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Forschungsdaten – Aktuelles und Wissenswertes

Nachbericht: Tag der Forschungsdaten 2023 – Nachmittagsprogramm

30. November 2023 | von
Professorfigur als Stressball

Quelle: Eigene Darstellung

Sie haben den Tag der Forschungsdaten 2023 in Aachen verpasst? Schade! Rund 80 FDM-Aktive und FDM-Interessierte aus Aachen und Jülich trafen sich am 14. November 2023 zu einem gelungenen Vortrags- und Netzwerkevent. Nachdem wir Sie bereits über das Vormittagsprogramm des landesweiten Aktionstages in NRW informiert haben, berichten wir nun über die gemeinsame Nachmittagsveranstaltung der RWTH Aachen und des Forschungszentrum Jülich (FZ Jülich) „From Data to Diamonds – Empowering Research with AI and RDM“.

 

 

Von Daten zu Diamanten – Stärkung der Forschung durch KI und FDM

FDM-Aktive, FDM-Interessierte und KI-Experten waren herzlich eingeladen, den Nachmittag des Tags der Forschungsdaten (TdF) in NRW gemeinsam vor Ort im SuperC der RWTH Aachen oder online über Zoom zu verbringen. In der Veranstaltung „From Data to Diamonds – Empowering Research with AI and RDM“ präsentierten Pioniere des FDMs aus Aachen und Jülich ihre Perspektiven auf das Thema in fünf spannenden Vorträgen oder stellten ihre Ideen und Lösungsansätze auf den 20 Postern zur Diskussion.

Pünktlich um 13 Uhr begrüßten Herr Dr. Johannsen, Leiter der Universitätsbibliothek der RWTH Aachen, und Herr Dr. Mittermaier, Leiter der Zentralbibliothek des FZ Jülich, die Anwesenden. Sie betonten die große Bedeutung der Themen für die Standorte sowie die gute Zusammenarbeit beider Einrichtungen, die sich nicht zuletzt in dieser gemeinsamen Veranstaltung widerspiegelt.

 

Eine Keynote und vier spannende Vorträge

In Ihrer Keynote zum Thema „Ethics and Reserach Data Management“ beleuchtete Frau Prof. Nagel (RWTH) die wichtigsten ethischen Fragen, die für einen verantwortungsvollen Umgang mit Forschungsdaten zu klären sind. Hervorgehoben wurde vor allem die Verantwortung, die jeder Forschende übernehmen muss: für seine Forschungsdaten und für die Folgen seines Handelns in der Forschung! Im Anschluss an die Keynote gab es spannende Fragen und Diskussionen darüber, wie viel Ethik in der Forschung noch vertretbar ist, um nicht in Gefahr zu laufen, eine Überregulierung zu verantworten. Es wurde deutlich, dass „good enough solutions“ gefunden werden müssen, um die Balance zwischen Regulierung und Nicht-Regulierung zu halten.

Den zweiten Vortrag „Is Your Data Ready for AI? A Practitioner’s Perspective“ präsentierte Stefan Kesselheim vom FZ Jülich.
Er unterstrich die Wichtigkeit von Datensätzen, die „ein wissenschaftliches Gebiet wesentlich voranbringen, wenn diese gut sichtbar und von hoher Qualität seien“, so Kesselheim. Datensätze müssen für KI-Methoden / -Experten sichtbar gemacht werden, um zum Erfolg beizutragen.

Das Programm setzte Herr Dr. Volker Hofmann (FZ Jülich) mit seinem Vortrag „Structured Data and Ontologies: Semantic Interoperability as the Key in Today’s Research“ fort. Hofmann, der bedauerlicher Weise nicht vor Ort teilnehmen konnte, wurde über Zoom in das SuperC gestreamt. Er stellte in seinem Vortrag dar, wie semantische Technologien verwendet werden können, um eine unmissverständliche Bedeutung von Metadaten und semantische Interoperabilität zu erreichen.

„Unlocking the Potential: LLMs Transforming Research Data Management“ war der Vortragstitel des vorletzten Vortrags im Programm, vorgetragen von Frau Prof. Geisler (RWTH) sowie Soo-Yon Kim (RWTH). Wie können Large Language Models (LLMs) Akteure im Forschungsdatenmanagement unterstützen? Dies und weitere Aspekte wurden von den Vortragenden anhand von Anwendungsbeispielen illustriert. Hervorgehoben wurde die Tatsache, dass LLMs FDM-Akteure vielfältig unterstützen können, z. B. in der Erstellung von Datenmanagementplänen.

Den krönenden Abschluss des Vortragsteils bildete der Vortrag von Herrn Prof. Schmitt (RWTH) zum Thema „Elevating Insights: Empowering AI with Effective Research Data Management“. Als Sprecher der NFDI4Ing stellte Prof. Schmitt ausgewählte Datenmanagement-Tools aus den Ingenieurwissenschaften vor, von denen die KI profitieren kann, wie z. B. Cosine, RDMO, GitLab, Jupyter Hub und Metadata Hub. Er verdeutlichte, dass KI und FDM ein starkes Team bilden, das sich gegenseitig unterstützt. So könne das FDM der KI einerseits verwaltete Datensätze und Datenmanagementmethoden zur Verfügung stellen, andererseits könne die KI das FDM bei der Automatisierung manueller Aufgaben unterstützen.

 

 

Poster und Vernetzung

Zum Netzwerkteil waren Forschende, Data Stewards, Datenbeauftragte und andere Datenverantwortliche aufgerufen, ihre Arbeit und Anwendungsfälle zum FDM aus ihren Projekten auf Postern zu präsentieren. Zunächst traten alle Aktiven auf die Bühne, um sich selbst und ihr Poster in einem einminütigen Teaser kurz vorzustellen. Anschließend versammelten sich alle Teilnehmenden, ob Mitwirkende oder Interessierte, ob Gäste oder verantwortliche Organisatorinnen und Organisatoren um die Poster. Mit einem Getränk oder Fingerfood in der Hand wurden Kontakte geknüpft, Themen diskutiert und Ideen gesammelt.

Mit guter Stimmung und anregenden Gesprächen endete der dritte Tag der Forschungsdaten in NRW. Alle Beteiligten freuten sich über die Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Für einige war es das erste persönliche Treffen nach langer Online-Zusammenarbeit. Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, das FDM-Netzwerk an der RWTH und die Kooperationen mit dem FZ Jülich zu stärken.

 

Satellitenevent zum Tag der Forschungsdaten

Am 10. Januar 2024 bieten Kolleginnen und Kollegen der Helmholtz Metadata Collaboration (HMC) aus Jülich von 9 bis 17 Uhr den Workshop „Fundamentals of scientific metadata: why context matters“ vor Ort in der Universitätsbibliothek der RWTH Aachen an. Der eintägige Workshop führt in die Grundlagen wissenschaftlicher Metadaten ein und hilft mit praxisnahen und motivierenden Beispielen Technologien und Konzepte zu strukturierten, maschinenlesbaren Metadaten zu verstehen. Das Workshop-Konzept wurde am Tag der Forschungsdaten im Rahmen des Posters „Fundamentals of Scientific Metadata – Didactic Course Design for a Hands-on Trainings Course on Metadata“ vorgestellt.

 

Wir sagen danke

Das FDM-Team der RWTH Aachen bedankt sich bei den rund 80 Teilnehmenden des TdF für ihr Kommen aus nah und fern, bei den rund 40 zugeschalteten Zoom-Teilnehmenden und für die spannenden Fragen und Diskussionen. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Team des FZ Jülich für die gute Zusammenarbeit bei der ersten gemeinsamen Präsenzveranstaltung zum Tag der Forschungsdaten und für den gelungenen Austausch.

Sobald die Vorträge und Poster zu den Veranstaltungen veröffentlicht sind, finden Sie diese bei RWTH Publications oder verlinkt im Programmflyer auf der Veranstaltungswebseite.


 

Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Lina-Louise Kaulbach und Ute Trautwein-Bruns.

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