Vor einiger Zeit haben wir über den cloud-basierten Datenraum FAIR-Data Spaces berichtet, der durch die Zusammenarbeit zwischen Gaia-X und der NFDI geschaffen und aufgebaut wurde. Auch dass FAIR-Data Spaces vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, wurde auf unserem FDM-Blog thematisiert.
Nun haben die deutschen Gaia-X-Domänen Positionspapiere zu ihren Zielen, Aufgaben und Herausforderungen online veröffentlicht. Auch FAIR-Data Spaces stellt seine Aufgaben, Zeitpläne und Rahmenbedingungen vor, die in diesem Beitrag zur Sprache kommen sollen.
Gaia-X
Mithilfe von Gaia-X soll auf internationaler Ebene ein nachhaltiger Beitrag zur Gestaltung der nächsten Generation einer europäischen Dateninfrastruktur geschaffen werden. Das Projekt Gaia-X wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine sichere, offene und souveräne Verwendung von Daten zu ermöglichen. So kann selbstbestimmt und unabhängig entschieden werden, wie und wo Daten innerhalb der Dateninfrastruktur gespeichert, verarbeitet und genutzt werden. Durch die übergreifende Vernetzung der Daten lässt Gaia-X neue Datenräume entstehen. Das schafft das Fundament für ein einzigartiges Ökosystem aus Daten und Services. Es entstehen neue Möglichkeiten der Nutzung und breiten Anwendung der Daten. Mit Gaia-X wird die Grundlage für zukunftsweisende Lösungen für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft geschaffen.
Die Organisationsstruktur von Gaia-X baut auf drei Säulen auf: der Gaia-X Association, den nationalen Gaia-X Hubs und der Gaia-X Community. Innerhalb dieser gibt es verschiedene Arbeitsgruppen und Gremien. Der Austausch innerhalb, zwischen und über diese Säulen hinweg zu anderen Stakeholdern (z.B. EU-Kommission, internationale Initiativen) ist dabei sichergestellt.
Im deutschen Gaia-X Hub werden die Domänen Landwirtschaft, Energie, Finanzwirtschaft, Geoinformation, Gesundheit, Industrie 4.0/KMU, Mobilität, Öffentlicher Sektor, Smart City/Smart Region und Smart Living organisiert. Ziel ist es, weitere Domänen zu bilden, um das Potenzial einer souveränen Dateninfrastruktur in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft widerzuspiegeln.
Die einzelnen Aufgaben und Vorhaben können der Gaia-X-Domänen sowie den Positionspapieren Gaia-X Domain Agriculture, Gaia-X Domain Finance, Gaia-X Domain Mobility und von Gaia-X Domäne Smart City/Smart Region entnommen werden.
FAIR-Data Spaces
Im Mai 2021 startete das Projekt FAIR-Data Spaces – ein cloud-basierter Datenraum für Industrie und Forschung unter der Einhaltung der FAIR-Prinzipien. Doch was sind die genauen Aufgaben, Zeitpläne und Rahmenbedingungen?
Aufgaben
Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, die beiden Communities von Gaia-X und NFDI im Projekt zusammenzuführen und eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Außerdem wird das Projekt an internationale Entwicklungen z.B. auf europäischer Ebene im Rahmen der EOSC angebunden. Weitere Aufgaben sind unter anderem auch
- das Einrichten und Pflegen einer Themen-Landkarte,
- das Erheben von Einsatz-Szenarien und Anforderungen,
- das Roadmappen von Zielen und Visionen,
- das Organisieren von Workshop-Serien und Konferenzen,
- das Auftreten auf Messen und
- das Kommunizieren der Ergebnisse in die NFDI-Konsortien, Gaia-X-Teilorganisationen und anderen Initiativen.
FAIR-Data Spaces – Zeitpläne
Auf der Website der Fraunhofer Gesellschaft werden Zeitpläne bezüglich relevanter Events und der Kommunikation von FAIR-Data Spaces angezeigt. Dort ist unter anderem zu sehen, welche Workshops und Events in diesem Jahr stattgefunden haben oder aber auch, wann und wo über FAIR-Data Spaces berichtet wurde.
FAIR-Data Spaces – Rahmenbedingungen
Die rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen für die Bereitstellung, Nutzung und Verwertung von Daten – hier insbesondere Industrie und Forschung – müssen klar definiert werden. Diese werden in zwei Projektphasen bearbeiten. Die erste Phase, die bis Dezember 2021 andauert, dient dazu, allgemeine rechtliche Rahmenbedingungen zu erarbeiten. Der Schwerpunkt ist hierbei das Identifizieren und Klären von Fragen rund um Immaterialgüterrecht und Datenschutzrecht. Die zweite Phase, die bis Mai 2024 terminiert ist, soll konkrete Rechtsfragen der erarbeiteten Use Cases und Demonstratoren beantworten. Auswirkungen aktueller Gesetzesvorhaben werden dabei nicht außer Acht gelassen und auch die Verbindung zwischen NFDI und Gaia-X sowie weiteren europäischen Dateninfrastrukturen im Bereich Forschung und Gesundheitsdatenverarbeitung sollen geklärt werden. Die Problematik stellt aus ethischer Perspektive die informierten Einwilligung bei personenbezogenen Daten dar. Hierbei entstehen ebenfalls ethische Fragestellungen hinsichtlich des Spannungsfeld eines Datenaustauschs zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und der damit verbundenen kommerziellen Nutzung personenbezogener Daten. Die Ergebnisse aus dem Arbeitspaket sollen als Input für die Bildung eines ELSA-Trainingscurriculums zur Unterstützung der ethischen Nutzung von Forschungsdaten zur Verfügung gestellt werden.
Mehr erfahren
Weitere Informationen können Sie den jeweiligen Websites von Gaia-X und FAIR-Data Spaces entnehmen.
Auf unserem IT Center Blog werden in Zukunft die technischen Hintergründe zu FAIR-Data Spaces thematisiert. Bleiben Sie informiert!
Wenn Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich einfach an das ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.
Besuchen Sie für weitere Informationen zum FDM auch die RWTH-Webseiten.
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Verantwortlich für den Beitrag ist: Arlinda Ujkani.
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