundesregierung, die EU-Ratspräsidentschaft für den Klimaschutz nutzen. Die Ad-hoc-Stellungnahme wurde von ESYS – Energiesysteme der Zukunft, einer Initiative der Wissenschaftsakademien – erstellt.  Prof. Dr. rer. nat. Dirk Uwe Sauer als Mitglied des ESYS-Direktoriums sowie Philipp Stöcker haben an der Studie mitgewirkt.

Link zur Studie