Ich habe in meinen vorherigen Texten ja bereits durchklingen lassen, dass das französische System sehr „verschult“ ist: Kleine Klassen, Anwesenheitspflicht und im Allgemeinen ist einfach viel mehr vorgegeben und sehr wenig den Studierenden selbst überlassen, was die Organisation des Studiums betrifft.
Das hat natürlich auch viele Vorteile: So ist das Betreuungsverhältnis beispielsweise deutlich besser als jenes in Aachen und die Professoren sind sehr gut erreichbar und ansprechbar. Außerdem hat jeder in seinem Studienverlaufsplan Sprachkurse vorgegeben (2 Sprachen pro Person).
Doch was mich als sportbegeisterte Person am meisten beeindruckt, ist die Integration des Sports.
Auf dem Campus gibt es 11 Tennisplätze, ein Rugbyfeld, einen Kunstrasenfußballplatz, eine Schwimmhalle, einen Ascheplatz incl. Laufbahn, eine Futsalhalle, eine große Sporthalle und einen großen Tanzsaal. Und dazu noch eine Menge Sportangebot!
Jeder ist dazu verpflichtet, mindestens 2 Stunden die Woche an einem Sportkurs teilzunehmen, heißt auf Französisch: „Synthèse en ingénierie de l’activité physique et sportive“, ist aber tatsächlich nur Sport.
Neben dem „Schulsport“ gibt es noch eine Menge Unimannschaften in verschiedenen Sportarten, z.B. Fußball, Rugby, Basketball, Handball, Fechten oder Judo, um nur einen kleinen Teil des Angebotes aufzuzählen.
Ich habe es sogar in die erste Fußballmannschaft geschafft (von insgesamt 4). Der Trainer hat sich wie folgt vorgestellt: „Hallo, ich bin Jean-Paul, und ich bin für das nächste Jahr euer Trainer, wenn ich ab Juni nicht nach Brasilien zur WM muss.“ – Hintergrund ist, dass er neben den Profis von der INSA Lyon auch noch die Amateure der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste trainiert, die sich übrigens gestern gegen den Senegal tatsächlich für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben. Einfach eine wahnsinnige Erfahrung, mit einem echten Profi zu trainieren!
Autogramme gibt es, wenn ich wieder in Aachen bin 😉
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