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Logbuch Lehre

ExAcT Lunch Lehre: Selbstorganisation und Flexibilisierung im Studium stärken und Kompetenzorientierung schaffen

21. Februar 2017 | von

Digitalisierung bedeutet nicht nur Einbindung neuer Technik, sondern kann besonders im Bereich der Lehre weitaus mehr Möglichkeiten bieten. Oft hört man Sätze wie „Lehre im Zeitalter der Digitalisierung“ oder Buzzwords wie „Blended Learning“ und denkt sofort an Tablets, Videoformate oder Gamification. Dabei geht es gerade im Bereich der Lehre nicht nur um den innovativsten Einsatz neuer technischer Möglichkeiten, sondern viel mehr um den didaktischen Mehrwert.

Didaktischer Mehrwert und „Curriculum 4.0 – Chancen und Grenzen digitaler Transformation von Studiengängen“ waren die Themen des letzten ExAcT Lunch Lehre. Zu Gast war Professor Dr. Ulf-Daniel Ehlers, Professor für Bildungsmanagement und Lebenslangen Lernens und Vizepräsident Qualität und Lehre an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Zu Beginn stellte Professor Ehlers die Duale Hochschule Baden-Württemberg, die erste staatliche praxisintegrierende Hochschule in Deutschland vor. Zum Einstieg in seine Präsentation aktivierte er die Teilnehmenden durch aktive Mitarbeit in einem Soziogramm, bei dem sich alle selber die Fragen stellen sollten für wie professionell sie sich selbst im Bereich digitaler Lehre halten und ob die RWTH Aachen weit genug fortgeschritten ist im Bereich innovativer Lehre.

Dabei problematisierte er die Digitalisierung und mahnte an, dass Digitalisierung nicht nur Technikeinbindung, sondern viel mehr sein muss. Alte Strukturen müssen aufgebrochen und didaktischer Mehrwert gefunden werden. Es müssen Räume gefunden werden, die darauf ausgerichtet, sind kollaboratives Lernen zu ermöglichen. Lehren und Lernen muss so weiterentwickelt werden, dass wir den Anforderungen in einer schnell wandelnden, technisierten Gesellschaft gerecht werden. Die Wissensvermittlung ist dabei nur ein Glied in der Kette erfolgreicher digitaler Transformation von Studiengängen. In dem Zuge nannte Ehlers drei Elemente oder Ansatzpunkte aus dem „Digital Turn“ des Hochschulforums Digitalisierung, die dabei helfen Hochschullehre weiterzuentwickeln:

1. Selbstorganisation im Studium. Das bedeutet Studienpläne mit flexiblen Studienpfaden, ausgeweitete Modulwahlmöglichkeiten und Anerkennungspraxis;

2. Flexibilisierung des Studiums: räumlich, zeitlich und inhaltlich durch beispielsweise Brückenkurse oder Äquivalenzprüfungen aber auch durch arbeitsplatznahes Studieren. Diese beiden Ansatzpunkte führen wiederum zum

3. Element: Kompetenzorientiertung. Das bedeutet kompetenzorientiertes Prüfen und Bewerten und ein Fokus auf der Vermittlung digitaler Kompetenzen (Digital Skills, 21st Century Skills).

Im Anschluss an die Präsentation wurden in gewohnter Atmosphäre Nachfragen beantwortet und zwei erfolgreichen Absolventen ihre Zertifikate durch den Rektoratsbeauftragten für Blended Learning, Herrn Professor Dr.-Ing. Heribert Nacken der RWTH, feierlich überreicht sowie zum Austausch beim gemeinsamen Lunch geladen.


Der nächste Lunch Lehre findet am 19. April von 12 bis 14 Uhr im SuperC (Ford Saal) statt. Dieses Mal begrüßen wir Professor Dr. Christoph Stampfer vom Lehrstuhl für Experimentalphysik und dem II. Physikalischen Institut. Professor Stampfer wird mit uns über sein Projekt „Phyphox – Physikexperimente mit dem Smartphone“, das im Rahmen des Exploratory Teaching Space (ETS) gefördert wird, sprechen. Wir freuen uns auf einen spannenden Beitrag.

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