Stellen Sie sich vor, Sie sollen eine Vorlesung für 1648 Studierende halten, die aufgrund von räumlichen Rahmenbedingungen auf zwei Hörsäle aufgeteilt werden muss. Sie wollen den Studierenden aber dennoch eine Möglichkeit zum direkten Feedback mit Ihnen während der Vorlesung ermöglichen. Leichter gesagt als getan. Aber es geht; und zwar mit Methoden, die unseren Studierenden weitaus besser vertraut sind als uns Lehrenden, nämlich Facebook, Twitter, WhatsApp und Co.
In meinen Grundlagenvorlesungen zur ‚Mechanik 1 für Maschinenbau‘ im vergangenen Wintersemester stand ich genau vor dem o.g. Problem und habe in einem ersten Versuch den Instant-Messaging-Dienst WhatsApp (siehe auch Wikipedia) aufgrund seiner weiten Verbreitung und Akzeptanz bei den Studierenden und der einfachen Handhabung als Feedback-System eingesetzt. Die Möglichkeit kurze Textmitteilungen aber auch Bilder direkt während der Vorlesung zu senden bzw. zu posten, ist auf große Resonanz bei den Studierenden gestoßen (fast 4000 Mitteilungen seit Einführung im Oktober 2013). Hierzu benötigt man lediglich ein Notebook (für WhatsApp inkl. SIM-Telefonkarte), auf dem die entsprechende Applikation installiert ist und etwas Übung, um wesentliche Posts während der Vorlesung erfassen und behandeln zu können, ohne den Ablauf der Lehrveranstaltung zu sehr zu unterbrechen. Da die Mitteilungen gespeichert werden, ist auch deren nachträgliche Bearbeitung möglich.
Mittlerweile ist diese einfache Idee auf großes Interesse innerhalb der Hochschule gestoßen und es ist beabsichtigt, bis zum kommenden Wintersemester eine vergleichbare Funktionalität in unsere RWTHApp zu integrieren. Dem weiteren Ausbau und der individuellen Anpassung an unterschiedlichste Lehrveranstaltungsformen sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Sollte mein Beitrag auch Ihr Interesse geweckt haben, stehe ich Ihnen für weiterführende Details gerne zur Verfügung.
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