Nahezu jede Person ist heutzutage auf einer oder mehreren Social-Media-Plattformen zu finden und pflegt ein oder mehrere Profile, teils privat, teils sogar beruflich. Manche nutzen sie, um sich zu vernetzen, Fotos von besonderen Ereignissen zu teilen oder mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Andere nutzen sie, um ihr Unternehmen, ihren Verein oder ihre Organisation zu bewerben. Obwohl soziale Netzwerke zahlreiche Vorteile bieten und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, bergen sie auch eine Reihe von Risiken, insbesondere im Hinblick auf die IT-Sicherheit. In diesem Beitrag möchten wir die verschiedenen Aspekte der Auswirkungen sozialer Medien auf die IT-Sicherheit beleuchten und einen Einblick geben, wie diese Herausforderungen bewältigt werden können.
Verbreitung von Schadsoftware durch Social Media
Ebenso beliebt sind soziale Netzwerke bei Cyber-Kriminellen, da diese dort unter anderem ungestört Malware verbreiten können. Und das mit großem Erfolg. In einem sehr beliebten Szenario erhalten Nutzende beispielsweise eine Nachricht von einem scheinbar vertrauenswürdigen Freund auf einer Social-Media-Plattform. In der Nachricht befindet sich ein Link zu einem vermeintlich interessanten Video oder einer Website. Da die Nachricht von einem Freund stammt, klickt der Nutzende ahnungslos auf den Link.
Was dabei jedoch nicht sofort ersichtlich ist, ist die Tatsache, dass der Account, von dem die Nachricht stammt, gehackt wurde und der Link zu einer infizierten Website führt. Sobald die Website aufgerufen wird, wird automatisch Malware auf das Gerät heruntergeladen. Diese Malware kann dann von Cyber-Kriminellen verwendet werden, um sensible Daten zu stehlen oder andere bösartige Aktionen durchzuführen. Solltet ihr eine Nachricht erhalten, die euch seltsam vorkommt, dann solltet ihr euch bei der betreffenden Person über einen anderen Kommunikationsweg erkundigen, ob die Nachricht tatsächlich von ihr stammt. Generell solltet ihr bei Links immer skeptisch sein. Verwendet zudem unbedingt eine Sicherheitssoftware, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Social Engineering und Phishing-Angriffe
Social Engineering und Phishing-Angriffe beruhen darauf, dass Cyber-Kriminelle sich persönliche Informationen zunutze machen, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen und sie zu manipulieren. Auf ihren Social-Media-Profilen geben viele Nutzende freiwillig große Mengen an persönlichen Daten preis, z. B. Fotos, Interessen, Freundeslisten und Informationen über ihren Tagesablauf. Soziale Medien sind daher ein besonders fruchtbarer Boden für Internetbetrüger*innen. Sie können all diese Informationen in aller Ruhe analysieren, um die beste Masche genau auf ihr Opfer zuzuschneiden.
Zu den bekanntesten und perfidesten Vorgehensweisen gehört beispielsweise die Methode, bei der komplette Social-Media-Profile einschließlich Fotos und Freundeslisten dupliziert werden. Von diesem neuen Profil werden dann Nachrichten an alle Kontakte des Opfers gesendet. Die Hacker*innen behaupten dann, ihr altes Profil sei gehackt worden, und bitten darum, ihr neues Konto hinzuzufügen. Sobald dies geschehen ist, nutzen die Betrüger*innen das Vertrauen der Kontakte aus, um sensible Informationen oder sogar Geld zu verlangen.
Soziale Medien erleichtern den Angreifer*innen die Durchführung solcher Angriffe, da viele Menschen öffentlich große Mengen an persönlichen Daten preisgeben, die für solche manipulativen Taktiken genutzt werden können. Diese Angriffe sind oft erfolgreich, weil sie auf das Vertrauen und die Hilfsbereitschaft der Opfer abzielen. Es ist daher äußerst wichtig, seine Datenschutzeinstellungen sorgfältig zu überprüfen und darauf zu achten, welche Informationen man öffentlich zugänglich macht.
Herausforderungen für die Unternehmenssicherheit
Soziale Netzwerke sind beliebte Plattformen zum Austausch von Informationen. Dabei können unter Umständen zum Beispiel auch Unternehmensinformationen preisgegeben werden – sei es absichtlich oder unabsichtlich. So könnten Mitarbeitende beispielsweise Details über Projekte, interne Abläufe oder auch sicherheitsrelevante Informationen teilen, die von Dritten missbraucht werden könnten. Solche Informationen können potenziell genutzt werden, um Konten von Mitarbeitenden zu kompromittieren. Ein kompromittiertes Mitarbeitendenkonto stellt wiederum ein potenzielles Einfallstor für Angriffe auf die gesamte Unternehmensinfrastruktur dar.
Auch hier sind regelmäßige Sensibilisierungsprogramme und Schulungen im Arbeitsalltag notwendig, um die Mitarbeitenden auf diese Bedrohungen vorzubereiten und eine starke Sicherheitskultur im Betrieb zu etablieren.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass soziale Medien eine ganze Reihe von Vorteilen bieten, aber eben auch bedeutende Risiken mit sich bringen. Um diese Risiken zu minimieren, ist ein bewusstes und informiertes Verhalten besonders wichtig. Nutzende sollten regelmäßig ihre Privatsphäre-Einstellungen überprüfen und sich immer bewusst sein, wie viele persönliche Informationen sie tatsächlich preisgeben möchten, bevor sie etwas veröffentlichen. Es ist außerdem von großem Vorteil, über die neuesten Angriffsmethoden informiert zu bleiben, da Cyber-Kriminelle ständig neue Betrugsmaschen entwickeln. So lässt sich der mögliche Schaden durch Cyberangriffe und Datenmissbrauch wirksam begrenzen.
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Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Stéphanie Bauens.
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