Kategorien
Seiten
-

Elektrotechnik und Informationstechnik

Schlagwort: ‘Informations- und Kommunikationstechnologie’

Gefördertes Praktikum in Tokio

07. März 2025 | von

Eine Frau steht vor einem modernen Gebäudekomplex, welcher durch ein Schild als National Institute of Information and Communication Technology ausgewiesen wird.

Der Lehrstuhl für verteilte Signalverarbeitung der RWTH Aachen University bietet in Kooperation mit seinem japanischen Partner ein voll finanziertes Praktikum für exzellente Studierende im Bereich Netzwerke und drahtlose Kommunikation an. Das Angebot richtet sich sowohl an Bachelor- als auch an Master of Science Studierende.

Als Japans einziges nationales Forschungsinstitut, das sich auf den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie spezialisiert hat, unterhält das NICT mit der Beyond 5G R&D Promotion Unit eine Förderstelle für Forschung und Entwicklung, die mit dem Lehrstuhl für verteilte Signalverarbeitung an gemeinsamen Forschungsprojekten arbeitet. Das Ziel der wissenschaftlichen Arbeit besteht darin, drahtlose Netzwerke der nächsten Generation zu entwerfen und zu evaluieren, unter Berücksichtigung von Spitzentechnologien der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie anderer Technologiebereiche.

Ein Praktikum beim National Institute of Information and Communications Technology (NICT) beinhaltet die Untersuchung von Beyond 5G-Anwendungsfällen mit Verifizierung relevanter Kommunikationsfunktionen und Schnittstellen. Ein Anwendungsfall, der sich in diesem Kontext als relevant erweist, ist beispielsweise die Integration von Funkressourcenmanagement und optimiertem Energiemanagement. Auf der Grundlage der definierten Anwendungsfelder wird des Weiteren ein Beitrag zur Entwicklung von Beyond 5G-Proof-of-Concept erwartet, der in Zusammenarbeit mit den Testbed-Einrichtungen des Lehrstuhls für verteilte Signalverarbeitung erarbeitet wird. Die Praktikantinnen und Praktikanten nehmen im Zuge ihrer Praktikumsarbeit an regelmäßigen Treffen und Diskussionen mit dem NICT-Team teil, wo sie angeleitet werden. Am Ende des Praktikumszeitraumes fassen sie die Resultate zusammen und erstellen einen Bericht.

Die Praktikumsarbeit gründet auf dem Beyond 5G/6G White Paper und dient dem Aufbau einer langfristigen internationalen Forschungskooperation zwischen NICT und dem Lehrstuhl für verteilte Signalverarbeitung. Im Rahmen dessen absolvieren die Praktikantinnen und Praktikanten einen vier bis sechs Monate dauernden Aufenthalt in Tokio. Die mit dem Aufenthalt verbundenen finanziellen Aufwendungen, zu denen die Reisekosten, die Unterkunft sowie eine Reiseversicherung für Übersee und ein tägliches Taschengeld zählen, sind durch das Angebot gedeckt.

Voraussetzungen für die Teilnahme sind allgemeine Kenntnisse in der Programmierung mit Pseudocode, sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift und sehr gute Kenntnisse der Grundlagen der Kommunikationstechnik. Außerdem müssen die folgenden Bachelor of Science- bzw. Master of Science-Kurse mit der Note 2,0 oder besser abgeschlossen sein:

Für Bachelor of Science Studierende: Fundamentals of Computer Science 4 – Introduction to Machine Learning Methods.

Für Master of Science Studierende: Signal Processing for Mobile Communications, Signal Processing in Multi-Antenna (MIMO) Communication System, Estimation and Detection Theory.


Bewerbungen müssen drei Monate vor dem geplanten Praktikumsbeginn eingereicht werden. Sie sind an Professor Haris Gacanin unter folgender E-Mail-Adresse zu richten: harisg@dsp.rwth-aachen.de. Weitere Informationen können ebenfalls unter der oben genannten E-Mail-Adresse angefragt werden.

Exzellente Forschende auf interdisziplinärer Bühne: Vortrag von Professor Monti

12. April 2024 | von
Portrait von Professor Monti

© Peter Winandy

Professor Antonello Monti von der RWTH Aachen wird am 17. April im Rahmen der „Wissenschaftlichen Sitzung der Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften“ der Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste über die Entwicklungsziele seines Fachgebietes im Hinblick auf die Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen referieren.

Der Prozess der Energiewende ist vor dem Hintergrund der internationalen Situation wichtiger denn je. Der notwendige technologische Umbau des Energiesystems muss von zwei Seiten bewältigt werden: Auf der einen Seite ist ein neuer Hauptakteur in der Energieversorgung entstanden: die erneuerbaren Energien. Ihnen stehen auf der anderen Seite neue Verbraucher wie Elektromobilität und Wärmepumpen gegenüber. In diesem Prozess erweist sich die Digitalisierung als wichtiger Wegbereiter. Man kann sogar sagen, dass die Digitalisierung keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist. Das Energiesystem wird dadurch zu einer großen, programmierbaren cyber-physischen Infrastruktur mit einem hohen Grad an Komplexität. In seinem Vortrag „The Digitalization of the Energy Systems: from the electrons to the cloud“ geht Professor Monti auf diese Komplexität ein, indem er die Lösungen analysiert, die derzeit für die verschiedenen Ebenen der Infrastruktur entwickelt werden.

„Die gesamte Architektur neu zu überdenken bedeutet, die grundlegenden Funktionsprinzipien des neuen Stromsystems, aber auch die entsprechenden IT-Systeme neu zu überdenken“,
so Professor Monti, Leiter des Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS).

Was bedeutet es also, ein digitales Netz zu betreiben? Und werden wir in der Lage sein, ein digitales Stromnetz aufzubauen, das genauso zuverlässig ist wie die heutige Infrastruktur?

Die Lösungen, die er in seinem Vortrag vorschlägt, basieren auf konkreten Erfahrungen, die im Rahmen großer europäischer Forschungsprojekte gesammelt wurden. Professor Monti leitet eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe, in der bis zu 50 Forscherinnen und Forscher intensiv an der Schnittstelle zwischen Energie und Informations- und Kommunikationstechnologien arbeiten. Er ist verantwortlich für die Koordination einiger der derzeit wichtigsten europäischen Projekte wie OneNet, TwinEU und int:net. Seine Forschungsarbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten „IEEE Field Medal Award for Innovation in Public Infrastructure“ und dem „NRW Innovationspreis“.

In einem weiteren Vortrag dieser Sitzung – „Nachhaltige Metalle: Beiträge aus der Grundlagenforschung“ – beschäftigt sich Professor Dierk Raabe vom Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien mit der Frage, ob es uns gelingen kann mit „grünem Stahl“ eine Schlüsselindustrie zu dekarbonisieren.


Weitere Informationen zur Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste findet Ihr auf der Homepage der Organisation.