Gewusst wie: professioneller Umgang mit Forschungsdaten

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Die Generierung, Sicherung und Bereitstellung von Forschungsergebnissen sind integraler Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens. Die digitale Revolution ermöglicht es auf neuen Wegen, Forschungsdaten effektiv und effizient zu verarbeiten und der wissenschaftlichen Community zur Verfügung zu stellen.
Die RWTH Aachen University unterstützt ihre Angestellten aus Forschung sowie aus Technik und Verwaltung beim Begehen dieser neuen Wege durch Infrastrukturangebote ebenso wie durch ein umfassendes Beratungs- und Schulungsangebot. Das Spektrum reicht von einer allgemeinen Einführung in die Thematik über das Erstellen von Datenmanagementplänen bis hin zur Vertiefung spezifischer Themen wie der Archivierung und Publikation von Forschungsdaten. Die Kurse bieten Ansätze, das persönliche Datenmanagement oder die datenbezogene Zusammenarbeit in der Gruppe zu optimieren sowie Forschungsdaten im Sinne der guten wissenschaftlichen Praxis nachhaltig zu sichern oder zur Nachnutzung bereitzustellen. Die Angebote sind in deutscher und teilweise auch in englischer Sprache verfügbar.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite zum Forschungsdatenmanagement und in der Veranstaltungsdatenbank zur Personalentwicklung der RWTH Aachen University. Individuelle Beratungs- oder Schulungstermine für Institute oder Arbeitsgruppen können gerne über das IT-ServiceDesk vereinbart werden.
Neue Herausforderungen bedürfen neuer Fachleute: DataScienceMATSE
Die Digitalisierung der Arbeitswelt, die sich in den Begriffen der Industrie 4.0 und des Internets der Dinge ausdrückt, führt dazu, dass große Mengen an digitalen Daten produziert, abgelegt und weiterverwendet werden. Große heterogene, nicht vorstrukturierte und bisweilen lückenhafte Datenmengen, die von Menschen ohne Hilfsmittel der Softwaretechnik nicht mehr zu bearbeiten sind, werden als Big Data bezeichnet.

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Auch Forschungsdaten sind sehr heterogen, liegen oftmals in großer Menge vor, sind an unterschiedlichen Orten abgelegt und können daher als Big Data begriffen werden. Unter Forschungsdaten versteht man die Gesamtmenge aller im Rahmen von Forschungsarbeiten anfallenden Daten in verschiedenen Arten und Formaten. Umfrageergebnisse, entwickelte Computermodelle oder Software zählen in dieser weitreichenden Definition genauso zu den Forschungsdaten wie die Messwerte aus Experimenten.
Eine große Herausforderung stellt der nachhaltige und strukturierte Umgang mit diesen Daten dar, der entsprechend der guten wissenschaftlichen Praxis eine langfristige und nachhaltige Archivierung ermöglicht und ggf. eine effektive und effiziente Nachnutzung der Daten erlaubt. Auch zur Umsetzung und Anwendung von Big Data Technologien auf Forschungsdaten werden hochqualifizierte Fachleute benötigt.
Die RWTH Aachen University widmet sich diesen Herausforderungen unter anderem durch die Spezialisierung des/der Mathematisch-technischen Softwareentwicklers/in (MATSE) zum/r DataScienceMATSE. Im Rahmen der Ausbildung lernen die zukünftigen DataScienceMATSE die Erfassung, Aufbereitung, Verarbeitung, Darstellung und Interpretation sehr großer Datenmengen. Zudem werden sie im Umgang mit spezifischer Auswertungssoftware geschult und erlangen entsprechende Programmierkenntnisse sowie adäquates mathematisches und statistisches Fachwissen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf den entsprechenden Webseiten des IT Centers.
Go-Live von simpleArchive
*** Update: Am 5. Oktober 2021 wurden die Funktionen der Anwendung simpleArchive abgeschaltet und durch den Dienst Coscine abgelöst. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Meldung zur Abschaltung von simpleArchive . ***
Der neue Dienst simpleArchive hat nun den Betrieb aufgenommen.
simpleArchive ist eine Webanwendung, die es RWTH-Mitarbeitenden ermöglicht, über eine Webseite einzelne Dateien bis zu 2GB zu archivieren. Die Dateien werden hochgeladen und dann im Hintergrund im TSM-System archiviert. Wiederhergestellte Daten werden über GigaMove zum Download zur Verfügung gestellt oder können über diesen Dienst mit anderen Personen geteilt werden.
simpleArchive ermöglicht es Forschenden, die in den Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis vorgegebene Aufbewahrung ihrer Forschungsdaten für mindestens zehn Jahre einfach zu realisieren und ist damit ein wichtiger Baustein im Forschungsdatenmanagement.
RDM führt regelmäßige Sprechstunde zu Forschungsdatenmanagement ein
Manche Fragen klären sich am besten im Gespräch
Um den Beratungsbedarf der Forscherinnen und Forscher an der RWTH Aachen University zu gutem Forschungsdatenmanagement noch direkter zu bedienen bietet das FDM-Team ab dem 03. August eine wöchentliche Sprechstunde an.
Zusätzlich zu der Beratung per Mail & Telefon stehen jeden Donnerstag um 9 Uhr in Raum 509 in der Zentralbibliothek FDM-Experten zur Verfügung.
In der Sprechstunde können Fragen zu persönlichem Datenmanagement, Archivierung, Publikation und guter wissenschaftlicher Praxis im Bereich Forschungsdaten sowie zu Forschungsdatenmanagement in Drittmittelanträgen direkt im Gespräch geklärt werden. Wer schon weiter ist und konkretere Fragen zu eingesetzten Tools, Best-Practices oder organisatorischen Lösungen hat, findet hier ebenfalls einen Ansprechpartner.
Der Service für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Teil der der Initiative für gutes Forschungsdatenmanagement der RWTH Aachen University. Er wird in dieser Form zunächst bis Ende des Jahres erprobt.
Neue Informationsplattform zum Forschungsdatenmanagement
Finanziert von Baden-Württembergs Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist jetzt die Informationsplattform forschungsdaten.info online. Sie richtet sich explizit an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und bietet eine kompakte und trotzdem sehr informative Einführung in den Themenkomplex des Forschungsdatenmanagements.
Neben den thematisch übersichtlich strukturierten Informationen zum Forschungsdatenmanagement finden Sie unter Praxis kompakt weiterführende Links zu Videos, Anleitungen und Tools anderer Anbieter. Damit lädt die Informationsseite gleichermaßen zum Stöbern, Nachschlagen und Einsteigen in die Materie ein!
Langzeitverfügbarkeit digitaler Daten an der RWTH
Die Sicherstellung der Langzeitverfügbarkeit (LZV) von elektronischen Daten, die an der RWTH in großem Umfang produziert werden, umfasst folgende drei Ebenen:
- Die Integrität der Daten muss sichergestellt werden, sodass die Dateien lesbar bleiben. Dies wird auch als sogenannten „Bit Stream Preservation“ bezeichnet.
- Um die Daten langfristig nutzen zu können, ist es darüber hinaus erforderlich, die technische Lesbarkeit der Dateiformate sicherzustellen. Sollte beispielsweise ein „altes“ Dateiformat von aktuellen Versionen eines Anwendungsprogramms nicht mehr gelesen werden können, ist eine Formatkonversion erforderlich. Dies wird als „logical Preservation“ bezeichnet.
- In der dritten Ebene, der sogenannten „Semantic Preservation“ wird die inhaltliche Interpretierbarkeit der Dateninhalte sichergestellt.
Die erste Ebene der „Bit Stream Preservation“ wird bereits durch das Archivangebot des IT Centers abgedeckt. Um dies zu einem ganzheitlichen LZV Angebot auszubauen, beteiligt sich die RWTH als Pilotpartner am NRW-Projekt „Langzeitverfügbarkeit für Hochschulen“. Dabei finanziert das Land Beschaffung, Aufbau und Inbetriebnahme einer landesweiten Lösung, die auf der Software Rosetta der Firma Ex Libris basiert. Federführend für den Aufbau ist das Hochschulbibliothekszentrum, kurz hbz, in Köln. Zum Projektstart, hat die RWTH die Pressemitteilung „Digitales Wissen langfristig sichern und verbreiten“ verfasst.
Auftaktveranstaltung zum Forschungsdatenmanagement am Forschungszentrum Jülich
Am 11.11.2016 fand am Forschungszentrum Jülich (FZ Jülich) eine erfolgreiche Veranstaltung zum Thema Forschungsdatenmanagement statt, bei der auch die Projektgruppe der RWTH Aachen vertreten war.
Durch die Veranstaltung wird die übergreifende Bedeutung des Forschungsdatenmanagement unterstrichen. Professor Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des FZ Jülich und Dr. Bernhard Mittermaier, Leiter der Zentralbibliothek am FZ Jülich, betonten in ihren Vorträgen sowie in einer anschließenden Fragerunde die Wichtigkeit und den Nutzen des Forschungsdatenmanagements für die Gemeinschaft, aber auch für jede Wissenschaftlerin und jeden Wissenschaftler selbst.
Weitere Beiträge zu ersten Erfahrungen mit Forschungsdatenmanagement rundeten die Veranstaltung ab. Auch die Projektgruppe der RWTH Aachen hat innerhalb eines Vortrags die Struktur des Projektes und bereits gemachte Erfahrungen vorgestellt.
Mit dieser Veranstaltung wurde ein Aufruf an alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des FZ Jülich gestartet, die sich am Projekt „Forschungsdatenmanagement am FZ Jülich“ beteiligen möchten und somit als eine der Ersten von den Vorteilen profitieren.
„Mit dem Forschungsdatenmanagement haben wir alle die Möglichkeit die Zukunft mit zu gestalten und Fehler, wie sie in Vergangenheit bei Textpublikationen gemacht wurden, zu vermeiden.“
(Dr. Bernhard Mittermaier)
New website on Research Data Management
Our newly launched website has a fresh look and clear navigation and is striving to inform on all topics regarding data management:
Get help in writing a data management plan or defining metadata for your project. Find out what funders require from you, where to store your data during your project and after and how to make your data accessible and re-usable.
For more details about any of these questions or to learn more about the services we offer, please visit the new website on Research Data Management at RWTH Aachen or Forschungsdatenmanagement.
Neues Video „Warum Forschungsdatenmanagement?“
Die Projektgruppe zum Forschungsdatenmanagement an der RWTH Aachen hat ein Einführungsvideo „Warum Forschungsdatenmanagement?“ veröffentlicht. In drei Minuten werden die vier wichtigsten Vorteile eines guten Forschungsdatenmanagements vorgestellt: Sicherheit, Sichtbarkeit, Nachnutzbarkeit und die gute wissenschaftliche Praxis.
Das Video darf auch für Veranstaltungen genutzt werden. Bei Interesse kontaktieren Sie einfach das IT-ServiceDesk.
Weitere Informationen zum Forschungsdatenmanagement an der RWTH Aachen finden Sie auf den FDM-Seiten, oder Sie wenden sich direkt an das IT-ServiceDesk.


