Viele Forschende auf der ganzen Welt befassen sich derzeit mit einem Thema, das uns momentan alle beschäftigt: Corona. Die Suche nach einem Heilmittel läuft auf Hochtouren.
Bei der Bekämpfung des Coronavirus spielt Forschungsdatenmanagement (FDM) eine wichtige Rolle. Im Folgenden stellen wir einige Beispiele vor, wie die Forschung mittels Datenmanagement den Kampf gegen Corona unterstützt.
Deutschlandweite Standards für Corona-Daten
Um eine Krankheit bekämpfen zu können, muss man sie gut kennen. Deshalb ist es wichtig, dass Forschungsergebnisse zu COVID-19 miteinander geteilt und gemeinsam genutzt werden können.
Akteure aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens haben sich deshalb zur cocos-Initiative (Corona Component Standards) zusammengeschlossen. Das Ziel der Initiative ist, einheitliche Standards für COVID19-bezogene Daten zu etablieren, damit diese für alle Beteiligten eindeutig interpretierbar sind. Für das Nationale Netzwerk gegen COVID-19 wurde ein Kerndatensatz (German Corona Consensus; GECCO) zwischen den Universitätsklinika vereinbart.
Initiiert wurde die cocos-Initiative von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem health innovation hub (hih) des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und Health Level 7 (HL7) Deutschland. Mittlerweile haben sich weitere Akteure aus dem Gesundheitswesen angeschlossen darunter auch das Robert Koch-Institut (RKI) und die Zahl der unterstützenden Organisationen wächst weiter.
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Open Source Plattform screent Milliarden potenzieller Wirkstoffe
Ein internationales Team von Forschenden, dem auch deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Berlin und FU Berlin angehören, haben die Plattform „VirtualFlow“ entwickelt. Diese kann innerhalb kürzester Zeit potenzielle Wirkstoffe untersuchen.
Das Ganze basiert auf dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Normalerweise gibt es eine große Anzahl potenzieller – gut oder weniger gut passender – Schlüssel, welche durch aufwendige Laborexperimente getestet werden müssen. Durch die Computersimulation kann dieses Problem gelöst werden. Derzeit wird versucht mithilfe der Plattform einen Wirkstoff zu finden, der die Coronavirus-Proteine blockieren kann.
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Neue Marburger Datenbank als Hilfestellung bei Arzneimittelentwicklung
CORDITE (CORona Drug InTEractions database) ist der Name der Datenbank, welche von der Arbeitsgruppe Data Science des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Philipps-Universität Marburg entwickelt wurde und im Kampf gegen Corona eine wichtige Hilfe sein soll.
Die Datenbank bündelt automatisch zentrale Forschungsdaten über rechnergestützte, in vitro- oder Fallstudien zu potenziellen Medikamenten für die Bekämpfung von SARS-CoV-2 der Fachdatenbanken PubMed, bioRxiv, chemRxiv und medRxiv. Außerdem werden auch registrierte klinische Studien des National Institutes for Health (NIH) gelistet. Forschende können auf relevante Daten zugreifen, nach verschiedenen Kriterien sortieren und herunterladen.
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HAW Hamburg koordiniert Datenbank mit Therapien-Literatur
Die HAW Hamburg hat das Projekt „COVID-19 Scientific Research Database on Treatment Options” (COVID-TREAT) ins Leben gerufen.
Die Datenbank sammelt wissenschaftliche Literatur zur Behandlung von COVID-19 und stellt diese online zur Verfügung, um medizinisches Personal mit Informationen über neuste Literatur zum Virus zu versorgen.
Bisher gibt es kein spezifisches Mittel gegen Corona, aber Optionen, die aufgrund mangelnder Information oft nicht gegen die Virusausbreitung und -erkrankung eingesetzt werden. Diesem Problem soll mit Hilfe der Datenbank entgegengewirkt werden.
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Auch Social Media wird genutzt
Das NFDI-Direktorat und die Geschäftsstelle des Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) sammeln unter #FD_Tipp auf Twitter Links zu nachnutzbaren Forschungsdatensätzen und -sammlungen, zunächst mit COVID19 Bezug.
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Wenn Sie mehr zum Thema FDM erfahren möchten, wenden Sie sich einfach an das ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.
Inhaltlich verantwortlich für den Beitrag: Sophia Nosthoff und Sascha Lankers
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