Ob Straßenverkehr, Vogelgezwitscher oder das Summen eines Computers – Klänge begleiten uns überall. Doch wann werden sie zur Belastung?
Mit dieser Frage beschäftigt sich das neue Graduiertenkolleg MOSAIC (Akustisches Wohlbefinden im multi-domänen und kontextabhängigen Raumansatz), das unter der Leitung von Forschenden der RWTH Aachen steht.

Foto: Andreas Schmitter
Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Institut für Hörtechnik und Akustik (IHTA) unter Leitung von Prof. Janina Fels, das seit vielen Jahren innovative Forschung an der Schnittstelle zwischen Elektrotechnik, Akustik und Wahrnehmung betreibt.
Gemeinsam mit Prof. Marcel Schweiker vom Lehrstuhl für Healthy Living Spaces untersucht sie, wie akustische Umgebungen unser Wohlbefinden beeinflussen.
„Baustellenlärm empfinden viele vermutlich als störender als lautes Vogelgezwitscher“, erklärt Prof. Schweiker, „aber ab einer gewissen Lautstärke wird auch Vogelgesang anstrengend.“
Doch Lautstärke allein sei nicht entscheidend: Licht, Temperatur und Raumgeometrie spielen ebenfalls eine Rolle – Themen, bei denen elektrotechnische Messtechnik und Signalverarbeitung zentrale Werkzeuge sind.
Beim Kick-off-Meeting am 15. Oktober kamen Forschende, Promovierende und Vertreter:innen der HEAD-Genuit-Stiftung zusammen, um den Start des vierjährigen Projekts zu feiern.
Stiftungsgründer Prof. Klaus Genuit, selbst RWTH-Absolvent der Elektrotechnik und Honorarprofessor der Universität, unterstützt mit seiner Stiftung gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Akustik.
„In einem Fußballstadion erwarte ich einen gewissen Geräuschpegel – da wäre ich eher verwundert, wenn es still ist“, ergänzt Schweiker.
Genau diese Kontextabhängigkeit will MOSAIC künftig messbar machen – mit Methoden, die auch in der Elektrotechnik ihren Ursprung haben.


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