Im Rahmen der Reihe „NFDI Konsortien Vol. II“ haben wir Ihnen beim letzten Mal die Konsortien NFDI4Immuno, NFDI4Memory und NFDI4Microbiota vorgestellt. Diese Woche geht es mit den Initiativen NFDI4Objects und NFDI4SD weiter.
NFDI4Objects steht für Research Data Infrastructure for the Material Remains of Human History
Das Konsortium NFDI4Objects vereint acht verschiedene archäologische Disziplinen, spezialisierte Forschungsfelder der Biowissenschaften und Geowissenschaften zusammen mit den verschiedenen anderen Teildisziplinen im Bereich der Archäometrie sowie der Architekturgeschichte, Restaurierung und archäologischen Konservierung.
Ziel von NFDI4Objects ist die Schaffung einer nutzerorientierten Infrastruktur für die Bedürfnisse von Forschenden, die sich mit dem materiellen Erbe von rund drei Millionen Jahren Menschheits- und Umweltgeschichte befassen. Der Begriff „Objekt“ umfasst dabei das gesamte Spektrum der Spuren und materiellen Hinterlassenschaften vergangener menschlicher Aktivitäten: Artefakte, Architektur, archäologische Funde und anthropogen geprägte Landschaften sowie biologische oder ökologische Überreste.
Aus den Lebenswegen der Forschungsobjekte ergibt sich eine besondere Herausforderung für die digitale Datenverwaltung, denn diese sind nicht statisch. Es handelt sich um einzigartige Materialquellen, die nicht im Labor reproduziert werden können, sondern durch den Forschungsprozess verändert, dekontextualisiert oder sogar physisch (z.B. durch Ausgrabung) zerstört werden. Hinzu kommt, dass sie durch wechselnde Forschungsansätze immer wieder neu interpretiert werden. Auf diese spezifischen und exponentiell wachsenden Herausforderungen gibt es bisher keine Antwort in Form eines nationalen Forschungsdatenmanagements. NFDI4Objects wird daher ein zentrales Anliegen der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft aufgreifen, indem es das menschliche Erbe digital zugänglich macht.
Mehr Informationen zu dem geplanten Konsortium können Sie im Letter of Intent und auf der Webseite von NFDI4Objects nachlesen.
NFDI4SD Small Disciplines alias NFDI4SD
Das Konsortium NFDI4SD vertritt die Interessen der kleinen Fächer. Laut Definition des Portals Kleine Fächer besitzt ein kleines Fach je Universitätsstandort nicht mehr als drei unbefristete Professuren. Allerdings darf es deutschlandweit bis zu zwei Ausnahmen geben.
Die Forschenden der kleinen Disziplinen sind in der Regel an kooperativen und globalen Langzeitprojekten beteiligt, bei denen innovative Technologien zum Einsatz kommen, doch fehlt ihnen oft die Forschungsdaten- und Publikationsinfrastruktur, die normalerweise von ihren Heimatinstitutionen bereitgestellt wird.
Ziel des Konsortiums NFDI4SD ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neben anderen wissenschaftlichen Aktivitäten auch forschungsintegrierende Daten zur Verfügung zu stellen. Durch die Konzentration auf die kleinen Disziplinen wird das Konsortium in der Lage sein, den Forschenden die Mikro-Dienstleistungen zu bieten, die sie täglich benötigen. Das erste Ziel wird darin bestehen, die traditionelle sequentielle Forschungsorganisation aufzubrechen und Forschungsdaten, einschließlich der Veröffentlichung der Daten, in einen ganzheitlichen Forschungsprozess zu verweben, der durch ein moderiertes Forschungsmodell ergänzt wird, das Forschungsdaten in den laufenden Forschungsablauf einwebt.
Weiterführende Informationen zu diesem Konsortium finden Sie im Letter of Intent von NFDI4SD.
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Besuchen Sie für weitere Informationen zum FDM auch die RWTH-Webseiten.
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Inhaltlich verantwortlich für den Beitrag: Sophia Nosthoff und Jana Baur
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