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Forschungsdaten – Aktuelles und Wissenswertes

FDM erklärt – Sind Data Sharing und Datenschutz eigentlich miteinander vereinbar?

28. Juli 2021 | von

Quelle: Pixabay

Für den wissenschaftlichen Fortschritt ist der Zugang zu Forschungsdaten ebenso von Bedeutung wie ihre Nachnutzbarkeit. Konzepte wie das Data Sharing werden deshalb immer wichtiger. Doch was genau steckt dahinter und lässt sich Data Sharing überhaupt mit dem Datenschutz vereinbaren?

„Sharing is Caring“

Data Sharing bezeichnet die Praxis, Daten der wissenschaftlichen Forschung anderen Forschenden zur Verfügung zu stellen. Das „Sharing“ (zu dt.: Teilen) ist eine gute Möglichkeit, um größere Ergebnisse aus den vorhandenen Daten zu generieren. Denn geteilte Daten können über die eigentliche Projektlaufzeit auch für neue Vorhaben nutzbar gemacht werden. Gut archivierte Daten erlauben zudem einen effizienten Zugriff auch unter veränderten Fragestellungen und führen zu neuen Projekten und Synergieeffekten.

Viele Förderorganisationen, Institutionen und Publikationsorte haben inzwischen Richtlinien zur gemeinsamen Nutzung von Daten, da Transparenz und Offenheit von vielen als wichtiger Teil der wissenschaftlichen Arbeitswiese angesehen werden.

Mit der Praxis des Teilens ist auch die Idee des Data Pooling immer mehr in den Vordergrund gerückt. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem Datensätze, die aus verschiedenen Quellen (z.B. aus mehreren Studien oder Erhebungen) stammen, kombiniert werden. Die Zusammenführung führt zu einem vollständigeren und nützlicheren Datensatz.

Zwischen Data Sharing und Datenschutz

Mit der fortschreitenden Digitalisierung ist die Bedeutung des Datenschutzes in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dies brachte auch entsprechende Gesetzgebungen mit sich, die das gemeinsame Nutzen von Daten betreffen. So hat im Juni ein deutsches Gericht Facebook untersagt, Daten von Nutzenden aus seinem Netzwerk von WhatsApp und Instagram zusammenzuführen, es sei denn, der oder die Nutzende hat eine „qualifizierte“ Zustimmung erteilt.

Doch auch in der Forschung sind häufig (sensible) personenbezogene Daten im Spiel, wodurch sich die Frage nach der Vereinbarkeit von Data Sharing und Datenschutz stellt. Auch wenn es sich dabei um eine Herausforderung handelt, schließen sich die beiden Dinge nicht gegenseitig aus. Durch die richtige Kombination aus informierter Einwilligung der Probandinnen und Probanden, Anonymisierung und angemessenen Zugriffsbeschränkungen können auch sensible Daten für die Forschung nachnutzbar gemacht werden, ohne gegen Datenschutzbestimmungen oder ethische Grundsätze zu verstoßen. Wichtig ist, dass Forschende über die Möglichkeiten Bescheid wissen und die Archivierung und Bereitstellung ihrer Daten nach Projektende über alle Projektphasen bedenken und planen. Das bedeutet für die Forschenden, von Beginn an sorgfältiges Datenmanagement zu betreiben.

Mehr erfahren

Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, wenden Sie sich einfach an das ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.

Besuchen Sie für weitere Informationen zum FDM auch die RWTH-Webseiten.

 

Verantwortlich für den Beitrag sind: Sophia Nosthoff und Jana Baur

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