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Forschungsdaten – Aktuelles und Wissenswertes

DFG: Neue Leitlinien zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis

24. Juli 2019 | von

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Rahmen ihrer Jahresversammlung in Rostock am 03.07.2019 den neuen Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ verabschiedet.

In ihrer Pressemitteilung vom 4. Juli zitiert die DFG ihre Vizepräsidentin Professorin Marlis Hochbruck: „Der Kodex soll es den Adressaten, also den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Leitungen von Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen ermöglichen, ihre Handlungen, internen Strukturen und ihre Prozesse an den Leitlinien auszurichten“.

Gerade auch der richtige „Umgang mit Forschungsdaten“ – also Forschungsdatenmanagement (FDM) – wird ausführlich im Kodex behandelt. „Die 19 Leitlinien gehen deutlich über die Empfehlungen der bisherigen Denkschrift hinaus.“ (Pressemitteilung)

Neue Leitlinien machen organisiertes FDM immer notwendiger

Die neuen Leitlinien der DFG machen mehr denn je deutlich, dass organisiertes Forschungsdatenmanagement zu den Standards guter wissenschaftlicher Praxis gehört.

Grundsätzlich sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler alle Forschungsergebnisse in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen. „Dazu gehört es auch, soweit dies möglich und zumutbar ist, die den Ergebnissen zugrunde liegenden Forschungsdaten, Materialien und Informationen, die angewandten Methoden sowie die eingesetzte Software verfügbar zu machen und Arbeitsabläufe umfänglich darzulegen.“

In den dazu gehörigen Erläuterungen heißt es weiter: „Aus Gründen der Nachvollziehbarkeit, Anschlussfähigkeit der Forschung und Nachnutzbarkeit hinterlegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wann immer möglich, die der Publikation zugrunde liegenden Forschungsdaten und zentralen Materialien – den FAIR-Prinzipien („Findable, Accessible, Interoperable, Re-Usable“) folgend – zugänglich in anerkannten Archiven und Repositorien.“ (Leitlinien, S. 19)

Hierbei liegt die Verantwortung bei den Forschenden selbst: „Jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler trägt die Verantwortung dafür, dass das eigene Verhalten den Standards guter wissenschaftlicher Praxis entspricht.“ (Leitlinien, S. 9)

Der Kodex in drei Ebenen

Der Kodex formuliert angemessene Standards für wissenschaftliches Arbeiten und soll dabei insbesondere die Diversität der unterschiedlichen Disziplinen berücksichtigen. Dazu gliedert sich der Kodex in drei Ebenen mit absteigendem Abstraktionsgrad: Die veröffentlichte Leitlinie bildet die beiden ersten Ebenen ab, während eine dritte Ebene ab Herbst 2019 ausgearbeitet und Anfang 2020 zur Verfügung gestellt werden soll. Die drei Ebenen sind:

  1. Die Leitlinien im Wortlaut
  2. Ausführliche Erläuterungen
  3. Fachspezifische Ausführungen, Fallbeispiele und FAQs

„Die Inhalte der dritten Ebene sollen im Zusammenwirken mit den Hochschulen und außerhochschulischen Einrichtungen, den Wissenschaftsorganisationen, dem Gremium „Ombudsman für die Wissenschaft“ und weiteren Akteuren kontinuierlich erarbeitet und qualitätsgesichert sowie entsprechend den Veränderungen in den wissenschaftlichen Praxen angepasst werden. Damit soll ein aktuelles Referenzwerk für die deutsche Wissenschaftslandschaft geschaffen werden.“ (Leitlinien, S. 5)

Diese Ausführungen sollen detailliert konzipiert und als dynamisches Dokument auf der Webseite der DFG zur Verfügung gestellt werden.

Mehr erfahren

Wenn Sie mehr über die gute wissenschaftliche Praxis im Kontext FDM erfahren möchten, wenden Sie sich einfach an das ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.

Besuchen Sie für weitere Informationen zum FDM auch die RWTH-Webseiten.


Inhaltlich verantwortlich für den Beitrag: Ute Trautwein-Bruns und Sascha Lankers

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